Pferd greift anderes massiv an - Lösung für die Zukunft?
Bei uns hat ein relativ neuer Wallach nach ca. 4 gemeinsamen friedlichen Wochen einen anderen, eher rangniederen Wallach auf der Graskoppel massiv angegriffen: Mir wurde es von Zeugen des gesamten Vorfalls als Tötungsabsicht beschrieben, selbst als der andere auf dem Boden lag, wurde die Attacke fortgesetzt, das angegriffene Pferd hat eine Vielzahl von Wunden und musste genäht werden.
Es ist eine gemischte Herde, die nachts aufgestallt wird, eine besondere Integration des neuen Wallachs (z.B. Schnuppernähe auf Nachbarkoppel, schrittweise Zusammenführung der Einzelpferde) fand nicht statt, da es ja "problemlos" war. Der neue Wallach steht seither alleine auf einem Paddock. Meine bisherige Recherche hat ergeben, dass der Angreifer wohl selbst schon mehrere Monate in einer Klinik war, weil er von anderen Pferden (ohne Zeugen, sodass die "Verschuldensfrage" offen ist) zugerichtet wurde.
Meine Frage: Hätte man das verhindern können? Wenn ja wie? Und kann man es verantwortlich wagen, dieses Pferd jemals wieder in eine Gruppe zu stellen? ICH persönlich hätte eine riesige Angst, wenn mein Pferd zu dem auf die Koppel müsste....
Vielen Dank!
6 Antworten
Wir haben auch so einen "Übeltäter" im Stall. Er macht alle Pferde nieder, die in seinen Offenstall oder seine Koppel kommen. Der alte Isimix Wallach meiner Tochter steht bei ihm. Mit ihm klappt es gut. Er war von Anfang an zu schnell und gewitzt für ihn. Er hat ihn einfach nicht erwischt und hat es schliesslich nicht mehr versucht ihn zu attackieren. Die Besitzerin will jetzt mit dem TA reden, ob es Medikamente oder Globuli oder sonstwas gibt,das seine Aggressivität runtersetzt. Bei ihm geht es um potentielle Futterkonkurrenten. Vielleicht hat er früher mal hungern müssen. Auch sein Sozialverhalten ist nicht das eines artgerecht aufgewachsenen Pferdes. Zwei neue Pferde sollen eigentlich noch in diesen Stall, sie stehen noch abgetrennt von ihm. Er giftet sie so sehr über den Zaun weg an, dass wir es nocht gewagt haben sie zusammen zu stellen. Ehrlich gesagt würde ich mein Pferd nicht zu ihm stellen. So ein Pferd macht man, denke ich, nicht anders. Da ist in der Vergangenheit zu viel Böses abgelaufen. Man kann nur die Kosequenzen ziehen und ihn allein stellen oder man findet vielleicht ein Pferd mit dem er sich verträgt. Er ist einfach nicht herdentauglich.
Vielen Dank für das Sternchen. Futter hat unser Monsterchen genug. Auf dem Reitplatz geht er neben jedem Pferd her wie ein Lämmchen, auch im Gelände. In seinem Offenstall oder seiner Koppel schaut er erst das neue Pferd an, guckt gelangweilt und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, rast er los und macht den Neuen rund, mit übelsten Verletzungen. Er soll jetzt was vom TA kriegen. Hoffentlich hilfts.
Mein Pferd kann viele andere, insb. Wallache, auch absolut nicht ausstehen und attackiert sie. Bei dem weiß ich aber, dass er NIE falsch gehalten oder misshandelt worden ist.
Einfacher Trick: Halte genau diese beiden Pferde allein auf der Koppel!! Herdentrieb siegt und man arrangiert sich eher mit dem Feind, als gegen ihn zu kämpfen und alleine dazustehen. Klappt 100%!!
So was hab ich (zum Glück) noch nicht erlebt. Vielleicht versucht ihr es mit der Integration wie du schon beschrieben hast z.B. mit Schnuppernähe usw. richtig von vorn. Verhält er sich auch anderen Tieren oder Menschen gegenüber so? Wie reagiert er denn wenn das "Opferpferd" an seiner Box vorbeigeht oder ihr aneinander vorbeireitet oder führt? Wünsche dir viel Glück
Rede mit dem Pferde, frage es, warum es so agiert, erklär ihm, dass es auch anders geht .. Kannst Du mit Globuli unterstützen. Mein Gefühl sagt mir, dass Du / Ihr mit Vertrauen gewinnen, Zuneigung, Aufmerksamkeit und liebevolle Kommunikation. sehr, sehr viel bewirken könnt .... Nimm dir ZEIT, viel ZEIT und Freude mit ........
Meinst du das Ernst..?!
Ja, selbstverständlich :-)) Viel Freude und Erfolg und einen schönen Gruss von mir :-) - das ist auch ernst.
Könnte mich ausschütten vor Lachen - was für ein Stuss!
Wieso Stuss? Man muß nur ganz leise reden. Dann ist man ein Pferdeflüsterer ;-) LOL
Bei uns am Stall ist auch so ein Radau-Pferd (das aber nie direkt versucht zu töten, nur extrem aggressiv). Mein Pferd, um genau zu sein. Wir haben das jetzt so geregelt, dass er mit allen anderen auf die Weide darf und alleine oder mit einem anderen Pferd auf die Koppel. Machen das jetzt knapp einen Monat so und klappt prima.
Ähnliche Situation hatten wir auch. Wir haben auch Futterneid vermutet. Das Pferd hat ein homöopathisches Beruhigungsmittel bekommen und wir haben die Futterrationen erhöht. Meine Freundin hat dabei spezielles Herden Training mit den Pferden auf der Koppel gemacht. Speziell den Übeltäter verjagt und sich der restlichen Herde zugewandt. Das hat bei uns sehr gut geholfen. Die gesamte Herde ist entspannter.