Kann man Schmerzensgeld vom Friseur verlangen? Falsche Beratung, falsche Vorgehensweise
Hallo ihr Lieben,
hier einmal meine Kurzform zur Horror Story: Ich hatte bis vor kurzem langes, dunkelbraun gefärbtes Haar. Ich wünschte mir eine leichte Veränderung, ein leichtes Ombre in den Längen meiner Haare in Nussbraun. Ich selber habe sehr viel Erfahrung in Sachen "Selber färben" und in Sachen "von Schwarz zu Blond". Kenne also viele Risiken und kann einschätzen, was mein Haar aufhält. Doch den "Ombre-Wunsch" wollte ich dann doch lieber vom Spezialisten machen lassen, damit es einfach natürlich aussieht. Ich habe also einen Termin beim Friseur gemacht - und nachgefragt ob dies überhaupt bei dunkel gefärbten Haar möglich sei. "Klar, nur ein strahlendes Blond solltest du nicht erwarten". Alles klar. Ich habe den Termin wahrgenommen und wurde bei Ankunft gefragt, ob ich meine Haare färben würde. "Ja, die letzten Monate immer dieser dunkle Ton" war meine Antwort. Die Dame erklärte mir, sie müsse meine Haare ein wenig aufhellen um anschließend den Wunschton drüber zu färben. Klar, damit hatte ich gerechnet. Sie mischte das Blondiermittel und trug es auf meine Längen. Relativ lang wirkte dieses Zeug ein, machte mich kurzerhand stutzig. Die Dame bat mich plötzlich zum Waschbecken - irgendwas roch seltsam und wurde sehr heiß. Sie öffnete die Folien und ich hörte nur ein "OH" und dann fragte sie mich ob ich meine Haare blondiert hatte. Ja, vor 2-3 Jahren war meine Antwort. Sie sagte, ich hätte sie darüber informieren müssen. Pf. Sie fragte mich ja lediglich danach, ob ich meine Haare färben würde. Und da ich niemals auf die Idee gekommen wäre, ihr von meiner damaligen Blockierung zu erzählen (sorry, keine Ahnung was Chemie alles machen kann!). Ende vom Lied: Meine Längen (20cm) fielen einfach ab. Einfach so. Die Dame versuchte mir diesen Fehler in die Schuhe zu schieben, da ich sie nicht über die damalige Blockierung informiert hätte. Sie hatte NICHT danach gefragt, nur nach Färbung. Chefin kam und fragte wie viel % sie verwendet hätte.. 12%.Auf Nachfrage bei anderen Friseuren zu stark.Und viel zu lange eingewirkt, ohne Nachfragen ob meine Haare jemals blondiert waren. Sie rettete was zu retten war, was nicht mehr viel war und schnitt mir die Haare zurecht. Einen Schnitt hatte ich nie gewollt, ich wollte doch nur meine Längen in ein paar Nuancen heller als den Rest :-( und nun hab ich nen Bob. Diesen Schnitt sollte ich dann auch noch bezahlen. Und es war ein teurer Friseur! Sie versuchte während des Schneidens immer die Schuld auf mich abzuspielen, ich hätte sie ja falsch informiert. Hatte ich nicht, sie hatte nicht gefragt. Und als Friseurmeisterin sollte man jeden Schritt genauestens abklären. Ich hatte vorher noch gefragt was möglich sei... um Sicherzugehen. Weil ich mir selber diesen Akt nicht zugetraut hatte, wollte ich zum Profi. Jetzt habe ich kurze Haare und für diesen Schnitt auch noch bezahlt. Kann ich mir das Geld wiederholen oder gar Schmerzensgeld verlangen? Es gibt immer ein Risiko, aber so etwas... LG Milo
6 Antworten
Du hast deine Ansicht, der Friseur hat seine Ansicht. Dazu kommen ein paar Fakten, die von einem Gutachter mit Gerichtszulassung festgestellt und festgehalten werden sollten. Eventuell ein paar Beweise in Form von Verträgen, eventuelle Zeugenaussagen...
Uns obliegt es sowieso nicht zu richten und wenn, könnten wir es nicht, indem wir einfach nur die Ansicht einer Seite anhören.
Verlangen kannst du alles, ob du es bekommst oder bei dem Versuch nur noch viel mehr Geld los geworden bist, entscheidet dann ein Richter.
Ich hatte eine Bekannte dabei, eigentlich nur um die Zeit schneller rumzukommen, und nicht um sie im Nachhinein als Zeugin zu verwenden.. Hatte gehofft, dass der ein oder andere schon Erfahrungen dies bezüglich gemacht hat.. Werd morgen mal mit der Innung quatschen, vielleicht haben die ja noch einen Rat.
Mmhh alsoo ich bin echt keine Expertin aber ich würde mit den Aussagen der anderen Friseure versuchen Schmerzensgeld zu bekommen. Aber eins weiß ich gaaanz sicher: Du musst den Schnitt nicht bezahlen wenn er nicht von dir gewünscht war! Also du musst nur das zahlen was du wirklich wolltest und das ist bei dir ja nicht der Fall! Mein groooßes Beileid! :(
Ich bin jetzt auch nicht so, dass ich unbedingt aus dieser Sache Geld machen möchte. Es geht mir ums Prinzip. Ich geh zum (scheinbaren) Profi und werde bitter bitter enttäuscht. Wenn ich das Geld für den Schnitt zurückbekommen würde, wäre das ja immerhin etwas. Hatte eigentlich damit gerechnet, sie würde mir aus Kulanz nichts berechnen. Ich war einfach schockiert, habe bezahlt und bin einfach nur noch nach Hause.
Hallo,
wenn man das so liest könnte man schallend lachen .. sry.. man kennt das eher nur in Comedy´s.. für Dich natürlich kein Spaß!
Hm, ich denke doch das ein Schadensersatz durchaus möglich wäre, dazu sollte sich ein Fachmann / frau der Sache annahmen, z.B. die Innung wäre da meine erste Anlaufstelle.
Ob nun die Chemie das oder jenes gemacht hat, keine Ahnung, die wissen das aber.
Schmerzensgeld .. na ja in den USA würde man dafür wohl viel Geld bekommen .. wir sind aber in Deutschland und da sehe ich dafür eher keine Chance.
Absolut kein Spaß, du sagst es. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Ich geh zum Profi - und nicht zum Discount Friseur um die Ecke - und so etwas passiert.
Ob es die Blondierung an sich war.. keine Ahnung - habe vor Ewigkeiten meine schwarzen Haare selber blondiert mit Blondierung aus der Drogerie (man darf laut Aufschreien) - aber es hat funktioniert. Und es war MEIN Risiko. Mir sind keine Haare ausgefallen oder abgebrochen.. Beim Profi haben sie sich regelrecht pulverisiert. Es war nur noch eine klebrige Masse übrig.
Ja mit Schmerzensgeld ist das immer so eine Sache, habe ein paar Urteile gefunden, in denen es das tatsächlich für ähnliche Fälle gab. Wollte mich aber auch erst einmal an die Innung wenden.. Bin einfach enttäuscht und zu tiefst traurig, so schnell gewinnt kein Friseur mehr mein Vertrauen.
Danke für die Antwort!
Hallo erstmal:) Was mit dei deinen Haaren passiert ist tut mir sehr leid für dich wenn das eine Friseurin bei mir gemacht hätte ich hätt ihr das Leben zur Hölle gemacht! Du kannst sie anzeigen und Schmerzensgeld verlangen weil sie dich vorher fragen musste obdu mal deine Haare blond gefärbt hast.Das sie dir dann noch die Schuld in die Schuhe schiebt finde ich sehr unverschämt.Das hättest du ja nicht wissen können.Geh zu deinem Anwalt und verlang Schmerzensgeld! Es fgit spezielle Shampoos womit deine Haare schneller wachsen die findet man leider nur bei wenigen Frisören. Viel Glück <3 GLG Honey12321
Danke für deine Antwort :-) Dieses in die Schuhe schieben fand ich auch schlimm.. Sie war überhaupt nicht mitfühlend. Sie zeigte nur Emotionen wie Schockiertheit und Verzweiflung.. Aber keine tröstenden Worte - nichts.
Weißt du zufällig was für ein Shampoo das ist? Hab nur von Kopfmassagen, Mineralien und guter Pflege gehört.. aber ein Geheimrezept für schnelleres Wachstum gibts wohl nicht. Liebe Grüße
Sie sagte, ich hätte sie darüber informieren müssen. Pf. Sie fragte mich ja lediglich danach, ob ich meine Haare färben würde.
Auch Blondieren ist ein Färben. Es ergibt eine andere Haarfarbe, ob nun heller oder dunkler ist erstmal egal.
Du hast also eine Friseuse ins offene Messer laufen lassen, da deine Haare mehrfach umgefärbt waren. Somit ist dir mindestens eine Teilschuld zuzurechnen.
Schmerzensgeld: du bist nicht entstellt, du hast keine Schmerzen, keine Verletzungen, keine Narben. Also ist da nichts.
Ich selber habe sehr viel Erfahrung in Sachen "Selber färben" und in Sachen "von Schwarz zu Blond". Kenne also viele Risiken und kann einschätzen, was mein Haar aufhält.
das widerspricht aber:
Als Laie denkt man es gäbe einen Unterschied zwischen Blondieren und Färben.
Dir war das Risiko bewusst und du hast (ich bin jetzt mal der Anwalt der Friseuse) mutwillig daraufhingearbeitet, dass ihr ein Fehler unterläuft.
Ich färbe meine Haare seit Ewigkeiten selber. Deshalb weiß ich was ich tun muss etc. Über die chemischen Vorgänge kann ich allerdings ganz schön wenig sagen. Genauso wenig über den Unterschied zwischen Blondierung und Coloration. Für mich gibt es da einen Unterschied. Es gibt Leute die malen gern, sind trotzdem noch keine Künstler.
Ich habe nicht gewusst, dass eine alte Blondierung scheinbar so viel anrichten kann. Sonst hätte ich natürlich etwas gesagt.
Meines Erachtens nach hätte sie genau nachfragen müssen, was mit meinen Haaren passierte. Tat sie nicht. Es gab keine ausführliche Beratung. Ich wusste, was ich wollte und sie legte los. Es gibt auch ein Risiko von schwarz (ohne vorher blond gewesen zu sein) auf blond. Auch davon sagte sie kein Wort. Sie kann nicht wissen, ob ich ein gewisses Knowhow habe oder nicht. Deshalb sollte sie aufklären und nachfragen. Tat sie nicht, bis auf die eine mickrige Frage. Ich gebe zu, vielleicht trifft mich eine Teilschuld.. aber mehr nicht. Und mir geht es nicht darum einen Rechtsstreit loszutreten. Wüsste gerne ob es normal ist, dass ich für einen Schnitt bezahlen musste, der aus der Not heraus entstanden ist.
Als Laie denkt man es gäbe einen Unterschied zwischen Blondieren und Färben. Dann hätte sie meines Erachtens nachhaken sollen. Ich hab ja keine Bringschuld, ich gehe ja mit Absicht zum Profi, damit ich selber keinen Fehler mache und habe einfach nicht dieses Knowhow. Und wenn man Dinge nicht weiß, kann man schlecht davon erzählen. Ich habe keine Schmerzen und bin nicht entstellt, allerdings habe ich meine Haare sehnsüchtig gezüchtet, um sie so lang zu bekommen und wollte sie nur noch dem Profi überlassen. Es gibt gewissen Urteile, in denen Kunden Schmerzensgeld bekommen haben. Und nein, ich spreche nicht von Schadenersatz. Liebe Grüße und danke für die Antwort!