Kann man aus Freigängerkatze Wohnungskatze machen?
Hallo,
wir haben eine Freigängerkatze. Wir haben sie im Alter von 4 Jahren als Freigängerkatze bekommen. Nach der Eingewöhnungsphase durfte sie raus und sie ist eine sehr glückliche Katze. Sie hält sich meistens im Garten oder im naheliegenden Park auf. In der Nachbarschaft gibt es noch andere Freigänger, 3 die ich näher kenne, ein alter Kater, eine Katze, die man nur manchmal draußen sieht und eine, die anscheinend neu in der Gegend ist und sich mit unserer Katze angefreundet hat.
Nun werde ich öfters von Frauen, die mit ihren Hunden Gassi gehen, auf meine Katze angesprochen, bzw. es wird mir der Vorwurf gemacht, warum ich die Katze rauslasse, ob ich denn keine Angst hätte, dass sie überfahren wird oder dass ein Hundefänger sie schnappt. 1x wurde sie von einer Nachbarin aus unserer Parallelstraße ins Tierheim gebracht, als sie draußen war. Da unsere Katze gechippt und tätowiert ist, bekamen wir einen Anruf aus dem Tierheim. Man durfte uns nicht sagen wer die Katze abgegeben hat, aber andere Nachbarn beobachteten die Frau und wir wissen wer es war. Ein zweites Mal rief eine andere Frau aus der Nachbarschaft den Tierschutz der kam und unsere Katze einfangen wollte, aber eine andere Nachbarin konnte die Mitnahme verhindern. Ein weiteres Mal sprach mich eine Frau auf meine Katze an, als sie gerade mit ihrem Hund Gassi ging. Sie meinte zu mir, ich sei verantwortungslos und sie drohte mir, sollte meine Katze überfahren werden, würde sie mich an den Haaren aus dem Haus zerren und mich windelweich schlagen. Leider gab es für die Bedrohung keine Zeugen, sonst hätte ich die Frau angezeigt. Ich ließ meine Nachbarschaft jedoch durch Handzettel wissen, dass jedes Verbringen ins Tierheim künftig zu einer Anzeige führt. Seitdem war Ruhe.
Nach der Bedrohung rief ich aber den Tierschutz an und fragte um Rat. Der Herr am Telefon meinte zu mir, ich würde schon alles richtig machen. Er hätte selbst Freigängerkatzen und diese einzusperren sei Tierquälerei. Gleiches sagt unsere Tierärztin.
Heute nun, als ich meine Katze vorhin aus dem Garten abholte, sprach mich wieder eine Gassigeherin an, warum ich meine Katze frei rumlaufen lasse. Irgendwann werde sie überfahren oder von Tierfängern geschnappt. Ich habe es so satt, andauernd darauf angesprochen zu werden. Ich weiß nicht, ob die Besitzer der anderen Freigängerkatzen auch immer angesprochen werden, oder nur ich.
Am liebsten würde ich sie gar nicht mehr rauslassen, aber dann dreht sie durch. Als sie letzten Winter wegen der Kälte nur stundenweise raus durfte, war das eine Qual für sie. Sie saß die ganze Zeit am Fenster hat gemaunzt und an die Fensterscheibe gekratzt.
Der Tierschutz sagt es ist Tierquälerei, wenn ich eine Freigängerkatze dauerhaft einsperre, die Gassigeherinnen dagegen beschimpfen mich als unverantwortlich, weil ich sie rauslasse. Und die Gewaltandrohung war der krönende Höhepunkt. Kann man überhaupt aus einer Freigängerkatze eine reine Wohnungskatze machen? Und wenn ja, wie macht man das?
6 Antworten
Ich würde vielleicht all den betroffenen Personen einen sehr 'netten' Brief schreiben, in dem ich erkläre, dass es vollkommen NORMAL ist eine Katze draußen rumlaufen zu lassen, würde vielleicht Berichte aus dem Internet suchen und dazulegen. Wenn alles nichts hilft, kannst du ja auch deinen Tierarzt fragen, ob er dir vielleicht einen Zettel schreiben kann, auf dem steht, dass das vollkommen normal ist. Und wenn du keinen Brief schreiben willst, nimm einfach immer den Zettel des Tierarztes oder den Internetbericht mit und wenn doch dann wieder jemand darauf anspricht dann klärst du sie mal auf. Das kann doch nicht sein, dass die alle so blöd sind. Verzeihung wegen der Wortwahl.
Ich möchte noch dazu sagen, weil mir das wichtig ist. Ich liebe unsere Katze über alles, genauso wie meine "Zweibeinerkinder". Und natürlich mache ich mir immer Sorgen um sie, wenn ich sie mal nicht gleich im Garten oder Park finde. Das ist das gleiche Gefühl wie bei meinen Kids, wenn sie zur versprochenen Zeit noch nicht da sind und ich mir schreckliche Sorgen mache. Wegen unserem Kätzchen laufe ich auch schon mal mitten in der Nacht in der Gegend rum, so lange bis ich sie finde, bei Wind und Wetter, Regen und Schnee, ist mir egal. Meine Tochter hat sie einfach mal angeschleppt, weil die arme Katze 4 Jahre lang von Besitzer zu Tierheim, von Tierheim zu anderem Besitzer usw weitergereicht wurde. Ich hab mich sofort in sie verliebt und sagte dann, damit ist Schluss und jetzt hat sie endlich ein richtiges Zuhause. Diese Gassigeherinnen wissen übrhaupt nicht was uns die Katze bedeutet und was sie mir mit ihren Vorwürfen antun. Es ist für mich total schlimm, wenn sie mir immer ein schlechtes Gewissen einreden, damit machen sie mich total fertig.
Ich habe jetzt Euren Rat aufgegriffen und einen Brief an meine Nachbarn verfasst, den ich nachher im Copyshop kopiere und dann im Tante-Emma-Laden um die Ecke aufhänge, und an die Bäume in der näheren Umgebung werde ich den Zettel auch pinnen. Ich hoffe, dann haben wir endlich mal Ruhe.
Deine Tierärztin und der Tierschutz haben recht - eine Freigängerkatze einzusperren wäre Tierquälerei. Eine Katze, die einmal in den Genuss von Freigang kam, wird diesen immer wieder einfordern. Sie "umpolen", sodass sie nicht mehr raus will, wird nicht funktionieren. Es gibt viel zu viele spannende Dinge, die in ihrem Revier draussen auf sie warten.
Dass du so viele Probleme hast, weil du deiner Katze diese Freiheit bietest, ist sehr schade. Kann gar nicht nachvollziehen, warum manche Leute das Gefühl haben, sie müssten sich immer einmischen und anderen vorschreiben, wie sie ihre Tiere zu halten haben. Ich würde es so machen, wie "TheMalfoyFamily" es dir bereits vorgeschlagen hat und wie du es ja auch beim Tierheimproblem schon mit Erfolg gemacht hast: Einen Rundbrief schreiben, vielleicht auch mit einer Bestätigung vom Tierschutz. Vielleicht nimmt das den Gassidamen ja mal ein bisschen den Wind aus den Segeln, wenn selbst der Tierschutz bestätigt, dass Freigang wichtig ist für deine Katze und es Tierquälerei wäre, ihr diesen nicht zu gewähren.
Ansonsten kannst du wohl leider nicht viel machen, ausser ignorieren oder umziehen.
Der Tierärztin & dem Herrn vom Tierschutz geb ich vollkommen recht ! Freilich können Freigänger an / totgefahren werden , aber überleg was du deinen Katzen nimmst wenn du sie einsperrst ! Jeder garten ist Erlebniswelt / Spielplatz , keine Wohnung kann das den Katzen bieten !
Lass die Leute reden .... Versuch es zu überhören
nein, wie der Tierschutz sagt, wäre es ne Tierquälerei ! Entweder ignorierst du die gassi-leute oder versuchst deine Katze umzusiedeln bzw du ziehst um, wo sie ungestört draußen sein kann. Andere möglichkeiten sehe ich leider nicht.
Mir geht es da genau gleich. Besonders um mein Katerchen (erst 8 Monate alt und für mich deshalb immer noch ein "Babykaterchen") mache ich mir auch oft Sorgen, weil er halt - im Gegensatz zu meiner anderen Katze - noch recht unvorsichtig ist. Und wenn er dann nicht kommt, wenn man ihn ruft... Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst.
Aber lass dir von diesen Gassigeherinnen auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen einreden! Die haben doch keine Ahnung! Möchtegern-Tierschützerinnen oder so.