Muss man für die Mehrkilometer oder Schäden am Leasingauto nach Ablauf des Vertrags zahlen obwohl man das Auto für den restwert rauskauft?

4 Antworten

Nein. Bei einem Leasingvertrag mit Kilometerbegrenzung gibt man entweder das Auto zurück und zahlt dann (und nur dann) für etwaige Mehrkilometer und ggf. für Schäden, die nach Definition des Leasinggebers und/oder eines Gutachters über normale Gebrauchsspuren im Verhältnis zum Alter und zur Laufleistung hinausgehen, oder man übernimmt das Fahrzeug zum Kurs X.

Ob X tatsächlich dem Restwert - wenn denn einer im Kilometerleasingvertrag ausgewiesen ist (das ist längst nicht immer der Fall) - entspricht oder es sich um einen anderen Betrag handelt, den z.B. der Händler, von dem das Fahrzeug ursprünglich bei Leasingbeginn übernommen wurde, aufruft, hängt von der Vertragsgestaltung und vom Einzelfall ab.

Nachlesen kann man das hier (in dem Absatz mit der Überschrift "Was passiert am Ende der Leasinglaufzeit?" wird weiter unten auf die Übernahme beim Kilometervertag eingegangen):

https://tefisltd.de/restwert-und-kilometervertrag/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Erst mußt du die Schäden reparieren lassen bzw. erstatten, dann kannst du es zum Restwert übernehmen - und nicht umgekehrt:

Am Ende der Leasing-Dauer kommt es zum Vergleich: Entspricht der tatsächliche Restwert dem im Vertrag berechneten Betrag? Wenn dies nicht der Fall ist und der tatsächliche Restwert niedriger ist, müssen Sie diese Differenz mit der Schlussrate ausgleichen. Deswegen ist gerade diese Leasing-Art im Unterschied zum Kilometer-Leasing mit einem höheren Risiko verbunden...
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Leasingfachmann  08.09.2020, 09:44

Diese Regelung bezieht sich aber nicht auf einen Leasingvertrag mit Kilometerbegrenzung, sonderrn auf einen Restwertvertrag, weshalb es im letzten Satz ja auch heißt: "Deswegen ist gerade diese Leasing-Art im Unterschied zum Kilometer-Leasing mit einem höheren Risiko verbunden..."

Allerdings ist auch das nicht immer richtig. Sofern es sich um einen Restwertvertrag mit Andienungsrecht handelt, wie ihn die meisten freien, herstellerunabhängigen Leasinggesellschaften anbieten, muss der Leasingnehmer das Fahrzeug übernehmen, wenn die Leasinggesllschaft ihm dieses am Vertragsende zum Kauf andient. Der Zustand und die Laufleistung spielen dann keine Rolle und i.d.R. wird dem Leasingnehmer das Fahrzeug zum im Leasingvertrag vorher festgelegten Restwert angedient. Eine vorherige Abgabe des Fahrzeugs findet nicht statt.

Ein "Restwertrisiko" besteht beim Restwertvertag mit Andienungsrecht nur dann, wenn das Fahrzeug am Leasingende nicht übernommen wird und der Restwert höher sein sollte als der Preis, den die Leasinggesellschaft bei Verwertung erlöst, was aber ganz selten vorkommt, da es - wie erwähnt - in den meisten Fällen zur Übernahme kommt und i.d.R. der Restwert eher niedriger angesetzt wird als der voraussichtliche Marktpreis zum Vertragsende.

Alles nachzulesen hier (worauf ich auch in meiner Antwort an den Fragesteller hingewiesen habe):

https://tefisltd.de/restwert-und-kilometervertrag/

Na klar musst du bezahlen. Immerhin hast du dich nicht an den Vertrag gehalten

ElFrido 
Beitragsersteller
 06.09.2020, 17:29

Aber wenn ich das Auto sowieso kaufe ? für was brauchen die zusätzliches geld wenn ich es kaufe? Das Auto bleibt ja nicht bei denen

schlappeflicker  06.09.2020, 17:35
@ElFrido

Du hast aber gegen den Vertrag verstoßen. Das Auto hat mehr kilometer drauf als vertraglich vereinbart.

ElFrido 
Beitragsersteller
 06.09.2020, 17:36
@schlappeflicker

Ja aber ich würde es ja nicht zurück geben.. Wenn ich es rauskaufe enstehen für die 0 kosten da sie das fahrzeug nicht weiter verkaufen müssen oder sonstiges oder

Minijobopa  06.09.2020, 17:54
@ElFrido

Wenn du das kaufst musste nicht für Mehrkilometer oder für Schäden zahlen. Der Verleiher bekommt das Auto dann gar nicht zu sehen.

Der Wertverlust trifft doch nur dich.

Es ist einfach nur dumm ein Auto aus dem Leasing rauszukaufen, warum willst du so was dummes tun?

Der Experte sagt dazu:

https://m.youtube.com/watch?v=EIzCcrqbPMM&t

ElFrido 
Beitragsersteller
 06.09.2020, 18:57

Naja wenn es einen Restwerk von 5000€ gibt und ich aber bis dato immer mit dem kfz zufrieden war, wieso soll ich es dan nicht kaufen..

Solenostemon  06.09.2020, 23:36
@ElFrido

Weil du dann schnell nicht mehr zufrieden sein wirst wenn die ersten Reparaturen kommen und du merkst wie die Versicherung von Jahr zu Jahr teurer wird, entweder macht es die Versicherung direkt oder indirekt indem sie die Versicherung für das Nachfolgemodell günstiger macht.

Außerdem wird das Auto erstmal abgerechnet und dann nochmal an dich verkauft:

Im besten Fall ist das Auto genauso viel viel gelaufen wie im Vertrag steht +-2.500km und du musst keine Nachzahlung leisten weil das Auto im guten Zustand ist so dass es genauso viel Wert ist wie der errechnete Restwert, dann musst du wenn die Leasinggesellschaft kulant ist, auf den Betrag nur noch mal 16 bzw 19% Mehrwertsteuer plus eine Gebühr bezahlen also bei 5.000€ zahlst du dann zum Beispiel 5.900-6.000€ und das Auto gehört dir.

Im schlimmsten Fall ist das Auto in einem sehr guten Zustand und eigentlich mehr wert als im Vertrag steht (zv 6.000€) und die Leasinggesellschaft ist nicht so kulant und übergibt das Auto dem Händler der es dir dann zum Hauspreis (Restwert+Gewinn) plus Mehrwertsteuer verkauft, dann zahlst du zum Beispiel 7.700€ für das Auto. Oder überleg mal wie viel es ist wenn du eine Nachzahlung noch leisten musst und dann der tatsächliche Wert über den errechneten Restwert liegt.

Deswegen heißt es ja auch, dass es Dumm sein eigenes Leasingfahrzeug nach Vertragslaufzeit zu kaufen, weil man dann oft viel mehr bezahlt.

Gibt es denn momentan kein interresantes neues Auto beim Händler das du gerne haben würdest?