Richter, Staatsanwalt und Körpermodifikation?

13 Antworten

Auch ohne Tattoo auf der Stirn wirst Du mit einem gedehnten Ohr keinen Richterjob bekommen - oder besser gesagt - überhaupt keinen Job in einer gehobenen oder leitenden Position. Aber als Staplerfahrer oder Asphaltierer kannst Du ja auch ehrliches Geld verdienen.

Kinderaqua 
Beitragsersteller
 28.10.2015, 04:01

Ich denke einem Jugentlichen, der versucht irgendwas über "Berufe" zu berichten, dem wird man mit Spott und Hohn gegenübertreten.

Ich denke aber, dass es nur darauf ankommt wo man arbeitet.

Bin Manager einer Plattenfirma für Punk und Rock? Natürlich sind dort Körpermodifikationen kein Problem.

Ich denke allgemein kann man das hier nicht pauschalisieren.

Ich kenne mich in dem Zweig nicht aus, aber finde es teils unmöglich was hier schon für Antworten geschrieben werden.
Es ist dein Körper und solange du erstmal keine 30mm dehnst sollte das klar gehen. Tattoos an Stellen wo man sie mit Kleidung verdecken kann sollten auch erstmal drin sein. Wenn es dann soweit ist kannst du das mit dem Zuständigen abklären. Irgendwann werden eh mehr Leute so sein und man muss sich darauf einstellen.
Ich habe auch 12 Piercings, mehr als die Hälfte davon im Gesicht und ich habe im Krankenhaus gearbeitet ohne eins raus zu nehmen. Ich habe mir sogar zu der Zeit noch welche stechen lassen. Bisher hatte keiner meiner Arbeitgeber ein Problem mit sowas. Mir wurde zwar mal von einer Kollegin gesagt "die alten Leute mögen sowaa nicht, die fühlen sich angeekelt und verstehen das nicht", aber das habe ich so nie erlebt. Die waren sogar sehr neugierig und interessiert daran. ^^ Jeder sollte sich entfalten wie er denkt, natürlich vielleicht erstmal langsam und an Orten wo es nicht so auffällt, da man ja auch nicht seine Berufschancen verlieren will.
Wünsche dir alles Gute!

Vom Gesetz her ist doch jeder Mensch gleich, oder? (Und jeder darf freizügig handeln)

Bei dieser Einschätzung hast Du einen wesentlichen Aspekt vergessen, nämlich die Einschränkung "soweit Rechte anderer nicht verletzt werden".

Und jeder Bürger hat das Recht einem "Staatsdiener" gegenüber zustehen, ohne sich vor dessen künstlichen Körperdeformationen ekeln zu müssen oder zumindest unangenehm berührt zu sein.

Auf eigene Rechte zu pochen ohne sich dabei um die Rechte anderer zu kümmern ist egoistisch.

Kinderaqua 
Beitragsersteller
 28.10.2015, 18:18

Gute Antwort, danke!

>> Vom Gesetz her ist doch jeder Mensch gleich, oder?

So sollte es im Idealfall sein.... aber :

"Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher als die anderen." -George Orwell

Das Paradigma, das tätowierte Menschen keine ernstzunehmenden Persönlichkeiten sein können sitzt leider noch zu tief in den Köpfen. So wirst du bei uns hier in Deutschland z.B. kaum stark tätowierte Polizisten, Politiker, Richter und Anwälte oder Banker finden, weil das immer noch ein absolutes No-Go ist in diesen Branchen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber diese bestimmen nicht die Regel.

Das was aktuell passiert, das Menschen Tätowierungen, Bodymodification, Piercings etc in ein positives Licht rücken... Tattoo Models... Rockstars... Fussballer...alle sind Tätowiert, und alle werden mutiger....und somit wird dieses verkrüstete alte Paradigma Stück für Stück aufgelöst. Aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis Tattoos endgültig in der Gesellschaft angekommen sind ;-)