Schlechte Arbeitszeugnis was tun, wie kann man neue Anfordern?
Hallo zusammen,
ich habe vor drei Monaten ein Arbeitsangebot bekommen und akzeptiert. Nach zehn Jahren hebe am September mein Arbeitsverhältnis mit Firma beendet. Vor kurzem ist Arbeitszeugnis mit der Post gekommen. Ich habe gleich im Internet geschaut und finde, mein Arbeitszeugnis nicht gut ist. Note 3-4
- Da steht, gar nicht das ich auf 5-Achs Fräsmaschine gearbeitet habe. Steht nur Herstellerbezeichnung. Es ist nicht so offensichtlich, wenn jemand Hurco Produkte nicht kennt.
- Steht auch nicht, dass ich zum Beispiel Vorrichtungen gemacht habe. Wichtige Sache in meinen Beruf.
- Allgemein fehlt paar Sachen im Aufgabenbeschreibung. Leistung, sozialen Verhaltens sind schlecht bewertet.
Mein Arbeitskollege, er ist mit mir gegangen, hat mir sein Arbeitszeugnis gezeigt. Das Arbeitszeugnis ist Wort im Wort gleich, außer Aufgabenbeschreibung. Er hatte andere Tätigkeit.
Was kann ich machen? Wie kann ich neue, bessere Arbeitszeugnis von ex-Arbeitgeber Anfordern?
5 Antworten
Was du tun kannst? Mithilfe eines Fachanwaltes für Arbeitsrecht das Zeugnis mit einem Gegenentwurf und Bitte um Änderung "korrigieren" lassen.
Da muss sich der Arbeitgeber nicht drauf einlassen, da er nur verpflichtet ist, dir ein "durchschnittliches Zeugnis" auszustellen, was er mit diesem auch offiziell getan hat, denn in der Gesamtnote ist es ein befriedigend. Der Schlusssatz, der zwar hier übersetzt ein glatter "A....tritt" ist, ist übrigens freiwillig und nicht einklagbar...
Wenn der AG keine Lust auf Klagen hat, kann er das entsprechend deinen "Wünschen" im Text ändern....und den Schlusssatz dennoch so lassen. So weiß dann trotzdem der erfahrene Leser, was er von dem Zeugnis zu halten hat....
Wenn er Lust auf die eventuelle Klage von dir hat, so hat er auch nichts zu befürchten, denn deine vermeintlich guten Leistungen musst du vor Gericht nachweisen, da du in der Beweispflicht dort bist.
Nur wenn er dir hier ein unterdurchschnittliches Zeugnis im bewertenden Teil ausgestellt hätte, so wäre er vor Gericht in der Beweispflicht. Das hat er aber nicht getan.
Nicht jedem steht ein gutes oder sehr gutes Zeugnis zu, auch wenn das fälschlicherweise die meisten annehmen.
Dir viel Erfolg!
du hast als arbeitnehmer das Recht auf ein wohlwollendes Arbeitszeugnis. Bitte sie noch mals um ein neues Zeugnis, wenn nicht anwalt
Vom Grundsatz her ist das richtig.
In diesem Fall (bereits die Wahl der übergroßen Schriftgröße der Überschrift ist unzulässig) rate ich jedoch dazu, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu konsultieren, der das für 10 Jahre "unverschämte" Zeugnis sachgerecht reklamieren kann.
Erzwingen kann man das schwer, die genau Spezifikation der Maschinen halte ich für eher nebensächlich .. beim nächsten Jobwechsel sie wahrscheinlich uralte Modelle.
Was aber auffäĺlt ... stets zu unserer vollsten Zufriedenheit sollte es sein. Kein "stets" und kein "vollsten" klingt wie ein absichtlich schlechtes Zeugnis. Da man ein Anrecht auf positive Formulierungen hat, ist das Zeugnis einfach das Minimum .. und wahrscheinlich schwer dagegen zu klagen.
Die meisten Firmen haben soviel Ahnung wie du. Daher immer das selbe Zeugnis.
Formuliere was du willst und bitte um Änderung. Machen die es nicht musst du klagen. Mach das ohne Anwalt, denn zahlt beim Arbeitsrecht immer jeder selber.
Oder sch... du hast doch einen neuen Job
Du meinst einer Personaler mit einem abgrochenen Germanistikstudion ist heller als ein Meister im Handwerk ?
Nein keineswegs. Ich spreche von Personalern, die sich im Personalmanagement auskennen und regelmäßig fortbilden. Das können Wirtschaftspsychologen, BWLer aber auch Meister im Handwerk sein....
Ja dann
Da nirgendwo so viel gelogen wird wie im Arbeitszeugnis habe ich diesem nie hohen Stellenwert beigemessen. Eine wirkliche Aussagekraft über eine Person hat das sowieso nicht, da man es immer zu seinem Vorteil anfechten kann. Die meisten Stellen, bei denen ich mich beworben habe, wollten nichtmal eins sehen.
Was du tun kannst? Du kannst das Zeugnis mit oder ohne Anwalt anfechten, denn der Ex Arbeitgeber ist verpflichtet das Zeugnis wohlwollend zu formulieren.
Wohlwollend sind die meisten AZ ohnehin geschrieben, deshalb gibt es ja die sogenannten Codes. Was die meisten Arbeitnehmer aber fälschlicherweise mit einem guten Zeugnis verwechseln. Der AG muss nur ein durchschnittliches ausstellen, will der AN ein gutes, so ist er bei einer Klage in der Beweispflicht!
P.S.: für viele Personaler, die in HR Abteilungen Personalentscheidungen treffen, haben sie entgegen deiner Erfahrung einen sehr hohen Stellenwert, dazu muss man sie aber auch richtig "lesen" können.
Das mag auf die Bäckerei oder den KFZ- Betrieb mit wenigen Mitarbeitern zutreffen, nicht jedoch auf Firmen, die über eine HR-Abteilung verfügen.....