Sollen retuschierte-Model Fotos wie in Frankreich gekennzeichnet werden?

5 Antworten

Von mir aus ja, aber nur wenn wirklich das Gesicht oder die Figur der Person manipuliert wird. Kontrast, Farben etc. werden immer bearbeitet.

Nein, natürlich nicht.
"Bearbeitet" sind sowieso alle Bilder, da sie digital sind. Schon technisch ist es gar nicht sinnvoll möglich komplett Sensorrohdaten wieder zu geben.

Und wenn Menschen denken so wie auf diesen Bildern würden normale Menschen aussehen, dann denken die doch genau DAS auch von den Modells oder?

Also auch unbearbeitete Fotos von den 300 perfektesten Modells, die vom erfahrensten Maskenbildner geschminkt werden und von den besten Fotografen mit der besten Lichtcrew abgelichtet werden, schaffen für diese Menschen ein falsches Bild.

Also müssen wir auch Modells verbieten oder kennzeichnen (nur zufällig ausgewählte Menschen dürfen abgelichtet werden), professionelle Fotografen müssen auf den Bildern angegeben werden usw, usw, und ganz wichtig:
Wir müssen generell auf jeder Internetseite den Hinweis geben: "Achtung hier könnten Profis am Werk gewesen sein. Die hier dargestellten Sachverhalte können von IHREM Lebenswerk abweichen."

Und das nur um die Menschen zu schützen die nicht bis zur eigenen Nasenspitze mitdenken können?
Im Gegenteil. Wir müsssen Intelligenztest einführen damit Menschen die sowas für echt halten nicht mehr unsere Wahlergebnisse verfälschen!

LucaPss 
Beitragsersteller
 14.04.2018, 14:53

Ich bekomm die Message! Vorallem der letzte Teil war dann auch noch lustig aber danke! :D

Fände ich gut, ja. Es wird so viel an den Fotos gemacht, um ein Aussehen zu zeigen, das mit der Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat. Aber wirkliche Menschen orientieren sich an der Fälschung und wollen ihr nacheifern oder werden schlicht depressiv.

Es kann nicht schaden, mal wieder zu zeigen, wie die Realität aussieht und was eine Fälschung ist.

Mir sind natürliche Models mit Pölsterchen lieber als diese Hochglanzroboter aus dem Windkanal. Ich retuschiere bei meinen Models fast nie.

AndreasDerTor  10.04.2018, 21:08

Dem letzten Teil stimme ich zu, aber hast du z.B. irgendwelche Studien als Beweis für die Behauptung, dass Leute depressiv werden, wenn sie mit solchen Idealen konfrontiert werden?

Ich würde eher anderen Faktoren in unserer Gesellschaft die Schuld dafür geben, dass sich viele so sehr auf Äußerlichkeiten fixieren, und nur zu einem kleinen Teil aufgepimpten Models.

Pr0stata  10.04.2018, 21:13
@AndreasDerTor

Nein, ich hab natürlich keine Studien, mal abgesehen davon, dass andauernd irgendwelche Mädels hier fragen, wie sie einen Körper wie XY bekommen können oder ob sie zu dick sind, obwohl Daten und Fotos Untergewicht zeigen.

Natürlich sind retuschierte und auch tatsächlich magere Supermodels nicht ALLEIN Schuld. Aber sie sind es, die man ständig vorgesetzt bekommt, egal, wo man hinschaut.

Die Gegenbewegungen gegen "Bodyshaming" sind genauso überzogen. Ein gesundes Mittelmaß bekommt mal wieder keiner hin.

Wäre es nicht sinnvoller, auf die Retusche von Körperform etc. gleich ganz zu verzichten?

Mal abgesehen davon, dass ich keine solchen Zeitschriften kaufe, finde ich es völlig okay, wenn Hautunreinheiten retuschiert werden, Augenringe abgemildert werden oder ähnliches. Kritisch finde ich es gerade für junge oder unsichere Frauen, wenn Models dünner/ größer/ vollbusiger/ etc. retuschiert werden oder Augenfarben bis ins Absurde aufgepimpt werden.

Kleinere Makel dagegen, die oft schon am nächsten Tag verschwunden wären oder einfach mit dem Licht zusammenhängen, sind für mich kein Problem.

Jackie251  10.04.2018, 22:22

Wenn man die Modells nicht pimpt sondenr einfach nur die ablichtet die den Idealanforderungen entsprechen, dann verschwinden diese unsicheren Frauen!?

Jerne79  11.04.2018, 00:36
@Jackie251

Nein, so leicht verschwindet Unsicherheit nicht. Aber sie bekommen kein Zerrbild geliefert, an dem sie sich zu messen versuchen.

Jackie251  11.04.2018, 08:27
@Jerne79

Natürlich ist schon ein Modell ansich ein Zerrbild.
Schaue man sich virale Bilder an, da ist zu einem verschwindend geringem Teil der Durchschnittsbürger abgebildet.
Viel häufiger - und somit zu einem viel größerem Teil als im realem Leben - werden die Grundgruppen abgebildet: die schönsten oder auch die "hässlichstens". Der Mensch braucht einen Grund das Bild zu betrachten und zu verteilen, das Durchschnittsgesicht ist nicht dieser Grund.
Auch das TV zeigt uns nur Menschen die es so nicht gibt. Selbst wenn inzwischen einige Rollen mit Menschen besetzt werden, die keine Modellmaße haben, ihr Verhalten ist "retuschiert" da massiv geskriptet.

Das ist doch nicht neu, Geschichten und Märchen sollen unterhalten, sie berichten nicht vom alltäglichen, denn das hat man ja selbst. Und ja die Fantasie junger Menschen wird dadurch angeregt und man eifert gewissen Dingen nach. Natürlich sieht man sich selbst mal in der Rolle des U-Boot Kapitäns, wenn man 20.000 Meilen unter dem Meer ließt.
Auf dem Weg zum Erwachsen werden lernt man dann aber, dass man nicht mal eben so ein paar Ideen und Fleiß braucht um sich ein U-Boot zu bauen. Man verlässt die kindliche Fantasie und wird ein realitätsbezogener Erwachsener.

Es erschließt sich mir nicht, warum wir jeden Weihnachtsmann verpflichten sollten ein Schild mit der Aufschrift "ich bin gar nicht echt" zu tragen, nur im die Menschen zu schützen deren geistige Entwicklung der körperlichen stark nach hängt. Und bestrafen wir damit nicht letztlich die normalen Kinder weil sie keine Märchen mehr haben?

Jerne79  11.04.2018, 12:46
@Jackie251

Ich frage mich irgendwie schon, weshalb du von allen, die hier ihre Meinung (!) geäußert haben, ausgerechnet mir... Sei´s drum.

Deine Meinung "Kennzeichnen von Retusche unnötig" sei dir unbenommen, deine Argumente sind allerdings unglücklich gewählt. Ja, das Fernsehen zeigt Fiktion. Es kennzeichnet sie aber auch als solche. Genauso wie Romane als Romane zu erkennen sind. Das geschieht aus unterschiedlichen Gründen, erlaubt aber trotzdem jedem, selbst festzustellen, dass es sich nicht um Tatsachenberichte handelt. Der Unterschied zu noch dürrer retuschierten Models ist, dass diese der Welt als real verkauft werden.

Insofern kann ich die grundsätzliche Überlegung des Fragestellers, wovon auch immer ausgelöst, durchaus nachvollziehen. Unsere Gesellschaft entschließt sich nunmal in vielen Bereichen, schwächere zu schützen, sei es nun durch Erhöhen von Brückengeländern oder die Altersfreigabe der FSK. Ich finde das nicht die schlechteste Errungenschaft unserer Kultur. Wo das etwas mit "Bestrafen" zu tun haben soll, entzieht sich meinem Verständnis. Um dein Beispiel aufzugreifen : Es weint ja auch keiner, wenn er im Abspann liest, dass alle Personen und Ereignisse frei erfunden wurden. Eltern sagen Kindern auch, dass es die Hexe im Märchen nicht gibt und sie haben trotzdem Freude an der Geschichte.

Hallo.

Mir ist es letztlich egal, ob das gekennzeichnet wird oder nicht.

Aber alle sollten sich bewusst sein, das es kaum noch "normale" Bilder gibt.

Las dir mal in 3 verschiedenen Stellen Biometrische Bilder machen (für amtl. Stellen)
Ich behaupte das alle 3 Sorten verschieden aussehen.

Mit Gruß

Bley 1914