Hallo erstmal.
Ich würde mich gerne kurz vorstellen bevor ich euch die Geschichte erzähle. Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und besuche die 12. Klasse eines Gymnasiums in Niedersachsen. (Religion: serbisch-orthodox, Herkunft: Serbien)
Da mein Bruder im April 2017 verstorben ist und ich nicht bei der Beerdigung dabei sein konnte, hat sich unsere Familie nach 40 Tagen zusammengefunden und eine Feier zu Ehren des Toten gefeiert. Damit ich dabei sein konnte, stellte ich im Mai einen Antrag auf Beurlaubung für 5 Tage, der auch genehmigt worden ist.
Es ist Tradition, dass die Familie, Freunde und Bekannte nach 6 Monaten wieder zusammenfinden und nochmals ein Fest feieret. Ich wusste von der Feier schon vor 2 Monaten, jedoch gäbe es gar keine Probleme, meinen Antrag zu genehmigen, laut Klassenlehrer.
Ich habe durch den ganzen Stress vergessen, dass wir in dieser Zeit, in der ich die Beurlaubung brauche, um nach Serbien zu fahren, dass wir in dieser Woche eine Studienfahrt machen. Ich stellte einen Antrag auf Beurlaubung, mit einer nachvollziehbaren Begründung (wie oben genannt) und mit einer Bitte um Verständnis.
2 Wochen danach wurde ich zum Büro des Oberstufenleiters gerufen. Er stellte mich bloß und meinte, dass würde alles nicht zusammenpassen und meine Angaben würden alle nicht stimmen. Ich habe mich doof gefühlt, dachte, dass er damit sagen will, ich würde lügen, dass mein Bruder gestorben ist. Zum Schluss sagte er noch, ich bin dazu verpflichtet, bei der Studienfahrt teilzunehmen und ich solle das Geld schnellstmöglich überweisen. Auf weitere Gesprächsversuche hat er nicht mehr reagiert. Meine Eltern haben in der Schule angerufen und gebeten, dass er dringend bei uns anruft, jedoch hat der Leiter dies nicht getan.
Meine Eltern haben einen Brief an den Schulleiter gestern abgeschickt, in dem drinnen steht, dass meine Eltern auf eine schriftliche Erklärung und einen nachvollziehbaren Grund bestehen.
2 Stunden später, wie ein Wunder, kam ein Brief von der Schule an, in dem mir "der Schulleiter" mitteilt, dass er meinen Antrag ablehnt mit Verweis auf Paragraph 63 NSchG. Es bestehe für mich Schulpflicht, die mich verpflichtet, regelmäßig am Unterricht teilzunehmen.
In dem Brief steht nichts von der Trauerfeier bloß einer "Reise nach Serbien" und es steht auch nichts von einer "Studienfahrt". In dieser Woche findet kein Unterricht statt also bin ich auch nicht zur Teilnahme am Unterricht verpflichtet.
Ich habe versucht mit dem Schulleiter persönlich zu sprechen, jedoch vergeblich. Er hat nie Zeit für mich. Einen Termin wollte ich im Sekreteriat vereinbaren, aber das hat auch nicht geklappt.
Nun zu meiner Frage: Welche Möglichkeiten habe ich nun? Mir ist es sehr wichtig, dabei zu sein, da mir mein Bruder sehr nahe stand und irgendwie finde ich das Verhalten des Schulleiters und das des Oberstufenleiters komisch.
Ps. Ein Mädchen wurde wegen einer Meisterschaft beurlaubt, d.h. sie muss nicht mit auf Studienfahrt.