Tattoos im Beruf der Automobilkauffrau?

8 Antworten

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Verboten ist es nicht. Mein Verlobter arbeitet in einem Mercedes Autohaus als Automobilkaufmann und wurde vom Chef gebeten, wenn tattoos vorhanden sind, sie zu verdecken. Vielleicht sieht es in nem anderen Autohaus auch wieder anders aus. Also verboten ist es auf keinen Fall.

Die meisten Neuwagenkäufer sind Ältere. Da kommt ein sichtbares Tattoo gar nicht gut an und wird als unseriös empfunden. Daher wirst du sicher auch Probleme bekommen. Die Entlassung wegen anderer, vorgeschobener Gründe, wenn du plötzlich mit Tattoo auftauchst, dürfte dir sicher sein.

Verboten wohl nicht.

Aber mal im Ernst:

Zwischen dem Moment, in dem ein Interessent den Laden betritt und dem, in dem ein verkauftes Auto maengelfrei übergeben wird, kann sehr, sehr viel schiefgehen:

Kunde hat schlechte Laune, will zuviel Rabatt, findet nicht das Passende, Verkaeufer kann nicht jede Frage zufriedenstellend beantworten - und die paar Prozent, die nicht durch diese vielen Raster fallen, machen dann den Umsatz.

Würdest Du als Autohaendler ohne Not jemanden einstellen, bei dem das aeußere Erscheinungsbild diesen Verkaufserfolg auch nur ansatzweise gefaehrdet?

Ich nicht...

Mit einem Verbot hat sowas sicherlich nicht zu tun. Fragt sich halt immer nur, ob der Musterkunde von jemanden mit Tattoo beraten werden moechte. Bei Harley Davidson (ja, ist jetzt keine Automarke) wird das sicherlich weniger unerwuenscht sein, aber ob man dich bei Mercedes oder Porsche mit Tattoo nimmt? Eher weniger....

sveaneymarlove 
Beitragsersteller
 05.02.2017, 08:50

Bei einer der genannten Automarke las ich auf der Website, dass individuelle und besondere Arbeitskräfte, eben genau wie die Autos der Marke, gesucht werden.
Da würde ja eigentlich nichts dagegen sprechen.

godlikegenius  05.02.2017, 08:56
@sveaneymarlove

Bewirb Dich doch einfach erst einmal.

Ich habe ein Jahr lang bei Porsche gearbeitet (nicht in der Werkstatt) und kann mir nicht vorstellen, dass bei gleicher Qualifikation ein im sichtbaren Bereich tätowierter Mensch den Vorzug vor einer reinen, niedlichen Maus erhalten würde.

Das kommt natürlich alles auf die Tattoos an.
Ich denke jetzt eher so in Richtung 'Spinnengewebe seitlich am Hals' oder HATE / F*CK (das U darf ich nicht tippen) auf den Knöcheln.

M1603  05.02.2017, 09:00
@sveaneymarlove

Individuell und besonders heisst nicht, dass man aussehen sollte, wie ein buntes Huhn. Jede Automarke hat ihren Kundenstamm, die bestimmte Sachen haben wollen und andere nicht haben wollen (auch beim Service und Personal).

Bewirb dich doch einfach. Man wird dir schon sagen, wenn was nicht passt (bzw. dich dann gar nicht erst nehmen).

Verboten ist überhaupt nichts, nur z.B. bei der Polizei gibt es da recht genaue Vorschriften. In der Tat kommt es immer sehr auf den einzelnen AG an, theoretisch hat man aber natürlich etwas schlechtere Chancen, da es noch genug Leute mit Vorbehalten gegen Tatoos gibt. Ich beobachte aber so seit ca. 10 Jahren, dass es immer mehr sichtbar Tatoowierte gibt, die im Kundenbereich arbeiten, was z.B. vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

sebastianla  05.02.2017, 09:44

Das ist aber vor allem da der Fall, wo auch die potentiellen Kunden etwas jünger und "progressiver" eingeschätzt werden, etwa in Modegeschäften oder Friseursalons.

Den sichtbar tätowierten und gepiercten Berater, der mit dem Rentner spricht, der sich noch einmal einen Neuwagen leisten will, oder mit dem Fuhrparkleiter eines mittelständischen Unternehmens, das sich gerade 5 neue Dienstwagen anschaffen will, kann man sich immer noch schwer vorstellen.

DerJoergi  05.02.2017, 16:39
@sebastianla

Ja und nein nach meiner Erfahrung. Vor geschätzten 7 bis 8 Jahren habe ich zum ersten mal eine Kundenberaterin in der Deutschen Bank gesehen, wo ein kleiner Teil vom Tatoo sichtbar am Kragen der Bluse hervorragte. Letztes Jahr hab ich eine Immobilie gekauft und der Berater von Dr. Klein Finanzdienstleistungen hatte auch ein sichtbares Tatoo am Unterarm. In viele Supermärkten, nicht nur Discountern, sehe ich Kassiererinen mit Tatoos auf den Unterarmen und sogar Händen. Ganz klar hat hier Wandel stattgefunden, wie ich aber in meiner Antwort schon festgestellt habe, gibt es durchaus auch noch Vorbehalte und mit solchen Tatoos kann man sich berufliche Nachteile einhandeln.