sohn 16 rausgeschmissen
wir haben unseren 16 jährigen Sohn rausgeschmissen weil er immer nur misst baut und ich meine richtig misst habe mich ans Jugendamt gewendet doch ich bekomme keinerlei Hilfe von denen . Mein Sohn weis auch gar nicht wohin bin ich verpflichtet ihn wieder bei mir wohnen zulassen weil er ja noch nicht volljährig ist lg
9 Antworten
Habt ihr als Eltern eigentlich schonmal davon gehört, dass ihr unter 18 und ohne abgeschlossene Berufsausbildung immernoch Eure Fürsorge- und Unterhaltspflicht habt ??? Egal, welche Probleme auftauchen, sowas regelt man nicht, in dem man einen mittellosen Jugendlichen auf die Straße setzt und das kann auch richtig Ärger für Euch geben. Redet mit dem Jugendamt, wendet Euch an Jugendvereine, Problemtelefone etc.
Selbstverständlich dürft ihr euren 16-jährigen Sohn nicht einfach sich selbst überlassen und ihm ein geregeltes Wohnen und eine anstständige Grundversorgung verweigern. Wenn er sich "überall und nirgendwo" durchschlagen muss und auf der Straße landet, kannst Du über diesem Jungen auch gleich den Deckel zuschieben - denn bei seiner offensichtlichen persönlichen Problematik ist er mehr als empfänglich für falsche Einflüsse und "Freunde", falsche Entscheidungen und Handlungen.
Einen Jugendlichen mit 16 aufzugeben empfinde ich als dramatisch für ihn selbst, denn: Nur bis er 18 und somit volljährig ist, können noch Maßnahmen für ihn ergriffen werden, die ihn womöglich in ein ein besseres Fahrwasser bringen können. Ihr habt noch runde 700 Tage Zeit mit ihm, wertvolle Zeit, die Chancen enthält, die ihm auf der Straße verloren gehen werden.
Das Jugendamt MUSS helfen und Möglichkeiten aufzeigen. Je nachdem, wie er selbst sein Verhältnis zu euch betrachtet u. empfindet, kann er z.B. in einer pädagogisch betreuten Gruppe untergebracht werden. Da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, von "Leben und Wohnen" in betreuter Gemeinschaft mit öffentlichem Schulbesuch und Förderklassen, die den Schulbaschluss erwerben oder nachholen - bis hin zu betreuten und beaufsichtigten Gemeinschaften, oft eher in der ländlichen Umgebung von Städten und etwas "abseits" liegen - mit strengen Regelungen, Vergünstigungen und Verwehrungen, die klar definiert sind und die man sich durch positives Verhalten "erarbeiten" muss - und die man auch wieder verlieren kann. Hier gibt es vereinzelt auch Möglichkeiten, in eigenen Betrieben nebenbei eine speziell und intensiv sozialpädagogisch und psychologisch betreute Ausbildung zu machen. Hier werden Bindungen geschaffen, Misstrauen und Frust abgebaut, Vertrauen und Selbstbewusstsein aufgebaut.
Der Aufenthalt in solchen Einrichtungen wird im Gespräch mit dem Jugendlichen u. zwischen Eltern und Jugendamt entschieden. Mit 18 kann er selbst bestimmen, ob er ein soziales Angebot, eine Maßnahme in Anspruch nimmt oder auf der Straße seine Zukunft in die Mülltonne tut. Das Tragische an solchen Situationen ist für den betroffenen Jugendlichen oft, dass er mit 18 selbst entscheidet, ob er dort noch bleiben und z.B. seinen Schulabschluss oder die Ausbildung beenden will - oder ob er abbricht und zurück in sein Milieu ausweicht.
Nicht jeder Jugendliche schafft es, mitten in seiner pubertären "Rebellion", seinem Frust und seiner persönlichen Verunsicherung gleichzeitig die Chance zu erkennen, die in der "Maßnahme" steckt - und dass die inneren Regeln, die Betreuer, die ganze Sache und wie sie aufgezogen ist, im Grunde "wurscht" ist - solange man dort am Ende "resozialisiert" und mit Schulabschluss oder Ausbildung herauskommt. Danach kann man dann mit seinem Leben machen, was man will.
Das Tragische ist, dass in Deutschland mit solchen konsequenten Ideen sehr zögerlich umgegangen wird - und dass das Jugendamt oft nicht einmal ausreichend qualifziertes Personal hat, um Eltern in Not frühzeitig solche Möglichkeiten aufzuzeigen. Auch müsste es hier viel mehr derartige Einrichtungen geben. Die Plätze sind rar, es gibt aber Hunderttausende junge Menschen, die womöglich die Chance bräuchten, erst einmal aus ihrem Elternhaus und auch aus dem Umfeld heraus zu kommen, in dem sich ihr Selbstbild verfestigt hat - um dann weit weg, aber mit neuen Beziehungangeboten ganz neu anfangen zu können. Und nur bis zum 18. Geburtstag kann man sie "packen", danach flutschen sie auch in Bezug auf gesetzliche Möglichkeiten weg wie eine Seife in der Badewanne.
Ihr habt das Sorgerecht für den Jungen und dieses enthält auch eine Sorgepflicht. Dem Jugendamt müsst ihr auf die Füße treten, sofort. Verliert da keine Zeit, fragt nach Möglichkeiten, nach Plätzen, Wohngruppen weiter weg vom Umfeld des Jungen, nach Schule und Ausbildung.
Ich kenne eine Familie, die damals ebenfalls einen Jungen hatte, der mit 14 "schwierig" wurde, rauchte, kiffte und trank und zuhause aggressiv und völlig unansprechbar war. Mit 15 brach er seine Schule ab und verschwand von zuhause, um bei "Freunden" zu wohnen. Als er 16 war, kam er in seiner Not für eine Zeit wieder nach Hause, da seine Unterkunft und Verpflegung für ihn nicht mehr funktionierte.
Die Eltern nutzen die Chance und entschieden, dass er in einer Wohn- und Arbeitsgemeinschaft im Sauerland untergebracht werden soll, es gab da einen Platz, den er annehmen konnte. Es war ein historischer Herrenhof mit Nebengebäuden, zwischen Wäldern und Bergen gelegen, sehr urig, mit Werkstatt, Scheune und Ställen, in denen gearbeitet und ausgebildet wurde. Die Regeln waren hart und wurden konsequent eingehalten, man musste sich ab- und anmelden, man hatte Dienste zu erfüllen, man wuchs in Aufgaben hinein, erhielt Verantwortung und lernte Teamarbeit, Regelmäßigkeit, Zuverlässigkeit - und hatte einen persönlichen Betreuer, einen Ansprechpartner für alle Situationen, der seine Jungs sehr gut kannte.
Dieser Bericht ist nur ein einzelner. Nicht jeder Jugendliche fällt auf die Füße, nicht jedem gelingt es so gut, Techniken für den Umgang mit sich selbst und dabei dann seine eigenen Stärken zu finden. Aber um hier überhaupt eine Chance zu erhalten, darf ein junger Mensch nicht aus der Welt fallen, er muß mit seinen Möglichkeiten in Kontakt kommen und Vertrauen in das Leben und in zuverlässige Beziehungen finden - und dazu braucht er Hilfe von aussen.
DH!!!!!!!!!! :)
Hey @rebby! :-)
Für Kost und Logis müsst ihr schon sorgen - muss aber natürlich nicht bei euch im Haushalt sein.
Ihr könnt ihm eine Bude mieten und genug Taschengeld geben (fraglich, ob er dadurch zur Einsicht kommt!). Oder auf ein Internat oder in eine einschlägige Wohngruppe o.ä. schicken.
Das Jugendamt ist für genau solche Dinge zuständig, tretet denen auf die Füße! Geld nachwerfen werden die euch aber auch nicht.
Ihn einfach auf die Straße zu setzen ist erstens verboten und zweitens nicht geeignet, ihn in absehbarer Zeit wieder in die Spur zu bringen. Tut das nicht!
er soll sich ans jugendamt wenden, soweit ich weiß gibt es die möglichkeit ins heim oder ins betreutes wohnen zu kommen. Bei meiner besten freundin war es damals das erst eine zeit im heim gelebt hat und dann eine Wohnung bekommen hat die vom Amt gezahlt wurde.
haben wir ja versucht die meinten können wir schon machen nur wenn er morgen wieder abhaut können wir es auch nicht ändern weil wir ihn nicht zwingen können,aber sollte er wieder was anstellen und die polizei schaltet sich ein dann ist es was anderes . das heist er muss erst wieder was anstellen oder etwas passieren damit das jugentamt handelt . super
Natürlich bist du verpflichtet und trägst bis zu seiner Volljährigkeit noch die Verantwortung. Es gibt zwar Einrichtungen,wo Jugendliche mit Problemen ,betreut werden und auch dort leben...aber das kann nur mit Einwilligung der Kinder oder Jugendlichen geschehen!!Mist bauen viele Jugendliche in diesem Alter.Er ist mitten in der Pubertät.Vielleicht versucht ihr mal ein gemeinsames Gespräch???Alles Gute!
Haben wir alles schon hinter uns kinder und Jugend psychologen, er hatte sogar die letzten 5 Jahren von Jugendamt einen Erziehungsbeistand und selbst er kommt an ihn nicht ran ich bin mit meinem Latein am ende ich weis nicht was ich noch machen soll.
Der Junge entwickelte sich gerade unter diesen starken Regeln sehr gut, fand seine Aufgaben und schließlich ein echtes Selbstbewusstsein und ein Gefühl für seine Fähigkeiten und Stärken. Er erhielt entsprechend seiner Führung Ausgang, Privillegien und Freiheiten, durfte auch nach Hause reisen, um seine dortige Freundin zu sehen. Diese Liebesbeziehung und die dauernde Trennung bewirkte schließlich, dass er nach runden 2 Ausbildungsjahren mit 18 die Sache abbrach und wieder in seine Heimatstadt zurück kehrte. Er meldete sich sofort arbeitslos, begann eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann, für die er zwei Jahre zuvor weder Interesse noch das Selbstbewusstsein und den Leistungswillen aufgebracht hätte - und zog die Ausbildung mit mittelprächtigen Zensuren durch.
Er bewarb sich als Einzelhandelkaufmann in einer Mediamarkt-Filiale. Sein Abschluss und sein Lebenslauf waren nicht das Gelbe vom Ei, aber: Er viel auf durch große Überzeugungskraft, durch Engagement und Willensstärke - und durch eine große Selbstreflektiertheit, die er seinem sozialen "Training" und den vielen persönlichen Gesprächen mit seinem päd. Betreuer zu verdanken hatte. Er erhielt den Job - und weil er sich besonders fähig in Menschenführung und Organisation zeigte und den anderen jungen Mitarbeitern seine Fähigkeit zu großer Verantwortungsbereitschaft und gutem Überblick voraus hatte (im Sauerland gelernt!), bot man ihm nach einem Jahr bereits an, in Oldenburg Abteilungsleiter zu werden - mit knapp 20 Jahren. Er nahm an, zog um - und kündigte dort nach 1,5 Jahren wieder, um sich selbständig zu machen. Heute leitet er erfolgreich eine eigene Firma und hat eine sehr unkonventionelle Art, seine Mitarbeiter anzuleiten. Er engagiert sich privat für sie, hält sie als gutes Team zusammen, gibt ihnen viel Verantwortung und Entscheidungsfreiheit und fördert das gute Verhältnis untereinander. Er hat Aspekte aus seiner Sauerland-Erfahrung übernommen - und er nimmt "schwierige" Jugendliche als Auszubildende Auf, hält Kontakt mit den Eltern, spricht mit den Jugendlichen und ist für sie Ausbilder und Vertrauensperson in einem.
Dieser Bericht ist nur ein einzelner. Nicht jeder Jugendliche fällt auf die Füße, nicht jedem gelingt es so gut, Techniken für den Umgang mit sich selbst und dabei dann seine eigenen Stärken zu finden. Aber um hier überhaupt eine Chance zu erhalten, darf ein junger Mensch nicht aus der Welt fallen, er muß mit seinen Möglichkeiten in Kontakt kommen und Vertrauen in das Leben und in zuverlässige Beziehungen finden - und dazu braucht er Hilfe von aussen.
Ihr seid die ersten und gleichzeitig diejenigen, die rechtlichen Status haben, Hilfe für ihn zu fordern. Es kann sehr wirksam sein, dem Jugendlichen einen kompletten Wechsel des Umfeldes zu ermöglichen. Die Freiheit zu revoltieren, sich zu verweigern, sich zu entziehen oder gezielt Bockmist zu veranstalten ist gleichzeitig auch ein Hemmnis, wieder in sicheres und günstigeres Fahrwasser zu finden - und sie kann Angst machen. Und Angst macht aggressiv. Aggression kann man gegen andere richten - oder gegen sich selbst. Z.B., indem man seine Gesundheit ruiniert oder sich Chancen für persönliche Entwicklung nimmt. "Mir ist egal, was aus mir wird" ist immer nur ein Spruch. Darunter schwingt immer ein Hilferuf mit.
Es gibt Pädagogen, die sehr persönlich und individuell mit orientierungslosen, verunsicherten und ungünstig focussierten Jugendlichen arbeiten. Oft kann hier nur noch über eine persönliche Beziehung, ein Vertrauensverhältnis mit einer vorbildhaften, nahen Bezugsperson gearbeitet werden. Der Betreuer des Jungen, von dem ich berichtete, war z.B. Karatemeister und brachte seinen Jungs die asiatischen Kampfkunst-Philosophien nahe, was ihnen Ruhe, Stärke und Focussiertheit mitgab. Sie lernten, dass es möglich ist, Stärke ohne Aggression zu zeigen - was neu für die meisten war.
Es ist nicht einfach, einen Jungen aus seinem vertrauten und zumindest im negativen Sinn "funktionierenden" Umfeld heraus zu bringen, denn hier erlebt er die aus seiner Sicht einzig funktionierenden Beziehungen. Hier erkennt er seine eigenen inneren Muster in den ebenso chaotischen Freunden und Bekannten wieder. Das schafft Illusionen von Geborgenheit und Verstanden-Werden.
Seht zu, dass euer Sohn nach Hause findet, setzt wenige(!) klare Regeln und zieht diese durch, lasst ansonsten locker, übt keinen Druck aus, macht jetzt keine Vorwürfe, so schwer das auch fällt. Zur Zeit und allein könnt ihr wahrscheinlich eher keinen Einfluss auf ihn nehmen, da er mit euch und der Beziehung zu euch aus seiner Sicht bereits schlechte Erfahgrungen gemacht hat und das Vertrauen zu euch gestört ist - daran könnte ihr jetzt nichts ändern, ihr könnt nur verhindern, dass er noch mehr abrutscht und ihr den Kontakt ganz verliert.
Fordert vom Jugenddamt, dass man auch dort ganz zeitnah passende Angebote für die Situation des Jungen macht. Stellt eure Überforderung u. sein fortgeschrittenes Alter in den Vordergrund. Alles Gute!