Mietrecht: Nachbar beschwert sich über Lautstärke
Hei, ich bin am verzweifeln...mein Nachbar bedrängt mich massiv wegen Lärmbelästigung und das nun schon seit ich hier wohne, fast 1 Jahr. Ich lade nur noch sehr selten Freunde zu mir ein, auch mein Partner schläft selten bei mir. Ich fühle mich max eingeschränkt, auch wirkt mein Nachbar bedrohlich und erpresserisch auf mich. So stand er mal mit ein Aufnahmegerät vor mir (gab dieses als Dezibalmessgerät aus) und bedrohte mich dies zu dokumentieren und direkt an höhere Instanzen weiterzuleiten. Danach hatte/habe ich gr. Sorge, dass er auch privat Gespräch von mir dokumentiert, noch mehr Einschränkung. Ich habe mir jetzt eine Dezibal App runter geladen(natül nicht max. zuverlässig, hattre aber eine gute Bewertung und gibt eine gewisse Richtlinie her). Leider gibt es ja keinen genauen Grenzwert. Richtwert liegt bei 60db. Ich habe jetzt meine Musik/Tv- lautstärke gemessen und diese liegt bei 40-50db, in den Hochtönen bei 60db (eine normale Unterhaltung weist schon 60 db auf), was der Grund ist warum ich keine Freunde mehr einladen kann, da das ja schon für ihn zu laut ist. Im Mietrecht steht aber, dass ich 24h lang Besuch erhalten darf, dass steht mir zu (ich habe mir extra teure Kopfhörer geholt, natürlich möchte ich die nicht immer tragen, nutze sie trotzdem Abends oft). Sein Schlafzimmer liegt direkt über mein Wohzimmer und er schläft mit der Matratze direkt auf den Boden, ohne Gestell). Er geht jeden Tag/auch am WE spätestens um 22h ins Bett, klar das er alles von mir hört. Sonst beschwert sich NIEMAND, nicht unter mir, noch neben mir. Er bildet sich auch ein, dass ich es mit Absicht mache , um ihn zu ärgern (ich habe ja nichts besseres zutun). Natürlich wohnen wir Altbau, mit hohen Decken und dünnen Wänden. Ich weiß nicht was ich machen soll/kann, da man ja meist bei Lärmbelästigung automatisch verloren hat.
4 Antworten
Im Schlimmsten Fall schickt er dir die Polizei ins Haus, wenn die dann keine Lärmbelästigung feststellen ist doch alles ok.
Sprich doch sonst mal mit deinem Vermieter. Sag dass der Nachbar sich beschwert, du aber keinen Lärm machst.
In vielen Fällen ist zu prüfen, ob die Hellhörigkeit des Hauses ein Wohnungsmangel ist, der u.A. auch zur Mietminderung berechtigt oder den Vermieter zu einer Verstärkung des Trittschallschutzes verpflichtet ( LG Berlin GE 96, 1249 ) u.a.
Radio und Fernsehen dürfen nur so laut eingestellt werden das sie die Mitbewohner nicht erheblich stören.(§ 10 LlmSchGNW).Grundsätzlich gilt Zimmerlautstärke. Außerhalb der Wohnung darf man praktisch so gut wie nichts mehr vom Radio oder Fernsehen gehört werden. Mangelhaft sind Wohnungstrennwände, die so wenig schallgeschützt sind, das Radio, Fernsehen und normale Gespräche aus der Nachbarwohnung gehört und sogar verstanden werden können.(VG Berlin GE 92, 792) Das dauernde Dröhnen eines Musiksenders kann bei den Nachbarn sogar zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führen. 500 € Schmerzensgeld wurde hier schon von einem Gericht zugesprochen (AG Dortmund NJW-RR 94, 910) Unzumutbare Geräusche aus der Nachbarwohnung können daran liegen, das die Wohnung nicht ausreichend schallisoliert ist. Keine Frage des Schallschutzes ist es, wenn der Mieter durch übermäßigen Lärm aus der Nachbarwohnung belästigt wird.
40-50db, in den Hochtönen bei 60db (eine normale Unterhaltung weist schon 60 db auf), was der Grund ist warum ich keine Freunde mehr einladen kann, da das ja schon für ihn zu laut ist.
Zimmerlautstärke wird mit 40 db als zulässig erachtet.
Ab 22 Uhr darf es nur noch 30 db sein.
Im Mietrecht steht aber, dass ich 24h lang Besuch erhalten darf,
Das stimmt.
Er geht jeden Tag/auch am WE spätestens um 22h ins Bett,
Wann der Nachbar ins Bett geht, ist nicht relevant. Sie haben sich an Zimmerlaustärke mit den zulässigen db zu halten.
Mein Text ist soll nicht provozierend sein sondern gibt lediglich die Fakten wieder.
MfG
Johnny
Dann denke mal verschärft über einen Umzug nach und nicht in einen Altbau ziehen, es sei denn der ist gut isoli9ert oder Du wohnst alleine.
Ok zwei Möglichkeiten.
und einfachste du suchst dir eine andere Wohnung und ziehst um.
Du schließt eine Rechtschutzversicherung mit Mietrecht ab und sagst ihm, dass du es nicht absichtlich machst. Und ob er sich nicht ein Bettgestell kaufen könnte, so dass die Geräusche nicht direkt übertragen werden.
Hast du Trittschalldämmung? WAs hört er denn die Stimmen, die Schritte, die Musik? Und wann stört es ihn unter der Woche oder am Wochende. Wenn du einen Teppichboden reinlegst und Lange Gardinen mindern Schall auch ungemein. Laminat ohne oder mit schlechter Trittschalldämmung wäre ggf. ein Problem. Lautsprecher entkoppeln. Besonders Bass.
Kannst du dein Wohnzimmer mit Schlafzimmer tauschen, dann wäre das doch auch weniger ein Problem.
Ansonsten wenn die Übergangsfrist bei der Rechtschutz rum ist kannst du es auch notfalls darauf ankommen lassen. Oder eine erste Anwaltliche Beratung einholen, was vielleicht klüger wäre.
Mediation wäre auch eine Option.
Auf jeden Fall würde ich mein Leben nicht so stark einschränken. Was passiert denn im schlimmsten Fall. Dann kommt die Polizei und sagt, seien sie mal leiser. sagst du ich bin leise, wie sie denn darauf kämen. Dann soll sie die anderen Nachbarn fragen und wenn er es nicht beweisen kann, ja dann.
Aber mach jetzt nicht so einen scheiß absichtlich. Außer du magst Ärger und dir geht darauf einer ab Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sind manchmal Welten. Kannst ja mal mit den anderen Nachbarn reden, ob die das wie du sehen oder wie er und nur nichts sagen.
Tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken umzuziehen. Letzte Woche wollte er mir noch Blumen schenken, weil ich so leise war. Diese Woche möchte er die Polizei rufen. Völlig ambivalent im Verhalten. Ihm stören Unterhaltungen/ TV/ ganz besonders Musik. Unter der Woche wie am Wochenende, ab 22h. Bedeutet, eigentl ab 22h kein Besuch mehr und nur noch mit Kopfhörer. Irgendwie schränkt mich das aber zu sehr ein. Ich muss dazu sagen, ich höre electronische Musik, der Bass ist auf minimale Leistung gestellt, fast aus und oft drehe ich ihn auch komplett raus. Ich könnte die Räuml.keiten tauschen, damit fühle ich mich nur nicht sehr wohl, da dann mein Schlafzimmer direkt an der Eingangstür wäre. Im schlimmsten Fall gibts halt eine fristlose Kündigung vom Vermieter. Mein Nachbar unter mir, hört mich gar nicht. Mit meiner Nachbarin neben an habe ich noch nicht gesprochen. Ich mache def. gar nichts und noch weniger möchte ich ihn ganz bewusst ärgern. Das kommt mir überhaupt nicht in den Sinn, aber er denkt es. Ich spiele ein spiel mit ihm. Dem ist nicht so, ich möchte einfach nur ganz normal Leben.
Habe ich auch nach gelesen, 30 db ist Flüstern. Wie soll das möglich sein? Ich habe auch versucht zb einen Film auf 30 db runter zu drehen, Endresultat: es gab keinen Sound mehr. Dann dürfte ich mich auch ab 22h nicht mehr unterhalten, denn mal ehrlich, wer Unterhält sich ab 22h in Flüsterton. Ich habe die db natürlich im Raum gemessen. Ich habe auch im neben Raum gemessen, selbe Resultat, die Wände sind so dünn, dass ich es nicht schaffe unter 30 db zu kommen. Außer ich möchte von dem Film kaum noch was vestehen.