Stromrechnung Widerspruch einlegen?
Hallo, ich wohne in meiner aktuellen Wohnung seit 6 Jahren zur Miete und hatte immer eine sehr moderate Abrechnung. Waren, wenn Nachzahlung, immer kleinere Beträge, ca. 70-80 Euro. Im letzten Jahr wurde bei mir einer der Stromzähler ausgetauscht, ich war dabei nicht anwesend und habe damals auch keinen Zählerstand für mich notiert. Der Stromversorger hatte mir lediglich einen Brief mit dem Zählerstand geschickt (den ich leider nicht prüfen konnte). Jetzt habe ich meine neueste Abrechnung erhalten und muss fast 500 Euro (!) nachzahlen. Heißt es zumindest. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass sich weder meine Gewohnheiten noch Geräte im Haushalt geändert haben, wie kann da der Verbrauch auf einem so horrend steigen ?
Meint Ihr, es besteht für mich eine Möglichkeit, dieser für mich gänzlich unklaren Abrechnung zu widersprechen ? Der Techniker kann ja einen xbeliebigen Zählerstand notiert haben seinerzeit, der mir nun in dieser Abrechnung alles verfälscht hat. Lohnt es sich hier eine Anwaltsberatung (habe keine Rechtsschutzversicherung) ? Hat vielleicht jemand eine ähnliche Situation erlebt ?
Ich bin sowas von geplättet....hatte noch nie einen solchen "Verbrauch" und bin überzeugt, dass da was nicht ganz koscher ist.
Danke vorab für Eure Tipps / Hinweise.
4 Antworten
Zuerst prüfen, ob Endgeräte wie Fernseher oder Kühlschrank defekt sind. Ggf. ist es einen Defekt an der elektrischen Anlage, das zu überprüfen ist der Eigentümer der Anlage = Vermieter zuständig.
Überprüf bitte auch, ob der höhere Verbrauch durch den alten oder durch den neuen Zähler kommt. Wenn Du das hast, kannst Du beim zuständigen NETZBETREIBER! eine Befundprüfung beauftragen. Kostet Dich aber Geld, wenn der Zähler nicht defekt war.
Generell würde ich erstmal einen schriftlichen Widerspruch zur Rechnung machen und im Hilfe vom Anbieter bitten. ggf. ist ja auch der Zählerstand nicht abgelesen oder die Abschlägeviel zu hoch angesetzt....
Ich würde auch schriftlich Widerspruch einlegen mit der Begründung, dass sich Deine Gewohnheite nicht geändert und auch keine neuen Geräte dau gekommen sind. Du bittest um technische Überprüfung, um Fristverlängerung für die Zahlung bitten. Wenn das nicht zu einer Reduzierung führt, Verbraucherberatung einschalten, das kostet nur geringe Gebühren.
Überprüfung kann der Stromlieferant nicht vornehmen.
ich war dabei nicht anwesend und habe damals auch keinen Zählerstand für mich notiert.
Da kann ich nur sagen: Dümmer geht's nimmer. Womit willst du jetzt dokumentieren, dass dein Verbrauch "nicht stimmen" kann??? Wo ist das Auswechselprotokoll des Grundversorgers, das dir hinterlassen wurde? Wenn du das in deinen Unterlagen nicht mehr finden kannst, musst du es anfordern. Du wusstest doch vorher, dass dein Zähler getauscht wird. Wie kann man nur so blauäugig sein? Wer war in deiner Wohnung und hat den Tausch beobachtet oder lässt du jeden Fremden Installateur ohne Aufsicht in deine Wohnung? Hast du deine Rechnung mal auf offensichtliche Fehler hin geprüft? Alleine mit einer Vermutung, dass da was nicht stimmen kann, kommst du nicht weit. Da musst du Fakten liefern.
,,,
Wo ist das Auswechselprotokoll des Grundversorgers, das dir hinterlassen
wurde? ...
Was hat der Grundversorger damit zu tun? Dafür ist der Netzbetreiber zuständig!
...
. Du wusstest doch vorher, dass dein Zähler getauscht
wird. ...
Nein, nicht unbedingt. Bei Mehrfamilienhäusern wird der Mieter nicht unbedingt informiert.
... Wer war in deiner Wohnung und
hat den Tausch beobachtet oder lässt du jeden Fremden Installateur ohne
Aufsicht in deine Wohnung?
Nienamd, für gewöhnlich hängt der Zähler bei Mehrfamilienhäusern nicht in den Wohnungen.
Dann wirst du deinen Stromverbrauch dokumentieren müssen. Dazu kann man entweder den Zählerstand am Tag X um XX Uhr notieren und dann fünf Tage später erneut zur gleichen Uhrzeit ablesen und das im exakt gleichen Rhythmus über einen relevanten Zeitraum von mindestens 4 Wochen. Oder man leiht sich vom Grundversorger Strommessgeräte, die man an jeden Verbraucher hängt, der sich in der Wohnung befindet und somit seinen Stromverbrauch dokumentieren. Dieser Verbrauch lässt sich dann auf den Abrechnungszeitraum hoch rechnen.
Vielleicht hast du aber schlicht und ergreifend deine Rechnung falsch interpretiert. Wurde IMMER der Verbrauch abgelesen? Wurdest du im letzten Abrechnungsjahr geschätzt? War der Abrechnungszeitraum exakt gleich lang wie der letzte oder sind jetzt mehr Tage drauf als im vergangenen Abrechnungszeitraum?
Sorry, aber da sind noch so viele Punkte, die du offenbar gar nicht geprüft hast, dass ich dir dringend rate, erstmal die offensichtlichen Punkte zu überprüfen, bevor du dich so weit aus dem Fenster lehnst.
Die Verbraucherzentrale hat mir bei einem ähnlichen Fall extrem geholfen. Du bezahlst ein lächerlich geringes Endgeld (sowas wie 30 Euro) und die kümmern sich um alles. Nehmen Kontakt mit dem Anbieter auf und weisen die (wenn vorhanden) auf deine Rechte hin. Ich konnte garnicht glauben dass die das alles für mich regeln...
Hm und was machen die wenn die Rechnung korrek tist - zahlt dann die Verbraucherzentrale Deine Rechnung?
Ja, ich habe damals darauf vertraut, dass alles OK wäre. Der Zähler befindet sich nicht in meiner Wohnung, sondern im Treppenhaus. Zu dem Schrank hat jeder ohne Schlüssel Zugang.