Sohn hat sich zum Auslandseinsatz verpflichtet?
Mein Sohn ist seit Anfang April beim Bund. Letzte Woche war die Vereidigung. Er hat sich verpflichtet für 2 Jahre.Er sagte mir letzte Woche, er geht nächstes Jahr für 6 Monate nach Afganistan. Bekommt wohl ca. 30.000 Euro dafür. Seitdem bin ich fertig mit der Welt. Das überlebe ich nicht aus lauter Angst. Ich hab nur den einen und möchte ihn nicht wegen so einer NICHT zu ENDE gedachten Leichtsinnigkeit verlieren.
Weiß einer was man machen kann um ihn da wieder rauszukriegen?
12 Antworten
Ist es schon amtlich, dass er dort hingeht? Ich kann deine Angst sehr gut nachvollziehen, das wäre für mich auch eine Horrorvorstellung. Vielleicht wäre es möglich, dass er sich mit Soldaten unterhalten kann, die schon vor Ort gewesen sind? Hier sollten Leute mit ihm reden, die nichts beschönigen und ehrlich sind. Was gibt er denn als Grund an, dort hinzugehen? Das Geld?
das wird schwer. wenn er nur wegen des geldes dort hingeht könntest du versuchen, ihm klar zumachen wie gefährlich es dort für ihn sein wird. es gibt sicher einiges an material dazu bei den entsprechenden organisationen. leider fühlen sich unsere soldaten immer noch ziemlich sicher und haben keine angst in den krieg zu ziehen. sprich doch mal mit ihm über die traumata, die dieser einsatz für ihn bedeutet und darüber, dass sein ganzes leben nie wieder so sein wird wie vorher. ich glaube, es gibt ein aktuelles buch über die erfahrungen eines soldaten in afganistan, leider weiß ich den titel nicht.
hier ist das buch: http://www.amazon.de/Wenn-Krieg-nicht-endet-traumatisierten/dp/3867390525/ref=pdsimb_1
Du hättest mit deinem Sohn diskutieren sollen, als er sich beim Bund verpflichten wollte. Es ist sein Beruf! Er hat sich entschieden Soldat zu werden! Und da gehören Einsätze dazu!
Trotzdem ist man auch in dem Alter kein Kind mehr und kann sich entscheiden, ob Bundeswehr oder Zivildienst. Haben Tausende vor ihm auch schon gemacht.
@Nervy: Richtig! Und er hat sich entschieden, ob er aber voll hinter der Entscheidung steht, oder sie ihm in den Mund gelegt wurde, sei dahingestellt.
Kennst Du das Lied von H. Wader?
Da müsste dein sohn bei der Truppenärztlichen Untersuchung für den Einsatz durchfallen ( nennt sich 90/5), oder er bekommt Gewissenskonflikte und geht zum Standortpfarrer. Aber das muß von ihm ausgehen, und nicht von dir!Was bei so einer Diskussion interessant ist: alle reden gleich vom Tot bzw. nicht wiederkommen, aber wieviele Soldaten haben Gliedmaßen Arme/Beine oder Augenlicht verloren!Und was macht diese Gesellschaft mit 20 jährigen die im Rollstuh sitzen und wahrscheinlich nie wieder im alten Beruf tätig sind? Wurde darüber mal diskutiert, oder denkt ein junger Soldat über diese Option überhaupt mal nach?
Uhi, das ist natürlich schwierig..Ich kann dich sehr gut verstehen, hätte auch total Angst um meinen Sohn oder allgemein um ein Familienmitglied..Aber was man da tun kann, weiß ich leider auch nicht..Steht es denn schon so richtig fest? Rede nochmals ernsthaft mit ihm..und sage ihm auch was du dabei fühlst..Vielleicht ändert er seine Meinung, vielleicht jedoch auch nicht. Wenn er es wirklich will, dann lass ihn auch dorthin gehen..Auch wenn es sehr schwer für dich ist. Doch es ist besser, wenn du ihn dann dabei unterstützt, statt euch noch zu streiten o.ä...Viel Erfolg! Liebe Grüße, Fey10
Es ist die Entscheidung des Sohnes, da hätte eine Diskussion im Vorfeld auch nichts genutzt!
Weißt Du, was er sonst für Perspektiven hatte, welche Kameraden mit ihm dorthingehen, welche Aufmerksamkeit und Versprechungen er von seinem Vorgesetzten bekam, bis er ihren Sohn soweit hatte? Die Werber beim Bund sind überzeugt von der Sache und sehr wortgewandt!