Pendeln oder doch ausziehen?
Hey Leute,
zu diesem Thema gibt es zwar schon ein paar Threads, aber ich bin momentan so unentschlossen, dass ich mir gerne zu meiner Situation noch ein paar Ratschläge einholen möchte.
Ich studiere momentan im 2. Semester und bin Pendler. Eigentlich wollte ich zum Studieren immer wegziehen aber den Studiengang, für den ich mich letztendlich entschieden habe (weil er mich am meisten interessiert hat), gibt es in dieser Form nur hier. Also hab ich mir gedacht, um Geld zu sparen, pendle ich erstmal. Jedoch hab ich mir das ganze (jeden Tag insgesamt 2,5 bis 3 Stunden) nicht so stressig und nervig vorgestellt. Ich weiß, das hätte ich mir vorher schon denken können, aber ich wollte es erstmal probieren. Jetzt bin ich am Überlegen doch auszuziehen (in ein Wohnheim), weiß aber nicht, wie das finanziell möglich ist. Ich habe einen Nebenjob, in dem ich so ca. 150 - 200 € im Monat verdiene. Für den Rest müsste ich BAföG beziehen, was ich momentan noch nicht mache. Meinen Eltern möchte ich das Geld nicht aus der Tasche ziehen. Das Problem bei BAföG ist aber, das man sich dadurch ja auch verschuldet. Deshalb bin ich wirklich unentschlossen, ob ich weiterhin pendeln oder doch ausziehen soll. Außerdem müsste ich meine Eltern auch erstmal von der Idee überzeugen, was sich eher schwierig gestaltet.
Gibt es unter euch vielleicht Leute, die in einer ähnlichen Situation sind/waren und mir Tipps geben können?
2 Antworten
Hi,
ich seh das aus einem anderen Blickwinkel. Du wohnst gerade daheim, verdienst 150-200€ und willst deinen Eltern nicht auf der Tasche liegen. Ich gehe mal stark davon aus, dass du daheim gerade weder einen Mietanteil abgibst, noch Nebenkosten zahlst, noch den Kühlschrank mit diesem Geld füllst noch sowas wie Rundfunkbeitrag zahlst, noch sowas wie Toilettenpapier, Shampoo etc zahlst. Aktuell bezahlst du damit wahrscheinlich deine Fahrten zur Uni und vllt ab und zu was für dich. Und damit liegst du deinen Eltern mehr denn je auf der Tasche. Sie füttern dich also daheim durch und das obwohl sie (wie du geschrieben hast) absolut nicht die finanziellen Mittel haben.
Fair wäre es, wenn du ausziehst, Bafög beziehst und nebenher jobbst und damit deine Eltern WIRKLICH entlastest.
Die Schulden bei Bafög sind sooo studentenfreundlich, dass sie absolut nicht zur Sorge werden. 5 Jahre nach Regelstudienzeit angefangen und dann gerade mal läppische 105€ pro Monat. Das läuft absolut nebenher und bekommt man gar nicht so mit, ob da 105€ fehlen oder nicht.
Ich würde also nicht pendeln, sondern eher in eine nette WG ziehen. Deine Eltern werden entlastet, du bist für dich verantwortlich und so bekommst du auch Lebenserfahrung und Reife.
Im Moment zahlen deine Eltern ja scheinbar eh alles für dich. Die Miete kannst du zahlen, indem du dann nicht mehr das Geld zum Pendeln ausgibst.
Hey, danke für deine antwort.
Wenn man es so betrachtet, hast du absolut recht. Ausziehen wäre wahrscheinlich für alle die beste lösung.
Ich denke, ich muss jetzt erstmal sehen, wie viel bafög ich bekomme. Mit bafög, meinem verdienst und kindergeld, was mir bei einem auszug ja theoretisch zusteht, sollte es möglich sein einigermaßen über die runden zu kommen und meine eltern gleichzeitig zu entlasten. Wenn ich ihnen das so schildere, sind sie dann hoffentlich auch einverstanden.
Bafög bekommst Du nur, wenn Deine Eltern wenig verdienen. Wenn sie genug Geld haben, müssen sie zahlen. Sie bekommen schließlich Kindergeld für Dich und Steuerermäßigung.
Das sollte es Dir nicht sein. Das nennt man Generationenvertrag. Deine Eltern jetzt für Dich, wenn sie alt sind, Du für sie.
Hey, danke für deine Antwort.
Mein Eltern sind nicht gerade Topverdiener und meine Mutter geht demnächst in Frührente, also denke ich, dass ich Anspruch auf Bafög habe.
Sollte ich keins bekommen, wäre es mir sehr unangenehm, alles meine Eltern finanzieren zu lassen, falls ich ausziehe.