Mit Kredit ins Ausland gehen
Mal angenommen Person xy nimmt sich einen Kredit in Höhe von 50-100.000 Euro und nimmt die längstmöglichen Zeitraum für die Rückzahlung inklusive Zinsen, z.b in 7 Jahren. Und nach einpaar Monaten würde sich die Person xy ohne dabei zum Einmeldewohneamt zu gehen und informieren ins Ausland mit dem ganzen Kredit auswandern ( raus aus Europa)
Frage: Begeht diese Person dabei eine Straftat? Wenn ja, mit welche Folgen müsste Person xy rechnen?
10 Antworten
Kredite in der Höhe werden nicht ohne Sicherheiten vergeben - verschwindet der Kunde, verwertet die Bank die Sicherheit.
Nehmen wir an, es ginge:
Wenn man einen Kredit aufnimmt, ihn aber von vornherein nicht zurückzahlen will oder weiss, dass man ihn nicht zurückzahlen kann, ist das ein Eingehungsbetrug und damit straftbar.
Es kommt aber nur selten zu Verurteilungen,weil es schwerfällt, die Absicht des Kreditnehmers zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme nachzuweisen.
Falls der Kunde die Sicherheit nicht einfach mitnimmt
Was bei einem Auto natürlich ginge - nicht aber bei Immobilien, beliehenen Lebensversicherungen oder Wertpapierdepots...
Nein, warum sollte das strafbar sein?
Aufgrund der Verträge muss die Bank aber im Allgemeinen zeitnah über den neuen Lebensmittelpunkt informiert werden.
du kannst mit dem Geld hingehen wo du willst, das bedeutet doch nicht, daß die Raten nicht bezahlt werden. Stellst du die Ratenzahlung ein, wird sicher bald dein Briefkasten überfließen, und die Bank bekommt ihre Post zurück. Dann gehen die Ermittlungen los.
So, wie Du die Frage stellst, muss man antworten: Natürlich nicht! Wir haben Freizügigkeit, jeder darf da hinziehen, wohin er/sie will! (Vorausgesetzt, das Zielland nimmt ihn/sie.) Und man darf natürlich alles mitnehmen, was einem gehört und keine Immobilie ist. Also darf man auch den Kredit mitnehmen, weil es gibt ja Verträge, die besagen, dass der Kedit dieser Person gehört, wenn er/sie sich an bestimmte Regeln hält.
Und genau hier geht's los: Wenn Deine Frage lautet: Wie kann die deutsche Justiz jemanden schnappen, der sich mit einem Kredit ins Ausland abgesetzt hat und keine Raten mehr bezahlt? - dann frag das doch genau so. Die Antwort hängt unter anderem davon ab, um welches Zielland es geht, ob dieses Land mit den deutschen Behörden eng zusammen arbeitet und z.B. ein Auslieferungsabkommen mit Deutschland hat. Spätestens bei einer Einreise müsste diese Person auf jeden Fall mit Festnahme rechnen.
Ja, du hast die Fragestellung noch präziser ausgedrückt, aber darauf sollte es hinauslaufen. Das Zielland wäre z.b die USA oder Australien.
Die Frage wäre aber ob die US oder Australische Behörden mit der Bank kooperieren würden. Zumal die Bank garnicht die Adresse des Kreditnehmer im Ausland kennt und es seitens der Behörden strafbar ist die Adressen fremder Personen ohne das Einverständis des Betroffenen freizugeben.
Also wie ich das jetzt verstanden habe, wäre es wenn XY den Kredit bekommt und sich außerhalb der EU ins Ausland mit dem ganzen Kredit absetzt so gut wie unmöglich für die Bank ihr Geld wieder zurückzukommen, es sei denn er reisst wieder nach zurück nach Deutschland und kommt zur Besuch??
Gepfändet werden kann in sehr vielen Länder recht unproblematisch. Sonst wären internationale Privatverträge auch sehr gehemmt.
Erst mal muss XY diesen Kredit bekommen. Wenn XY nichts hat, sieht es mit dem Kredit schon mal schlecht aus. Ohne Pass und Visum kommt XY nicht ins Ausland (ist dort also registriert) und "dableiben" geht sowieso auch nicht so einfach, von daher glaube ich, dass es sich nicht lohnt, überhaupt darüber nachzudenken.
Falls der Kunde die Sicherheit nicht einfach mitnimmt - aber das wäre dann in den meisten Fällen natürlich ganz klar eine Straftat.