Karrierechancen als Finanzwirt?

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Kommt immer darauf an, was man als Karriere versteht und an was man es fest macht. Öffentliche Verwaltung gibt es fixe Besoldungsstufen, man kann zwar die Laufbahn wechseln, aber die Stufen steigt man nur nacheinander auf.

Große Sprünge gibt es daher nur außerhalb der Verwaltung. Dort können Sprünge aber auch in die andere Richtung losgehen.

Anderes Problem ist, dass die Ausbildung als Finanzwirt sonst von fast keinem benötigt wird, da sie zu fachspezifisch ist. Jeder andere Arbeitgeber wird darauf bestehen, dass Du noch eine weitere Ausbildung machst (es gibt aber meist Lehrzeitverkürzung).

Also ich bin bei einem Finanzamt in Bayern tätig und habe vorher Tourismuskauffrau gelernt. Habe mich rießig auf die Arbeit im Amt gefreut und jetzt, nach 2 Jahren (4 Jahre inkl. Ausbildungs/Änwärterzeit) muss ich sagen, stellt sich die absolute Ernüchterung ein.

  1. Gehalt... jeder mag es anders sehen, mit 10 Kindern mag es Dank der Zulagen super sein, aber als lediger Single.. zu wenig zum leben zu viel zum sterben. Ich bekomme aktuell ca. 1800 E netto, klingt viel aber wenn ich meine 300E Privatversicherung abziehe (ich habe keine chronische Erkrankung oder sowas) bleiben noch 1500E netto. zieh davon das Essen, Tanken, Miete, Nebenkosten mit ab, bleiben mir aktuell pro Monat inkl. "Sparen für schlechte Zeiten" gerade mal 250E.
  2. Langweilige und einseitige Beschäftigung. Deine Wünsche und Anträge zählen in einem Finanzamt überhaupt nichts. Ist die Stelle nicht frei oder steht die Amtsleitung eher auf Springer-Besetzung(so wie meine) kann es gut sein dass du in einer Stelle landest die du nicht magst, dort aber mindestens 2 Jahre eingesetzt wirst. Und WARUM? --> einfach nur weil sie es KÖNNEN!!

Es kommen noch ein paar andere Sachen dazu, die mich aktuell in den Genuss bringen über eine 3. Ausbildung nach zudenken. Der einzige Gedanke der mich aktuell noch hier hält ist, die Mindestpension von 1500,00E pro Monat. Das war es aber auch.

Alle Kollegen hier mit denen ich gesprochen habe (sei es gehobener Dienst oder mittlerer) alle würden die Ausbildung nicht mehr machen.

Und als kleiner Vergleich:

Polizisten steigen nach der Ausbildung im mittleren Dienst bei 2300E Netto ein und sind bereits Besoldungsgruppe A7!!

Meine Entscheidung steht mittlerweile fast fest, raus aus dem sch*** Finanzamt und rein in einen Beruf in dem ich das Geld verdiene was ich "wert" bin.

Ich empfehle diese Ausbildung absolut keinem!

Naja, du kannst dann ja später die Prüfung zum Steuerberater machen und wenn du die geschafft hast (die ist wirklich sehr schwer) dann kannst du dich selbstständig machen.

Als Beamter beim Finanzamt kriegst du auf jeden Fall genug Geld und hast ausgesorgt. Wenn du allerdings viel Geld verdienen willst musst du schon in die freie Wirtschaft gehen und da dann aber so richtig kreativ sein. Ob das nun im Finazsektor immer so klappt ist aus meiner Sicht eher fraglich. Ich übersetze mal deinen Berufswunsch. Du willst also jemandem dabei helfen aus seinem wenigen Geld recht viel Geld zu machen. Das Ganze dann ohne das Zutun von Arbeit. Da sich Geld ja nicht biologisch vermehrt geht das nur mit Spekulationen. Auch hier nochmal übersetzt: du möchtest also gerne andere Leute die nicht so clever sind wie du um ihr Geld bringen und es gegen eine Gebühr an wieder jemand anderen weitergeben. Guter Plan. Ich ziehe dann doch den Finanzbeamten vor. Der macht nämlich einen wichtigen wertvollen Job für uns alle. VlG Ede2012

adibasketball99 
Beitragsersteller
 05.07.2014, 18:58

Ich denke, du hast das falsch verstanden, ich persönlich möchte viel Geld verdienen, bzw. mehr Geld als am Finanzamt, weil du da ein Einstiegsgehalt von gerade mal knapp über 2.000 € hast und selbst nach 6 Berufsjahren sind es nur 2.157 €. (Siehe Besoldungstabelle Bayern) Und da kann man definitiv wo anders mehr Geld verdienen, ohne andere Leute zu verarschen. Zum Beispiel in einem Unternehmen in einer Führungsposition arbeiten. Man muss sein Geld ja nicht durch Spekulationen vermehren.

ede2012  05.07.2014, 19:29
@adibasketball99

Ich denke mal ich habe dich schon sehr gut verstanden. Nur ist Dir bisher nicht bewusst gewesen was so ein Finanzwirt oder auch Anlageberater oder letztlich ein Börsenmakler eigentlich tut. Vermutlich hat es dir noch niemand übersetzt. Ja dann arbeite halt in einer großen Firma in einer Führungsposition und führe sie und damit uns alle zum Erfolg. Das ist ehrlich verdientes Geld. Sobald du jedoch ausschließlich mit Geld mehr Geld machen sollst ist es genau das was ich dir beschrieben habe und was leider heutzutage ein ganzer Wirtschaftszweig lebt.