Kann man die GEMA zu seinem Nachbarn schicken?
Hallo, ich habe einen Nachbarn, der sehr laut Musik hört. Sobald seine Frau zur Schicht geht, sie arbeitet im Krankenhaus und geht oft am Nachmittag bzw. frühen Abend zur Arbeit, setzt er sich in den Garten, dreht seine Anlage auf und alle Nachbarn in bis zu 100m Entfernung müssen mithören. Das passiert durchaus vier bis fünfmal in der Woche und geht bis in den späten Abend. Alle Einwände prallen an ihm ab, es ist ihm schlichtweg wurscht, ob seinem Umfeld dieses Verhalten gefällt oder nicht. Vernünftige Gespräche inclusive einer Flasche Bier am Gartenzaun brachten ebenso wenig wie das Angebot „handfester Argumente“. Sobald seine Frau zu Hause ist, herrscht Ruhe, aber sonst hat sie auch keinen Einfluss auf ihn. Betroffen sind etwa 25 Anwohner, wir wohnen am Rande eines kleinen Dorfes. Natürlich will keiner von uns die Polizei holen, aber gefallen lassen, wollen wir uns das nun auch nicht länger. Also kamen wir auf den Gedanken, die GEMA anzuschreiben. Vielleicht brummt die ihm eine Gebühr auf, schließlich unterhält er ja eine größere Menschengruppe regelmäßig. Hat jemand Erfahrung damit? Ist jemand vielleicht DJ und hat eine Ahnung, ob die GEMA auf diese Sache reagieren würde? Bitte kommt mir nicht mit dem Wort Toleranz, Unverschämtheiten zu dulden, hat nichts mit Toleranz zu tun und nein, auf die Jugend muss auch nicht geschimpft werden, besagter Nachbar ist 60 Jahre alt.
8 Antworten
Solange er die Musik nicht benutzt um Geld damit zu machen, wird die GEMA nichts unternehmen.
Er darf die Musik ja zum Eigentweck nutze.
Ihr könntet die Polizei verständigen, da man nur eine bestimmt Lautstärke die Musik aufdrehen darf (zumindest in Wohngebieten).
Bis 22 Uhr ist es keine Ruhestörung. Da macht weder die Polizei noch die GEMA was.
Setzt Euch dazu und hört einfach mit.
Falsch. Laut Gesetz hat man sich rund um die Uhr in einer solchen Lautstärke zu verhalten, dass sich niemand gestört fühlt. Es sei denn, der Lärm ist unvermedlich, wie z.B. bei Baustellen. Das 22-Uhr-Gesetz gibt es nicht - die Kommunen können lediglich in ihrer Satzung Ruhezeiten festlegen.
Es handelt sich dabei nicht um eine Veranstaltung zur Unterhaltung von einer Gruppe von Menschen. Die GEMA wird da recht wenig machen. Die Polizei ist sinnvoller, denn die kann ihn wegen Ruhestörung in die Schranken weisen
Ich finde die Idee an sich super. Ich würde jetzt aber mal sagen, dass die GEMA nur dann tätig werden darf und würde, wenn er zielgerichtet und vor allem gewerblich Musik spielt. Beides würde ich im Zweifel aber verneinen.
Darf ich aber mal fragen, warum man auf dem Dorf keine Polizei holen möchte?
Ich hab mir halt gedacht, dass es wirksamer ist, wenn er eine Gebühr zahlen muss, als, im Wiederholungsfall, eine Strafe bei der Polizei oder gar vor Gericht. Ich habe nichts gegen die Polizei, aber ein wenig bedrohlich wirkt sie doch.
die Gema ist dafür nicht geeignet. Das ist normale Ruhestörung und wird von der Polizei oder Ordnungsamt unterbunden