Kann man noch mit Vorstrafen Beamter werden?

7 Antworten

Sozialstunden sind KEINE Strafe, sondern gehören zu den Erziehungs- und Zuchtmitteln, die das JGG bietet. Sie werden auch nicht im BZR-Zentralregister eingetragen sondern nur im Erziehungsregister (§ 60 BRZG). Wenn nicht noch eine Strafe hinzukommt, werden dessen Daten mit Vollendung des 24. Lebensjahres gelöscht (§ 63 BZRG).

Auf das Erziehungsregister hat nur ein beschränkter Personenkreis Zugriff, die Polizei gehört nicht dazu (§ 61 BZRG)

Allerdings könnten deine Daten noch im Polizeicomputer stehen. Meist noch 5 Jahre seit der letzten Tat.

M.E. sind deine Jugendsünden aber kein Hinderungsgrund für deinen Berufswunsch. Solltest du im EAV darauf angesprochen werden, solltest du offensiv damit umgehen: "ja, das stimmt, das war Blödsinn, ich war jung, ich habe was daraus gelernt, seitdem bin ich nicht mehr auffällig geworden... "

Warum fragst Du, ob Du mit Vorstrafen noch Beamter werden kannst?
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Die meisten akademischen Berufe werden nicht beim Staat ausgeführt.

Was Dir da nicht mehr offen steht, ist eine Karriere im höheren Polizeidienst, bei Gericht oder als Lehrer.

Wohl eher nicht, weil Behörden nun mal genauer gucken. Es geht ja quasi um einen Beruf auf Lebenszeit. Da wird schon sehr genau geguckt, das Führungszeugnis alleine reicht da nicht.

Die Polizei in Niedersachsen hat mich beispielsweise abblitzen lassen, weil ich in einem Verfahren ZEUGE war (vorher Mitangeklagt, wurde aber geändert). Zur falschen Zeit am falschen Ort, auch zu nichts verurteilt etc. Ich hab quasi nichts gemacht. Jedoch haben sie mir "Eignungszweifel" aufgrund dessen mitgeteilt.

Bei dir wurde die Schuld ja auch noch festgestellt. Ich bin zwar kein Anwalt, ich glaube aber kaum, dass eine Behörde dich einstellen wird. Da bestehen einfach Eignungszweifel.

Bild zum Beitrag

Lies ab Zeile 14 von oben:

Wenn es so weit kommen würde dann wird man meist nicht verbeamtet werden können aber ich gehe mal davon aus dass es bei dir nicht so viel bzw so schlimm war.

Und genau das würde ich auch sagen dass bei dem Betrieb eher nicht nur auf das Führungszeugnis geschaut wird sondern eher auf das gesamte Leben

Ps: du kannst du sagen. Bin auch erst 16

 - (Liebe und Beziehung, Politik, Ausbildung und Studium)
xFlyknit2 
Beitragsersteller
 20.03.2020, 00:30

Vielen Dank

MoinMeister1234  20.03.2020, 00:41
@xFlyknit2

Gerne 💯👍

Das kannst Du dir mit ziemlicher Sicherheit abschminken. Ausschlaggebend sind hier Einträge im Erziehungsregister, die automatisch im Bundeszentralregister landen. Dieses ist Auskunftei für die erforderliche Zuverlässigkeit für den öffentlichen Dienst und damit verbundenen Erlaubniserteilungen, wie z. B. Waffenbesitzkarten, kleine Waffenscheine usw., und eben auch der Anstellung oder Verbeamtung.

Mit einer Verweildauer der Einträge zwischen drei und fünf Jahren plus einem Jahr Ruhefrist wirst Du wohl rechnen müssen.

xFlyknit2 
Beitragsersteller
 20.03.2020, 00:17

Verstehe den letzten Absatz nicht, bitte um erklärung.