Selbstständiger Bilanzbuchhalter?
Hallo liebe "Zahlenverdreher",
gibt es unter euch selbständige Bilanzbuchhalter? Ich bin gerade mitten in der Fortbildung und habe nächstes Jahr Prüfung. Da es aber in der Firma wo ich gerade angestellt bin nicht so ganz läuft wie ich mir das vorstelle, überlege ich eventuell nach der Schule in die Selbstständigleit zu gehen.
Ich weiß sehr wohl, dass die Steuerberater da ganz kritisch gucken und die Kammer auch sehr skeptisch ist.
Soweit ich weiß darf ich keine UStVa übermitteln, sondern nur die monatliche FiBu machen und auch keine Anlagenbuchhaltung und Jahresabschlussbuchungen fallen auch flach. Allerdings darf man doch auch Lohnabrechnungen erstellen und die LSt übermitteln sowie Gehälter überweisen sofern der Mandant das wünscht.
Wie habt ihr eure Rechnungslegung gestaltet, rechnet ihr quasi pro Buchungssatz ab oder habt ihr einen festen Stundenlohn??? Habt ihr eure Mandanten direkt aufgesucht oder beim Steuerberater "unliebsame" FiBus abgenommen?
Es ist nun auch nicht so, dass ich frisch aus der Ausbildung komme. Ich arbeite seit meiner Ausbildung damals in 2002 (Steuerfachangestellter) in diesem Bereich. Seit 2009 arbeite ich im jetzigen Betrieb und bin dort für die gesamte Lohn- und Finanzbuchhaltung zuständig.
Ich bin mir auch sicher, dass ich die FiBu "mitnehmen" könnte wenn ich mich selbstständig mache. Die Chefin ist meine Mutter aber im Betrieb läuft es gerade nicht nach meinen Vorstellungen.
Nun an die Bilanzbuchhalter, wie seht ihr den Arbeitsmarkt? Ein paar Mandate hätte ich schon in Aussicht falls alles klappt wie man es sich erhofft.
Danke im Voraus und liebe Grüße
2 Antworten
Hallo.
Ich hab damals noch die div. Buchungen die du ausgeschlossen hast mit drin, wenn die Firma das Genehmigt hatte.
Ich durfte keine Grund und Gebäudeverkäufe oder nur mit extravollmacht, und keine Bilanz unterschreiben.
Anlagenbuchhaltung, Abschreibungen etc. wurde natürlich abgesprochen.
Damals nach Pauschale + Stunden.
Mit Gruß
Bley 1914
Wie gesagt habe ich seinerzeit nach Pauschale + Stundenlohn für Extras sind rd 20 Jahre her. Wie das heute ist, , kann ich nicht sagen. Ich bin aufgehört als mit der Abrechnung immer wieder geändert wurde. In der Pauschale war praktisch alles drin.
Hatte damals noch Autotelefon mit C-Netz. KK Rente immer Höchstbetrag, Nachher zur Kommunalverwaltung und hab die noch auf EDV umgestellt. KDO Oldenburg mit den Gemeinden im Oldenburger Münsterland.Soll kein Prahlen sein, aber schon mit Hollerithlochkarten für die EWE AG Oldenburg angefangen.
Hatte nur 3 Großfirmen. Damals war die EWE aber kleiner wie heute. Damals hatte ich nur die IHK Prüfung Bilanzbuchhalter, das genügte. 1980. Die Firmen hatten das Nixdorf Programm.
Bischen komplizirter wie heute. Mir hat es gereicht.
Vor 20 Jahren war ich gerade mal 13 und kann mich doch noch gut an die "alte" Technik erinnern.
Das ein oder andere Mandat hätte ich bestimmt schon, das von meiner jetzigen Firma. Mittelständisches Unternehmen mit 30 Angestellten (GmbH) und zwei ganz kleine GbR, die hier mit involviert sind. Die Freundin von meinem Bruder und der Freund von einer guten Freundin fragte mich früher immer wieder aber da durfte ich das ja nicht.
Auf jeden Fall Danke für die Antworten.
Danke gern geschehen, Hatte den Altstamm der EWE ohneTelefon, und ein Holz und Baustoffhändler und ein. großes 50 Beschäftigte.. mit Lohn. Bauunternehmen.
Bei mir wird es wohl eher auf Klinkenputzen hinauslaufen.
Also freiberuflich für einen Steuerberater und eventuell eigene Kunden.
Wenn Du ein Unternehmen mit 50 Beschäftigten hattest, war ja auch die FiBu entsprechend groß. Wenn man pro Lohnabrechnung ungefähr 9,40€ nehmen würde wären das ja schon 470,00€ oder wenn Du komplett nach Stunden abgerechnet hast, war das auch schon die eine oder andere Stunde die da "flöten" ging.
Solche Unternehmen haben wir hier zwar auf den Land auf vereinzelt aber die haben natürlich ihren Steuerberater.
Es war früher so, ich bekam 20.00 Std. für Lohn und FiBu.-Haltung.
In meinem Betrieb als Angestellter, konnte ich alle Geräte so mit benutzen, ob da nun 40-50 Personen mehr durchliefen, war kaum der Rede Wert, das zusammen sammeln der Stunden und Belege aus den Kolollen der Handschuhfächer war viel arbeitsaufwändiger. (Lieferscheine und Bankbelege.
Wenn ich von der Arbeit nach Hause kam konnte ich schon sehen(Nachbar, ob die Autos, auf dem Hof waren.)
Wenn die die Stundenzettel, nicht abgaben gabs kein Geld.
Stundenlohn war relativ immer gleich .Das waren noch Lohnstreifen, mit Perforation.
Die Nixdorf war damals fast wie heute DATEV bekannt.
Stundendiffz. wurden wieder bei mir mit Umbau, und einmal Weihnachten mit einer Miele Waschmaschine und Trockner gegengerechnet.
Das währe heute nie mehr möglich gewesen.
Auch damals die Lohnsteuerkarten ausfüllen, das die Stempelzeiten (AA) mit eingetragen wurden
Da sind mir heute noch viele Dankbar das die ihre Lohnnachweise so komplett genau bei der DRV. eingetragen wurden.
Es brauchte auch keiner auf seinen Bogen fürs AA. zu warten, die hatte ich alle fertig. nur das Datum musste noch eingetragen werden. Die Geb. Daten, Telefon, und Vorname der Kinder auch bei 0,5 Kinder hatte ich im Kopf.
Es war auch Freundschaft, muss ich echt sagen, wenn ich manchmal Samstags für angefangen bin, gab es Frühstück und so bis Sonntag oft schlafend zu Mittag gerufen.
Wünsch dir viel Erfolg.
Finanzamt Prüfung (Außenprüfung)haben wir nur 1x gehabt. Gott sei Dank.Die Konten ja auch keine Halbfertigen Bauten schätzen.
Könnte da eine Woche von erzählen.
Es ist schön Deinen "Lebensweg" verfolgen zu können und das es sehr gut möglich ist als selbständiger Bilanzbuchhalter "überleben" zu können. Ich muss mich dann mal ransetzen und alle Kosten soweit zusammentragen und überlegen was für ein Gehalt ich gerne hätte. Haus muss ja auch abbezahlt werden und wenn ich dann noch ein Plus erwirtschaften kann bin ich glücklich.
Ich denke mal, dass ich die FiBu des jetzigen Unternehmens (30 Angestellte) mit nehmen könnte. Das ist immerhin die Firma meiner Mutter aber zur Zeit entwickelt sich hier alles eher zu meiner Unzufiredenheit und da möchte ich dann nicht in der Geschäftsführung sitzen, auch wenn die Möglichkeit besteht.
Recht herzlichen Dank für den Stern.
Hast Du Dir mal Deinen Verlauf hier durchgelesen? Das ist eine mehr als ausführliche Antwort.
Ich danke Dir für all die Informationen, nun muss ich nächstes Jahr erst einmal die Prüfung schaffen und sehe dann weiter .
Dann gut lernen. und Gruß
Ich werde mich rein hängen, vielen Dank
Ich schreibe nochmals zu deinem Stundesatz 9,40 da kannst du nicht mit rum kommen, bei mir ist mir aufgefallen habe ich 20 getippt, natürlich umgerechnet nach€.
Der Markt ist auf jeden Fall da. Es gibt für qualifizierte Bibu zwei Ausrichtungen. Qualifizierte Projektarbeit, d.h. zumeist mehrere Monate oft in größeren Unternehmen Engpässe überbrücken oder Projekte leiten. Hierbei gibt es wohl 60 bis 80 Euro Stundensatz.
Oder klassisches Buchhaltungsbüro, hierbei sind regionsabhängig 40 bis 50 Euro zu erzielen.
Für die Stundenabrechnung ist eine gute Zeitdokumentation nötig und du musst mit dem Mandanten klar besprochen haben, was abgerechnet wird. Vor allem im ersten Vierteljahr gibt es sonst Streit.
Viel Glück
Ja, gute Zeitdokumentation war erforderlich, aber ich wohne wie geschrieben in der Nähe Oldenburg, EWE und der Bauunternehmer als Nachbar, und wo ich Hauptsächlich gearbeitet habe im Nachbarort.
Ich habe viel Geschätzt. z. B. Ersatz für Gerüste Schaltafeln usw.
ca 10.000DM an unbrauchbar oder Bruch/Schrott.
Beim Sägen machte bei Bauholz das Sägemehl4% der RundholzfestmeterBei Bretter 8-10.%. Bei Betonwaren, etwa 5 %
Gruß
Hallo Rainer vielen Dank für Deine gute und ausführliche Antwort. Ich wäre eher in die zweite Kategorie einzuordnen, da ich als frisch gebackener Vater eher zu Hause bleiben möchte und auf dem Land ist da eh so eine Sache mit großen Unternehmen. Du würdest also nach Stunden abrechnen oder ist das eher die gängige Praxis? Da muss man sich wirklich Gedanken machen, da man natürlich gerne eine recht sicheres Einkommen haben möchte um seine Kosten zu decken.
Man darf wirklich Abschlussbuchungen sowie sowie Anlagenbuchhaltung machen? Ich dachte das wäre komplette durch das Steuerberatergesetz verboten. Die Pauschale hast Du dann also für Porto, Telefonate etc. berechnet? Hat es lange gedauert bis Du einen Mandantenstamm hattest der all Deine monatlichen Ausgaben (Gehalt, Firmenwagen samt Kfz-Kosten, FiBu-Programm, KV und PV) gedeckt hat? Hast Du es jemals bereut den Schritt getan zu haben? Danke für Deine Antwort