Schwerbehinderung verschweigen, wenn ja bis zum Vertrag Unterzeichnung?
Soll ich mein Schwerbehindertenausweis in die Bewerbungsunterlagen hinzufügen?
Falls das Unternehmen es im Internet nicht betont, sollte ich es trotzdem tun?
Auch wenn es ein mittelständiges oder großes Unternehmen ist?
11 Antworten
Du würdest wahrscheinlich nicht fragen, wenn man deine Behinderung sehen könnte, oder? Denn falls doch wäre es schon komisch nichts zu schreiben und dann beispielsweise im Rollstuhl aufzutauchen.
Ich habe eine „unsichtbare“ Schwerbehinderung und das ist meine Meinung:
Schwerbehinderte sind minderwertige Mitarbeiter. Sie werden bei gleicher Bezahlung öfter krank, sind weniger belastbar, können Überstunden verweigern und haben mehr bezahlten Urlaub. Der Arbeitgeber kriegt weniger für sein Geld und wird sie schwerer wieder los. Das klingt hart, ist aber Realität. Es muss natürlich nicht für dich gelten aber so ist unser Ruf nunmal, auch wenn es keiner zugeben würde und nicht jedes Vorurteil gerechtfertigt ist.
Den Vorteil, den der Arbeitgeber hat, kann man für lächerlich verbuchen. Die Ausgleichszahlung, die dann wegfällt, wenn man einen Schwerbehinderten einstellt ist so gering, dass es sich nicht lohnt. Mal ganz wirtschaftlich betrachtet: ich würde auch lieber die Ausgleichszahlung leisten anstatt einen minderwertigen Mitarbeiter einzustellen.
das Argument: „wir bevorzugen Schwerbehinderte“ ist nichts wert, denn niemand kann nachweisen ob das stimmt. Das kann einfach jeder behaupten!
Deine persönlichen Vorteile kannst du natürlich auch noch nutzen, wenn du die Schwerbehinderung erst später kund tust.
Ich empfehle deshalb, bis nach der Probezeit zu warten!
Alles gute und liebe Grüße von einer Schwerbehinderten!
Dann würde ich es so machen wie oben geschrieben. Probezeit abwarten und dann kund tun. Dann gehst du keine Risiko ein, dass jemand dich deswegen ablehnt und kannst trotzdem deinen Zusatzurlaub, Kündigungsschutz etc. Genießen.
Auch bei Großunternehmen?
Ja, definitiv.
Man sollte in bewerbungen immer möglichst ehrlich und offen sein. Kommt am besten an.
ja, tue es, bin selber schwerbehindert. Verzichte nicht auf einen evtl. schwerbehinderten ausgerichteten Arbeitsplatz, auf 5 Tage Mehrurlaub und Kündigungsschutz. Je größer die Firma ist, haben die auch Vorgaben, wie viele Schwerbehinderte sie einstellen müssen und dafür bekommen die auch Zuschüsse. Das ist nicht negativ aufzufassen, sie dürfen Dich NICHT wegen einer Schwerbehinderung ablehnen
in der absage schreibt ja auch keiner rein, wir haben sie wegen ihrer behinderung abgelehnt, sondern ein anderer kandidat hat besser gepasst. das macht doch echt kein unternehmen.
ist klar,...war ja nur auch ein Hinweis
Habe schon so manches Pferd vor der Apotheke kotzen sehen, wenn es "nur" um formaljuristische Dinge ging,.....
Puh ich kann ja deinen Gedanken verstehen. Zumindest glaube ich das du Sorge hast dieser Ausweis könnte dich direkt aufs Abstellgleis bringen ?
Tendnetiell musst du den Ausweis nicht beilegen, solang du die Arbeit verrichten kannst wäre das dein "Problem", da dir die Schwerbehinderung im Falle einer Anstelluing ja auch gewisse Vorzüge bringt.
Da größere Firmen grundsätzlich verfplichtet sind Menschen mit behinderung anzustellen könnte es allerdings auch ein "+" für dich sein. (allerdings kann man diese Pflicht auch einfach abbezahlen ...von daher müssen sie am ende doch niemand einstellen). Ich denke je größer die Firma ist um so größer ist die akzeptanz für Behinderungen.
ich würde annehmen müsste ich mich entscheiden würde ich die Info dazu legen...
Ich habe Angst dass ich dadruch ein Nachteil habe obwohl es für mich ein Plus Punkt ist. Und später kann man die Absage nicht beweisen weil man nicht weiß was hinter Kulissen entschieden und weshalb.
nachweisen kannst du den Unternehmen sehr sehr sicher nichts. Aber das kann niemand (ehrlich gesagt kann ichs verstehen das Unternehmen so handeln da ihn aus allem ein Strick gedreht werden kann...)
Ich kann deine Sorge wirklich verstehen und es ist sicher nicht einfach. Vermutlich auch je nach Art der Behinderung. In kleinen Unternehmen hast du damit vermutlich zu 99% verloren. Große unternehmen haben damit sicher weniger probleme da sie wie geschrieben quoten erfüllen sollen und die arbeitsverteilung eine ganz andere ist.
die Musterlösung gibts sicher nicht für dich https://www.anwalt.de/rechtstipps/bewerbung-um-job-schwerbehinderung-angeben_103012.html
hier mal was ich dazu eben gefunden habe ... tendentiell ist das mitteilen der bessere weg... ansonsten kann man dir nur Glück wünschen leider :)
https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/schwerbehinderte-zum-vorstellungsgespraech-einladen_76_371326.html Hier wird erwähnt, dass Privat Arbeitgeber Schwerbehinderte Arbeitnehmer zum Vorstellungsgespräch einladen sollten stimmt es tatsächlich?
Hallo samsungggala6,
Sie schreiben:
Schwerbehinderung verschweigen, wenn ja bis zum Vertrag Unterzeichnung?
Soll ich mein Schwerbehindertenausweis in die Bewerbungsunterlagen hinzufügen?
Falls das Unternehmen es im Internet nicht betont, sollte ich es trotzdem tun?
Auch wenn es ein mittelständiges oder großes Unternehmen ist?
Antwort:
Langfristig am Besten ist immer: "Wahrheit und Klarheit!"
Wer wichtige Umstände und Kriterien verschweigt, gefährdet das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer!
Wer die Nachteilsausgleiche für Behinderte/Schwerbehinderte wie: Sonderurlaub und Kündigungsschutz in Anspruch nehmen möchte, wird früher oder später die Karten (bzw. den Schwerbehindertenausweis) auf den Tisch legen müßen!
Stellen Sie sich also die Frage:
Was würden Sie von Ihrem Arbeitnehmer denken, wenn dieser sich durch unvollständige Angaben bei Ihnen in ein Arbeitsverhältnis reinmogelt (trojanisches Pferd) und wenn die Probezeit abgelaufen ist, die Katze aus dem Sack läßt!
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Beste Grüße, viel Erfolg und bestmögliche Gesundheit
Konrad
Ich habe eine unsichtbare Schwerbehinderung