Hallo erstmal,
die Ausgangslage ist folgende:
Mein Opa, verwitwet, hat drei Kinder, meinen Vater und zwei Töchter, meine Tanten. Beide Tanten leben schon seit längerem weit entfernt, während meine Eltern das Haus neben meinem Opa bezogen haben. Seit nunmehr über 25 Jahren kümmeren sich mein Vater, meine Mutter und seit einiger Zeit auch meine Wenigkeit und mein Bruder um meinen Opa und vor ihrem Tod auch um meine Oma. D. h. einkaufen, Arztbesuche, "Taxi" und was auch sonst so angefallen ist. Die Tanten kommen nur gelegentlich auf Besuch oder rufen ein oder zweimal die Woche an. Seit 2012 ist mein Opa ein Pflegefall, erst Pflegestufe 1 (inzwischen 2) und ich als Enkelin bin seine Pflegerin, während mein Vater die geschäftlichen Vollmachten übernommen hat. Bislang lief das auch alles sehr gut, aber seit kurzer Zeit ist mein Opa geistig nicht mehr ganz auf der Höhe. Er ist nicht dement oder grundsätzlich verwirrt, nur eben nicht mehr ganz 100% da. Bislang wurde nichts festgelegt, wie es in puncto Erbe etc. aussieht. D. h. mein Opa hat sich diesbezüglich nicht geäußert und bedauerlicherweise ist mein Vater nicht in der Lage mit ihm über dieses Thema zu sprechen. Für meine Tanten dagegen ist die Sachlage klar. Sie wollen Geld sehen und das auch noch bald. Absurderweise gehen sie z. B. was das Haus anbelangt, von vollkommen irrationalen Vorstellungen aus. (Was den Kaufpreis betrifft) Mein Opa redet von jeher ungern über solche Dingen und nun da er sehr krank ist, fällt es meinem Vater und mir noch schwerer über diese Dinge zu reden. Mein Paps ist genau wie mein Opa ein herzensguter Mensch. Mein Opa hat bezüglich seiner Nachlassenschaft nichts festgelegt und meinem Vater fällt es mehr als nur schwer dieses Thema anzusprechen. Darüber reden können die Beiden ohnehin nicht und ich als Enkelin tue mich schwer darin etwas zu sagen. Fakt ist, dass mein Vater und auch meine Mutter seit Jahren für meine Großeltern da waren. In jeder Hinsicht. Fakt ist auch, dass meine Tanten seit Jahrzehnten keinen Finger für meine Großeltern oder meinen Opa gerührt haben. Sie rufen gelegentlich an, aber das wars auch schon.
Meine Frage ist nun folgende: Wie verhält es sich nun in Bezug auf das Erbe, wenn ein Angehöriger über Jahre hinweg das Elternteil gepflegt hat, während andere Geschwister nichts gemacht haben? Was bedeutet das für mich als Enkelin, die ich meinen Opa seit Jahren betreue?
Versteht mich nicht falsch, mir geht es nicht ums Geld, sondern um Gerechtigkeit.
Meine Eltern und ich waren immer für meine Großeltern, meinen Opa da, und nun höre ich meine Tanten sagen, dass sie bald ihren "Teil" haben wollen, was auch immer das genau heißen mag.
Meiner Meinung nach stünde den Beiden überhaupt nichts zu in Anbetracht der Art, wie sie sich verhalten haben, aber da mein Opa kein Testament gemacht hat, frage ich mich, wie es sich verhält, wenn jemand die Pflege und Betreuung über Jahre verrichtet hat.
Oma schaut zu und geht dann weg