Sollten Lohnerhöhungen Prozentual (%) oder Absolut (€) erfolgen?
Folgendes Problem.
Drei Firmenmitarbeiter einer Firma verdienen unterschiedlich viel.
1.000 Euro - Azubi
4.000 Euro - Angestellter
10.000 Euro - Filialleiter
Es steht eine Lohnerhöhung an. Sollte man eine Loherhöhung prozentual oder absulut machen?
Bei einer prozentualen Lohnerhöhung um 5% verdienen die Personen dann wie folgt:
1.050 Euro - Azubi
4.200 Euro - Angestellter
10.500 Euro - Filialleiter
Bei einer absoluten Lohnerhöhung könnte jeder z.B. 250 Euro zusätzlich bekommen.
1.250 Euro - Azubi
4.250 Euro - Angestellter
10.250 Euro - Filialleiter
Welche Lohnerhöhung findet Ihr am gerechtesten?
21 Stimmen
12 Antworten
Ich bin sowohl gegen eine prozetuale als auch ein absolute Lohnerhöhung. Ich finde, es sollte je nachdem, was ein Arbeitnehmer geleistet hat, die Lohnerhöhung erfolgen. Am besten geht das wohl mit einem Leistungskatalog, der am Anfang eines Jahres beiseitig beschlossen wurde. Sind alle Leistungen erfüllt, erhält der Arbeitnehmer seine Erhöhung. Die kann bei einem Angestellten auch ruhig höher als bei einem Filialaleiter sein. Denn es sollte nicht nach Prozenten gezahlt werden, sondern nach Leistung. Dies wäre in meinen Augen das gerechteste Lohnerhöhungsverfahren. Wer viel leistet, bekommt auch viel.
..deswegenw erden die Ziele ja schriftlich fixiert
Dazu passt noch gut: leben und leben lassen
Genau wegen deiner Erklärung. So wie es im Moment ist, geht die Schere immer weiter auseinander. Ungerechtfertigterweise finde ich, denn die Kosten, die eine Tariferhöhung mit sich bringt, steigen für alle gleich.
LG
Wieselchen
Die Frage einer gerechten Lohnerhöhung ist sehr verwickelt und nicht allein durch reines Aufstellen von Prinzipien der theoretischen Vernunft (z. B.: alle sollen bekommen, was sie auch wirklich verdient haben) lösbar. Zusätzliche Überlegungen auf einer geringeren Abstraktionsstufe müssen hinzukommen.
1) Wenn ein Urteil über die Gerechtigkeit der bisherigen Bezahlung ausgeklammert wird, bleiben immer noch mehrere Möglichkeiten. In der Tendenz ist dabei eine prozentuale Lohnerhöhung gerechter, wenn dies den Beitrag der Mitarbeiter an den gestiegenen Einnahmen der Firma widerspiegelt. Dann haben zu den Mehreinnahmen nicht alle in gleicher Menge beigetragen, sondern mit einem unterschiedlich hohen Anteil. Ein entsprechendend dem bisherigen Lohnunterschied ausfallender unterschiedlicher Anteil an dem, was die Firma erwirtschaftet (mehr oder weniger Leistung), kann aber nicht automatisch vorausgesetzt werden. Eventuell finden dabei Veränderungen statt (bei einem stärkeren Ausmaß könnte dies auch zu einer Neueinstufung von Positionen führen). Bei der bisherigen Lohnhöhe sind möglicherweise weitere Kriterien berücksichtigt worden, z. B. Verantwortung, Zeit für eine Qualifizierung mit Ausgaben und Entfallen eines normalen Erwerbseinkommens. Für diesen Teil ist ein prozentualer Anstieg nicht selbstverständlich. Dies könnte ein Grund sein, eine vollständig prozentuale Lohnerhöhung als nicht völlig gerecht zu beurteilen.
2) In der Praxis ist die bisherige Lohnhöhe auch Ausdruck von nicht unbedingt immer fairen wirtschaftlichen Mechanismen (z. B. Angebot und Nachfrage, Preiskonkurrenz über Lohnkosten) und gesellschaftlicher Macht. Bei leicht austauschbaren Arbeitskräften ist die Bezahlung möglicherweise geringer, als im Grunde verdient wäre. Eine rein prozentuale Lohnerhöhung kann daher unter Umständen nicht sehr gerecht sein, weil bei den gering bezahlten Mitarbeitern wegen der niedrigen Ausgangsbasis das zusätzliche Ergebnis ziemlich dürftig ausfallen kann. Gegen eine rein absolute Lohnerhöhung spricht bei einem tatsächlich höherem Anteil der höher bezahlten Mitarbeiter an den Einnahmen der Firma eine dadurch bewirkte über einen längeren Zeitraum deutlich abnehmende Widerspiegelung dieses Beitrags (Anteil des Unterschieds an der Gesamtbezahlung). Die gerechteste Lösung ist eine von praktischer Vernunft geleitete Mischung von prozentualer und absoluter (z. B. durch einen Mindestbetrag umgesetzter) Lohnerhöhung.
gerechter wäre eine für alle gleichhohe feste Summe, damit sie die Schere zwischen arm und reich nicht noch weiter öffnet. Da aber die Leute die am meisten verdienen das sagen haben und bei dieser Lösung schlechter stehen würden, wird es niemals so gemacht werden. Als Alternative wären gestaffelte Erhöhungen. Azubis brauchen eigentlich gar keine, da diese eh maximal 3 Jahre dauert und sowieso von Lehrjahr zu Lehrjahr angehoben wird (natürlich müßte auch da alle paar Jahre ein Anpassung erfolgen):
das schwierige ist nur wer das bewerten soll... Wenn man keinen ehrlichen Chef hat wird der immer sagen man hätte nicht gut genug gearbeitet und bekommt einfach nichts