Soll ich meine Ausbildung abbrechen / wechseln?
Ich bin 21, habe ein eher schlechtes Abitur und mache seit September eine Ausbildung zum Steuerfachangestelten.
Leider bin ich mit dieser Wahl nicht wirklich glücklich, was zum Teil an meiner Kanzlei aber auch an der doch ziemlich monotonen Arbeit, die eigentlich nur aus dem Anfertigen von Steuererklärungen sowie aus Buchhaltung besteht.
Ich weiss, dass der Beruf eine gute Grundlage für die weitere Karriere ist, da man in der Berufsschule wirklich alles lernt, was man in fast jedem kaufmännischen Betrieb braucht. Trotzdem überlege ich, die Ausbildung abzubrechen und stattdessen eine Lehre als Industriekaufmann o.Ä. zu machen, da die Ausbildung dort einfach Abwechslungsreicher ist und man einen größeren Einblick in verschiedene Bereiche bekommt als in der Ausbildung zum Steuerfachangestellten.
Was würdet ihr tun?
7 Antworten
In fast allen Berufen macht man letztendlich immer das gleiche, glaube es mir. Letztendlich musst du dir überlegen, womit du später am meisten anfangen kannst. Ich würde auch den Industriekaufmann bevorzugen.
Al s Industriekaufmann bist du ebenso schnell dann in einer Routine. Letztendlich ist das in jedem Beruf der Fall. Du kannst nur dafür sorgen, dass du dich möglichst breit orientierst. Einen Steuerfachmann braucht aber jede Firma. Wenn du den Bilanzbuchhalter einmal in der Tasche hast, bist du auch wiederum in jeder Branche willkommen oder kannst auch selbständig arbeiten. Dagegen wirkt sich ein Abbruch immer negativ aus. Jeder wird sich fragen, was ist, wenn er bei mir dann wieder keine Lust hat, das angefangene zu beenden?
Sobald du einen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann in der Tasche hast, kannst du deine jetztige Ausbildung abbrechen.
Bis dahin heisst es :
Durchhalten und weitermachen. Alles andere kommt auf deinem weiteren Berufsweg nämlich nicht gut an.
in Deinem Alter ist es fast die allerletzte Möglichkeit, den schon eingeschlagenen Weg zu einer Berufsausbildung weiter zu gehen. Ich war vor meinem Ruhestand zuständig für die Auswahl von Auszubildenden in meiner Firma. Ausbildungsabbrecher mit 21 hätte ich nie übernommen, sie zeigen, dass sie bei Problemen die Flinte ins Korn werfen, nicht in der Lage sind, etwas konsequent zu Ende zu führen. Auch bei der Ausbildung zum Industriekaufmann wird es Abschnitte geben, die Du als wenig aufregend empfinden wirst. Ob Dir die Situation in einem anderen Ausbildungsbetrieb behagt, bleibt dahingestellt. Mein Rat: Fertimachen, nicht noch mehr Zeit kaputt machen. Mit einem Abschluss, der Dir Glaubwürdigkeit und auch beruflichen Rückhalt gibt, hast Du auch für eine andere berufliche Zukunft die besseren Karten.
Ein guter Freund von mir hat eine Lehre als Industriekaufmann hinter sich und es waren die schlimmsten drei Jahre seines Lebens. Gut, das lag vornehmlich am Betrieb, aber ich wär da vorsichtig. Wenn du dich halbwegs wohl fühlst und eine gewisse Monotonie dein einziges Problem ist, würde ich dabei bleiben. Wenn nicht, dann brich besser jetzt ab und lass es nicht zu lange schleifen.