Schalldämmung Neubau, Trittschall?
Moin,
ich habe vor kurzem Eigentum in einem Mehrfamilienhaus erworben (Neubau aus dem Jahr 2016). Leider ist mir sehr schnell klar geworden, dass die Wohnung lärmtechnisch extrem schlecht gedämmt ist, in diesem Fall betrifft es die direkt über mir liegende Wohnung.
Ich bekomme gefühlt jeden Schritt aus der Wohnung über mir durch ein recht deutlich wahrnehmbares dumpfes Geräusch mit (Höre ich sogar leicht wenn ich Oropax drin habe). Besonders laut nehme ich u.a. das Öffnen/Schließen der Wohnungstür, der Fenster oder der Balkontür wahr. Sehr laut sind auch die Geräusche aus dem Badezimmer (ich höre in meinem Wohnzimmer z.B. wenn oben der Klodeckel hochgeklappt wird und das Badezimmer ist locker noch mal 10 Meter weg und liegt nicht direkt über dem Wohnzimmer). Wenn es bei mir ganz leise ist höre ich sogar die Lichtschalter aus dem Raum über mir.
Wenn ich in eine Altbauwohnung gezogen wäre die schlecht gedämmt ist, hätte ich mit sowas vllt. noch gerechnet aber in diesem Fall bin ich einfach nur geschockt. Meine Frage ist nun, ist sowas normal? Muss ich damit jetzt leben? Falls nein, welche Optionen habe ich? Als ich die Wohnung besichtigt habe (zwei Termine) war die Wohnung über mir übrigens noch nicht vermietet und stand leer.
5 Antworten
Du könntest mit dem Bauherrnschutzbund oder einem Anwalt für Baurecht oder einem anerkannten Baugutachter darüber reden, ob da was zu machen ist, bautechnisch , rechtlich und schadenersatzmäßig.Denn es ist die Frage , ob Du diese Belästigung hinnehmen muß, wenn es sich um Bauschäden oder Planungsfehler handelt.Für Planungsfehler z.B. haftet der Planer mehr als 20 Jahre.
Es gelten bei Neubauten (speziell bei Mehrfamilienhäuser) bestimmte Richtlinien die den Schallschutz betreffen. Leider hält sich fast kein Mensch dran, definitiv sind das aber Baumängel. So sind z.B. spezielle Abwasserrohre in einem Mehrfamilienhaus einzubauen und auch mit der Entkopplung schallübertragender Bauteile sollte man sich befassen. Wenn der Planer das nicht drauf hat, muss er sich Sonderfachleute bedienen, die sich mit Schallschutz entsprechend auskennen.
gar nichts kannst du machen
du kannst in der eigentümerversammlung anregen, dass das ganze haus besser schallisoliert wird
dann werden sie das abschlägig beantworten, weil es sie geld kostet
du kannst deine decke vielleicht dämmen
was er aber nicht tun wird, also schade, gar nichts
Nach meiner Erfahrung sind Altbauwohnungen im Allgemeinen besser schallisoliert als hellhörige Neubauwohnungen. Wenn Du in dieser Wohnung wohnen bleibst, wirst Du wohl oder übel damit leben müssen, denn das liegt an der Bausubstanz, dagegen ist kein Kraut gewachsen.
Ja, damit musst Du leben. Ist nicht mit zumutbarem Aufwand entscheidend verbesserbar.
"du kannst deine decke vielleicht dämmen"
... Das hilft original genau GAR NICHTS, weil eine Dämmung auf der dem Schalleintrag entgengengesetzten Seite nur Luftschall aus deinem eigenen Raum abmindert, den Eintrag aber in keine Weise reduziert.
>Viele verwechseln Luftschall (im selben Raum) mit Körperschall (durch Bauteile durch)<
Nur durch eine anständige Körperschalldämmung auf der Erregerseite (=oben: >Trittschalldämmung!), die der liebe Nachbar erbringen müsste, könnte dem Problem Einhalt geboten werden.