Sexualkundeunterricht in der Grundschule - wie verhindern?
Ich muss gestehen ich finde das etwas verstörend. Wenn Kindern in der Grundschule…Wir reden hier von Kindern im Alter 9-10… alles und ich mein wirklich alles über den menschlichen Körper und Sexualtrieb und Sexualpraktiken beigebracht wird. Von „warum sprießen hier Haare“ und „was ist Smegma“ bis „Analverkehr und Orgasmus“.
Neuerdings gehört das nämlich zum Lehrplan. Wir haben das erst in der 8. Klasse damals gelernt. Also als 13-15 jährige.
Unser Kind (9) war damals komplett verstört. Obwohl wir offen über alles reden, war das einfach zu viel für ein Kind in diesem Alter.
Da es zum Lehrplan gehört, weigert sich die Lehrkraft und der Direktor die Kinder von diesem Unterricht zu befreien. Es gibt aber viele Eltern die einfach dieses Thema für zu früh halten. Wieso ist es möglich Kinder aus religiösen Gründen von gewissen Themen zu befreien, aber beim Thema Sex geht das nicht? Was können diese Eltern dagegen tun?
Bist Du sicher, das das ALLES zum Lehrplan gehört?
Ja bin ich. Wir haben eine Auflistung aller Themen erhalten, die behandelt werden.
16 Antworten
Bereits in der Grundschule haben einige Kinder wahrscheinlich schon erste Beobachtungen gemacht und interessieren sich für die bevorstehenden Veränderungen an und in ihrem Körper.
So steht natürlich auch Sexualkunde schon in der Grundschule auf dem Stundenplan.
Aber! Hier geht es um die körperliche Entwicklung, den Geschlechtsorganen und die Körperhygiene.
Sicherlich werden keine Themen wie "Sexualtrieb und Sexualpraktiken" genauer erklärt, weil sie gar nicht Teil des Lernplans sind.
ABER!!! Natürlich fragen Kinder! Natürlich haben sie schon einen Plan und haben das Thema nicht zum ersten Mal gehört! Wenn nun ein Kind davon anfängt zu sprechen, schnappen es andere im Unterricht auf und dann kommt es bis zu euch nachhause. Es heißt aber noch lange nicht, dass es Thema im Unterricht (von Seitens der Lehrkraft war).
Also, kein einziges der oben genannten Themen wurde während des Sexualkundeunterrichts in meiner Grundschulzeit angesprochen. Ist das neuerdings so? Sexualpraktiken werden sicherlich nicht besprochen.
Auf jeden Fall, ich denke schon, dass es wichtig ist, Kinder möglichst früh darüber aufzuklären. Ob das nun für manche zu früh oder für manche zu spät sei, muss man für sich selbst entscheiden. Wann sollte man es sonst machen? Manche denken, selbst in der 10. Klasse sei es zu früh dafür, obwohl es manche schon 4 Jahren davor gebraucht hätten...
Was man dagegen tun kann? Ich würde sagen, nichts. Außer aus Protest das eigene Kind an den Tagen des Sexualkundeunterrichts krank zu melden. Aber nur, wenn man das Kind dann selbst richtig aufklärt, der Storch sollte bei dieser Aufklärung dann aber keine Rolle spielen ;-)
Gar nichts. Lehrplan ist Lehrplan, und für den gibt es gute Gründe. Ich würde allerdings an dieser Stelle ganz kritisch hinterfragen, was wirklich wörtlich im Lehrplan drinsteht (Du kannst Einsichtnahme verlangen), und was nur irgendjemand darüber erzählt. Und, ja, auch Erzählungen von Lehrern sind nur Erzählungen.
Es kommt - wie so oft - auf den fähigen und einfühlsamen Lehrer an. Ein guter Grundschullehrer kann Schülern solche Themen - soweit sie wirklich im Lehrplan verlangt werden - altersgerecht nahebringen. Ein schlechter Lehrer sollte aus dem Schuldienst ausscheiden, und sich ein anderes Betätigungsfeld suchen.
Wenn Euer Kind auf etwas natürliches wie Sexualität mit Verstörung reagiert dann liegt das Problem eher nicht am Aufklärungsuntericht sondern eher bei Euch zu hause.
Die Richtlinien für den Aufklärungsuntericht wurde 2002 für alle Bundesländer festgelegt.
Zitat: Bei der Sexualerziehung von Kindern und Jugendlichen in Schule und Elternhaus werden Kompetenzen gefördert, Handlungswissen vermittelt, Verantwortung gefordert und Prävention geleistet.
Dabei treten folgende Lernziele in den Vordergrund:
- sich selbst und andere zu respektieren
- Krankheiten und deren Übertragung bei sich und anderen zu vermeiden
- frühe Schwangerschaften zu vermeiden
- den altersgemäßen Umgang mit der Vielfalt des Medienangebots zu lernen
Meine Tochter ist in der 4. Klasse und über Analverkehr wurde im Biountericht nicht gesprochen. Wohl aber selbstverständlich auf Fragen von Schülerinnen und Schülern eingegangen und so sollte das auch sein.
Also normaler weise lernt man in der Grundschule nicht über Analsex und sowas. Man lernt eher, wie ein Kind gemacht wird, was in den neun monaten passiert und halt etwas über die Geschlechtsorgane. Es ist wichtig, dass Kinder dass wissen, da sie sowohl frühreifer sind als ihr und auch,vermutlich, mehr interessiert sind
Ihr könnt euch im Prinzip nur befreien, wenn es, von einem Arzt oder ähnlichem, nachgewiesen werden kann, dass das Kind irgendwelche Art von Psychischen Schäden davon hat. Am besten ist aber, ihr redet mit eurem Kind darüber in Ruhe, ohne Druck. Dann wird alles wieder gut werden, auch ich war am Anfang etwas Verstört von Sexualkunde. Es ist wichtig, dass die Kinder solche Sachen lernen.
Viele Grüße