Lohnt es sich im Finanzamt zu arbeiten?
Ich mache nächstes Jahr mein Fachabitur, kaufmännischer Schwerpunkt.
Und ich mache mir natürlich viele Gedanken und wollte eigentlich eine Karriere mit einem dualen Studium in großen Konzernen starten.
Aber als ich dann zufällig über Imagefilme und andere Werbemittel mich dem Thema Finanzbeamter gewidmet habe, hat sich das extrem spannend für mich angehört.
Ich kann gut mit Zahlen umgehen, bin stets ein fleißiger und ordentlicher Junge und sehr gut in der Schule.
Noch dazu, hat man Beamtenvorteile.
Jedoch denke ich mir, dass das vielleicht spannender gezeigt wird, als es ist und man nur von kleinen Bürgern aus armutsschwachen Gegenden, Geld fordert und/oder man in Büros kleine langweilige Tätigkeiten ausübt.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, in Büros primär zu arbeiten, aber ich will gerne gesetztes widriges Verhalten ausfindig machen, dem Staat bei großen Fischen helfen und einfach eine tragende Säule der staatlichen Ordnung sein.
Mich reizt besonders die Vollstreckung.
Ich lebe im Großraum Stuttgart, Baden-Württemberg und mir macht es "Sorgen", dass die Vergütung deutlich kleiner ausfällt, als wie wenn ich in einem global Player aktiv Karriere machen würde. Natürlich will ich Spaß bei der Tätigkeit, aber eine finanzielle Unabhängigkeit ist mir ebenso wichtig.
Was denkt ihr? Schreibt Eure Gedanken, was ihr mir raten oder allgemein zu sagen wollt!
Ich freue mich auf Eure spannenden Antworten :-)
LG
4 Antworten
Die Laufbahn des gD in der Steuer- bzw. Finanzverwaltung ist schon echt nicht schlecht. Man muss sich nur im Klaren sein, dass das Studium verdammt hart ist und mit dem Abi von der Fülle an Stoff absolut nicht vergleichbar ist (abgesehen von den kleinen Lehrsälen, die in Klassengröße daherkommen).
Wenn du Lust an der Vollstreckung hast, wäre vielleicht eher eine Laufbahn in der Justiz was für dich, denn die wenigsten Finanzämter haben noch eigene Vollstreckungsbeamte (so hier in NRW).
Wenn du damit jedoch eher die Betriebsprüfung bzw. Steuerfahndung meinst, dann wäre das die richtige Ausbildung.
Sei dir nur sicher, dass du dich wirklich durchkämpfen willst und die ein oder andere Verabredung mit deinen Freunden nicht möglich sein wird.
Der Umgang mit Zahlen ist zweitrangig, als Finanzbeamter musst du vor allem mit Gesetzen sicher umgehen können.
Die Gehaltsaussichten bei einem Global Player sind sicherlich deutlich besser - dafür aber auch für die Mehrheit der Angestellten dort utopisch und schlicht nicht erreichbar. Die Besoldung im gD hingegen ist recht ordentlich und man kann gut von leben. Die Ermittlung rechtswidrigen Verhaltens ist nicht jedermanns Aufgabe, die Stellen bei der Steuerfahndung sind ziemlich beliebt.
Die durch wen anders geäußerte These, man müsse wen kennen, um überhaupt zum Auswahlverfahren eingeladen zu werden, ist Humbug.
In Anbetracht andere Möglichkeiten im öffentlichen Dienst habe ich eine Einstellungszusage vom FA abgelehnt, bereut habe ich es bisher nicht. Soll heißen: es gibt sicherlich noch mehr Möglichkeiten als das Finanzamt.
Sehr lieb für deine tolle Antwort!!! Aber ich habe mit einem Bekannten geredet aus der Schwarz Gruppe und dort habe ich nach einem dualen Studium in Heilbronn eine sehr sehr gute Karrierechance und Gehaltsaussichten. Deshalb tendiere ich wohl doch eher zur freien Marktwirtschaft.
Aber vielen Dank!
Wäre es auch gerne geworden aber hier hat man keine Chance. Bei mir gibt es immer jemanden, der wiederum jemanden kennt etc.
Und wo soll das bitte so sein??
Das ist bei uns in Bayern auch so! Da hilft Vitamin B überhaupt nicht, da nur die Noten entscheiden
Hier kennt immer jemanden der jemanden kennt. Ist halt extrem unfair.
Hat bei einem Auswahlverfahren für ein gesamtes Bundesland keinen Einfluss!
Als ob. Du arbeitest bestimmt dort, gell?
Ist das so begehrt? Mit den Firmen in meiner Umgebung ist das Selbe
Du bist dann halt Beamter, kannst nicht deinen Job verlieren, verdienst gutes Geld und musst für all das nicht dein Leben wie z.B. ein Polizist riskieren. Hier ist es sehr begehrt aber es sind meistens die Kinder der bereits angestellten Leute dort in der Ausbildung..
Naja bei dualen Studiengängen, kann Vitamin B nicht ganz was ausmachen. Und wegen dem Geld, ist das echt gut? Variiert ja je nach Bundesland
Hier ist es gut. Wie auch immer dein Weg aussehen wird, dir alles Gute :)
Nach einem dualen Studium kann man auch nach gewissen Voraussetzungen die Steuerberaterprüfung ablegen.
Man kann dann immer noch in die freie Wirtschaft wechseln.
Vorteil: Man bekommt schon während des Stdiums eine Vergütung, ca. 1.000 € im Monat
evtl. Nachteil: In einigen Bundesländern kann man erst nach 5 Jahren das Beamtentum aufgeben, sonst muss man einen Teil der Ausbildungskosten zurückzahlen
Bei uns gibt es da ein Auswahlverfahren für das Bundesland - zentral, die FA haben damit nichts zu tun. Die bekommen die Leute zugeteilt. Die mit den meisten Punkten werden genommen. Da muß man niemanden kennen.
Wer seine Prüfungen mit mehr als 7 Punktem besteht, wird in eines übernommen. Letztes Jahr haben sie sogar die Bewerbungsfristen verlängert, weil sich nicht genug Leute beworben haben, die die Mindestpunktzahl erreicht haben.