Soll ich diese Immobilie in Ungarn kaufen - eine gute Investition?

Schau dir’s nochmal auf der Karte an. Das ist doch mindestens 200 Kilometer bis man in Österreich richtig irgendwo ankommt. Zum Beispiel 250 km bis Graz.

Das Haus sieht aber gut aus, und es ist billig.

Am Balaton gibt es viele attraktive Frauen, das Wasser, sehr oft die Sonne, billiges aber gutes Bier und herzhaftes Essen. Wenn du am Strand diesen Hekk-Fisch mit einem Soproni-Bier magst, dann passt es schon.

Als Geldanlage ist es nicht zwingend. Du musst sehen, wie der Tourismus läuft, und der war auch vor Corona schon nicht so lebhaft. Die Leute machen lieber Wellness, wie es sie nahe Budapest gibt und an anderen Orten. Oder sie fahren ans Meer. Die simplen Freuden am See haben ihre Liebhaber, aber der Immobilienbestand ist massiv. Vielleicht kannst du Statistiken über Leerstand bekommen.

Mach es, wenn du Ungarn magst und da wohnen willst. Aber nicht, um es in einer goldenen Zukunft teurer zu verkaufen, denn das wird eher nichts.

Das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Das Südufer des Balatons hat einige Bereiche in denen im Sommer der Teufel los ist, weil ganze Schulklassen anreisen und Sauftouristen aus England. Das Nord-Ufer ist besser.

Ein Haus in Ungarn muss bewohnt sein, und sogar dann ist das Risiko dass eingebrochen wird recht hoch.

Weiter kannst du, als Ausländer, nicht genau abschätzen, ob die Papiere in Ordnung sind. Hiermit meine ich keine Hypotheken oder evt. Ansprüche von Erben, sondern die s.g "Engedyiek", die man in Ungarn braucht:

Z.B: Genehmigung des "Földhivatal" für den Verkauf an Ausländer.

Betriebsgenehmigung der Gasheizung, die wiederum an das Schornsteingutachten geknüpft ist, was alle zwei Jahre ausgestellt wird . Ist z.B der Schornstein noch mit Aluminium ausgekleidet wird es teuer, denn solche Schornsteine müssen innerhalb einer Frist mit Inox ausgekleidet werden.

Ungarn hat in Sachen Bürokratie etwa den gleichen Stand wie Deutschland und man braucht überall Stempel und Unterlagen.

Als Investment wäre das Grundstück geeignet. Das Gebäude ist ein "Konsumgegenstand" der zunächst Geld kostet. Als Spekulationsobjekt ist eine kleine, vermietete Wohnung in Budapest viel besser geeignet.

Das Haus lässt sich nicht gut vermieten. Als Ferienhaus ist es zu groß, und Langzeitmieter ziehen da nicht hin, weil es nicht viel Arbeit gibt am Balaton.

Ich würde es nicht kaufen.

Woher ich das weiß? Ich habe 23 Jahre in Ungarn gelebt und Immobilien gekauft und verkauft.

Das sagt man die letzten 30 Jahre... Die sollten besser mal anfangen aufzustreben.

Das Haus ist Grenzwertig, für ungarische Verhältnisse zu teuer. Aber okay, die Deutschen kaufen sogar den letzten Dreck. Du darfst auch nicht davon ausgehen das es dort dem deutschen oder Österreichischen Standard entspricht vorallem bei der Wasserqualität nicht.

Wegen Nordstream2 würde ich eine alternative zusätzlich zum Gas anschaffen.

Du darfst mit enormem Nebenkosten rechnen. Der Makler macht das nicht umsonst. Deutsches Recht kommt auch nicht zum Tragen, da der garantiert in Ungarn sitzt.

Ich kenne die österreichischen Gesetze nicht, aber so dumm lassen die sich nicht ausnehmen

Das Haus sieht toll aus, aber das sagt gar nichts. Gegenüber kann eine Großfamilie wohnen mit entsprechendem Lärmpegel Tag und Nacht. Ich kenne Ungarn (über 10 Jahre). Dann hast du in Reichweite evt. noch 1-3 Hunde an jedem Zaun, die alles wegbellen usw. Der Preis ist viel zu hoch. Schau dich um, vor Ort wo ELADO drann steht. Und ein Haus dort kaufen und vemieten würde ich auch nie machen. Du musst selber vor Ort sein, damit kann man niemanden beauftragen, das funktioniert nicht. Und die Illusion kannst du auch vergessen, daß der Wert steigt und man es mit Gewinn verkaufen kann. Ich kenne genug Leute, die dort sehr viel investiert haben und dann nur mit Verlusten verkaufen mussten (oder heute noch auf Käufer warten), weil wegen Gesundheit oder Familienprobleme das notwendig war.

Nein. Jedenfalls nicht als Investition.

Also zunächstmal muß man sich bewust machen, das Häuser aufgrund der Alterung grundsätzlich an Wert verlieren. Man unterliegt allerding nach dem Bau aber nicht mehr der Inflation der Baupreise. Was bei Immobilien im Wert steigen kann ist der Bodenwert. Daher sagt man auch gern, die 3 wichtigsten Dinge einer Immobilie sind die Lage, die Lage und die Lage.

Ob die Bodenpreise steigen hängt davon ab, ob der Bedarf an Boden und die Kaufkraft dort steigt und wie leicht neuer Baugrund erschlossen werden kann. Bei der Erschließung neuen Baugrunds sind verschiedene Faktoren entscheiden. Zunächstmal muß noch unerschlossener Grund vorhanden sein und es muß der politische Wille zur Erschließung vorhanden sein. Teuer wird der Boden wenn, dann vor allem in den Großstädten, da man dort halt nicht einfach neuen Boden erschließen kann.