KSP 1 Mahnung (Paypal)?

Der Inkassodienst wird das Geld vermutlich an PP weiterleiten. Es kommt darauf an, ob PP den Inkassodienst nur mit der Beitreibung beauftragt hat oder ob die Forderung abgetreten wurde bzw. ob die Forderung verkauft wurde.

Wenn Du nachweisbar gezahlt hast, dann mußt Du das Weitere mit dem PP-Kundendienst klären. Wie ich Dir bereits empfahl.

PayPal hat uns mitgeteilt, dass Sie am 17.05.2020 zu der E-Mailadresse mail.com ein PayPal-Konto eröffnet, damit einen Zahlungsdienstevertrag geschlossen und das Konto anschließend zum Versand von Zahlungen verwendet haben.

Als Kontoinhaber sind Sie verpflichtet, einen negativen Kontostand gegenüber unserer Mandantin auszugleichen. Dieser Pflicht sind Sie nicht nachgekommen, obwohl PayPal den Ausgleich mehrfach bei Ihnen angemahnt hat, u.a. mit Email vom 28.06.2021 an die von Ihnen angegebene Adresse "l.com".

Der Negativsaldo Ihres PayPal-Kontos per 04.07.2021 beträgt EUR 140,00.

PayPal hat uns beauftragt, diesen Negativsaldo gegen Sie geltend zu machen. Hierdurch sind Verzugskosten entstanden. Aufgrund Ihres Zahlungsverzuges sind Sie verpflichtet, die Verzugskosten zu tragen.

Die geltend gemachte Gesamtforderung beträgt EUR 216,97. Wenn Sie diesen Betrag sofort - spätestens bis zum 19.07.2021 - zahlen, können Sie weitere Kosten vermeiden.

Also um das etwas aufzubohren, was mit "eigenem Interesse" gemeint ist, muss man sehr weit ausholen, weil es ein sonst sehr langer Betrag wäre.

Die Kurzfassung ist, dass man nur Inkassogebühren bezahlen muss, hier im Regelfall nur eine 0.3 Gebühr nach der RVG (entspr. HF bis 500 € > 15,00 € Inkassogebühren + 3,00 € für Auslagen (einmalig!)) bezahlen muss. Das entspricht einem Schreiben einfacher Art, welches ein Masseninkasso, wie zb. die KSP eines ist, entspricht. Die Inkasso´s argumentieren hier immer gerne nach freier Phantasie, aber entscheidend ist am Ende was bei einer Gerichtsverhandlung bei rumkommt, da es bereits ua. durch den BGH Urteile in der Sache gibt.

Man kann hier sagen dass es wenige Urteile für ein Inkasso gibt, weil diese immer vermeiden wollen dass es zu einem Prozess kommt. Oft sieht man dann auch auf Mahnbescheiden dass auf einmal deutlich geringere Gebühren geltend gemacht werden, als was das Inkasso vorher gefordert hat.

Und Inkassogebühren müssen nur bezahlt werden, wenn ein IB im Auftrag handelt. Viele Gläubiger verkaufen auch die Forderung an ein IB, das IB bezahlt dann bereits deinen Rückstand warum viele Gläubiger dann auch sagen "haben wir nix mehr mit zu tun". Das ist oft ein Hinweis dessen. Inkassogebühren müssen dann natürlich nicht mehr bezahlt werden. Nur wird das oft verschleiert und dann als "Handeln im Auftrag" ausgegeben.

Will man dann aber Nachweise sehen, wie zb. das Vertragswerk, bekommt man diese nicht.

Negativsaldo PayPal-KontoEUR140,00zzgl. Verzugsschadenspositionen (§§ 280 Abs. 1, 2 i.V.m. 286, 288 BGB)Zinsen seit dem 06.07.2021 i.H.v. 5%-Punkten über dem BasiszinssatzEUR0,03Kaufmännische Mahnkosten1EUR0,50Anwaltsgebühr2 in Höhe vonEUR63,70Auslagenpauschale3EUR12,74 GesamtbetragEUR216,97

Das perfekte Beispiel was ich schon genannt habe, dass die 216,97 € hier nicht bezahlt werden müssen. Die sagen hier "zzgl. Verzugsschaden". Nun, welchen Schaden den? Hier können höchstens Bankrücklastkosten (nachweispflichtig) als Schaden zzgl. zur eig. HF, in diesem Fall 140 €, geltend gemacht werden. Mehr Schaden ist beim Gläubiger erstmal nicht entstanden.

Die Zinsen betragen 5% Basiszinz, das sind aktuell 4,12%. Die 0,03 Cent können hinkommen.

Kaufmännische Mahnkosten fallen weg, weil eine Mahngebühr nur erhoben werden kann, wenn man auch Post erhalten hat UND erst ab der 2. Mahnung per Post. PayPal versendet aber keine Mahnungen per Post.

Wenn PP mehr Schaden als die 140 € hätte, würdest du das anhand deines PP-Kontostandes sehen.

Die sogenannte "Anwaltsgebühr" ist hier die versteckte Inkassogebühr. Die KSP betreibt einfache Dateneinarbeitung und versenden von Schreiben einfacher Art. Das passiert ohne Einzelfallprüfung. Masseninkasso eben.
Die 1.3 Gebühr nach der RVG ist daher nicht zulässig und rechtfertig den tatsächlichen Aufwand nicht. Wäre auch wieder Nachweispflichtig.

Unter dem Strich werden hier also ca. 58,92 € zu viel verlangt.

PayPal hat uns beauftragt, diesen Negativsaldo gegen Sie geltend zu machen. Hierdurch sind Verzugskosten entstanden. Aufgrund Ihres Zahlungsverzuges sind Sie verpflichtet, die Verzugskosten zu tragen.

Alles komplett Nachweispflichtig.

Zahle die 140,00 € direkt an PayPal.
Zahle die 18,00 € an das Inkasso.
Zahle die Tagesaktuellen Zinsen. Mach 0,10 Cent draus, dann passt es.
Schreibe anschl. einen Widerspruch gegen diese Forderung mit der Begründung, dass du keine offenen Posten bei PayPal hast (sobald die Zahlung bei PP verbucht wurde), du der Forderung wegen nicht durchsetzungsfähigen Gebühren widersprichst.

Mehr würde ich dann nicht mehr machen. Es ist wichtig der Forderung zu widersprechen, da du dadurch einen Schufaeintrag verhinderst. Ebenso teilst du mit, dass du jeglichem Mahn- und Vollstreckungsbescheid widersprichst.

Die Zahlung an das Inkasso bitte Zweckgebunden vorhnehmen:

AKTENZEICHEN // 15,00 Inkassogebühr 0.3 RVG + 3,00 Auslagen + 0,10 Cent Zinsen

Naja also ich habs schon das gesamte Geld an das Büro geschickt wie icg in der Fragen Stellung schon gesagt habe. Meine frage ist nur ob es sich damit erledigt hat und das Geld an paypal gesendet wird von denen. Aber danke für die ausführliche Erläuterung 👌🏽

Meine frage ist nur ob es sich damit erledigt hat und das Geld an paypal gesendet wird von denen.

Habe ich bereits mit meiner Eingangsantwort beantwortet.

Woher weiß ich ob es im eigenen interesse ist oder nicht? In dem fall hat paypal sie doch beauftragt

Das was ein Inkasso schreibt, heißt nicht dass es auch der Realität entspricht. Du hast das Recht auf eine Vollmacht sowie auch das Vertragswerk dir in Kopie zukommen zu lassen um zu prüfen ob die Gebühren überhaupt rechtskräftig sind. Offizielle natürlich.

Einen Anspruch auf den Tätigkeitennachweis hast du sowieso.

Streng genommen kannst du aber auch daran erkennen ob die im Auftrag handeln, wenn zwischen deiner Zahlung und Zahlungsbefehl noch einmal ein großer Zeitraum dazwischen liegt und es sich in nichts tut.

Aber einem Inkasso kannst du im Grunde immer erstmal widersprechen weil die Gebühren alleine schon nicht durchsetzungsfähig sind. Und streng genommen kann PayPal sogar selber sich vertreten da sie eine Bank sind.