Kurse leiten - was muss man beachten?
Hallo!
ich arbeite in 75% als Angestellte und will jetzt in meiner Freizeit und zu meiner persönlichen Bereicherung Kurse geben im Bereich Gesundheit/Fitness/Bewegung.
Mir ist klar, dass ich den Arbeitgeber informieren muss und wenn ich daran verdienen sollte Steuern zahlen. Aber vieles weiß ich noch nicht:
- Darf ich Musik im Hintergrund spielen lassen oder verletze ich dadurch Urheberrechte
- Brauche ich eine Versicherung, wenn sich ein Kursteilnehmer verletzt?
- Wie funktioniert das mit dem Steuern zahlen?
- Muss ich mich irgendwo anmelden - ähnlich einem Gewerbe?
- Ab wann gilt es als Selbstständige Tätigkeit, bzw. kann ich in die private KV wechseln?
Bin für jede hilfreiche Antwort dankbar!
Lg, Hourriyah
2 Antworten
Darf ich Musik im Hintergrund spielen lassen oder verletze ich dadurch Urheberrechte
Kommt auf die Musik an. Wenn diese gemeinfrei ist, darfst du, ansonsten wird ein Betrag für die GEMA fällig.
Brauche ich eine Versicherung, wenn sich ein Kursteilnehmer verletzt?
Du solltest eine Berufshaftpflichtversicherung haben, für Schäden, die du anderen zufügst. I.d.R. deckt die private Haftpflicht dies nicht oder nur sehr eingeschränkt.
Wie funktioniert das mit dem Steuern zahlen?
Welche Steuern? Einkommensteuern? Umsatzsteuern? Gewerbesteuern?
Muss ich mich irgendwo anmelden - ähnlich einem Gewerbe?
Wenn es eine gewerbliche und keine freiberufliche Tätigkeit ist, so ist ein Gewerbe anzumelden. Daraus folgt logischerweise auch die prinzipielle Gewerbesteuerpflicht.
Ab wann gilt es als Selbstständige Tätigkeit, bzw. kann ich in die private KV wechseln?
Es ist eine selbständige Tätigkeit, wenn du diese eigenverantwortlich planst und durchführst.
Der Wechsel in die PKV will gut überlegt sein und setzt den Wegfall der Versicherungspficht in der GKV voraus. Dies passiert nur wenn deine Arbeitszeit und dein Verdienst (Gewinn) der Selbständigkeit den Mittelpunkt des Erwerbslebens bilden.
kann ich in die private KV wechseln?
Würde ich dir dringend von abraten.
Weil
- Ein geeigneter Tarif in der PKV der Gegenüber der GKV eine Mehrleistung bringt, im Endeffekt nicht für weniger als 250 bis 400,- € im Monat zu haben ist.
- Dein Gesundheitszustand und dein Eintrittsalter Risikofaktoren sind, die zu Mehrbeiträgen, Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen und Ablehnungen führen können. Für Selbständige besteht in der PKV kein Kontrahierungszwang, heißt wenn du nicht jung und gesund bist, will dich die PKV vielleicht nicht und dann wird das auch nichts.
- Weil viele Günstiganbieter immer noch keine vernünftigen Altersrückstellungen bilden, oder eklatante Leistungslücken im Billigsegment aufweisen (oft im Bereich Kuren und Psychotherapie sowie Hilfsmittelübernahme). Ich kenne durchaus einige PKV-Kunden (nicht meine), die mit Beitragsanpassungen von 100% in einem Zeitraum von 3 Jahren leben mussten.
- Selbstbeteiligungen. Wenn du weniger Beitrag zahlen willst kannst du die Selbstbeteiligung erhöhen. Mitunter auch bis 1.500,- €.
- Kennt die PKV keine Familienversicherung. Familienangehörige, die nicht versicherungspflichtig in der GKV sind und PKV versichert werden sollen, brauchen alle einen eigenen Vertrag und eine eigene Gesundheitsprüfung, womit ich wieder auf Punkt 2 verweise.
- Der Wechsel des Systems macht eine Rückkehr in die GKV schwierig. Dieser ist nur möglich, wenn man unter 55 Jahren ist und eine versicherungspflichtige Angestelltentätigkeit ausübt, oder die Voraussetzungen für eine kostenlose Familienversicherung vorliegen.
Warum? :S