Kann ein Verein Vermögensaufbau betreiben?
Moin! Mir geht es nur um die theorie!
Situation: Sagen wir ich gründe einen Verein. Dieser Verein hat 50 mitglieder. Sagen wir sie spielen Schach und bezahlen dafür 20€ im monat. Dieses Geld wird aber nie benutzt, sondern wird auf ein Sparbuch jeden Monat eingezahlt. (Frage 1: ist das erlaubt?wegen zinsen etc) Nach 5 jahren haben sie 60.000 euro zusammen gespart. (Frage 2: Darf dieser Verein mit diesem Geld aktien kaufen, oder immobllien? um damit einen Vermögensaufbau zu betreiben, was heißen würde es zu vermieten, oder darf er dieses nur tun wenn es einen Vereins-"sinn" hat- quasi ein vereinshaus kaufen - oder aktien seines "schachfigurenherstellers" etc)
vielen dank! ich hoff es ist verständlich!
4 Antworten
Prinzipiell hat ein Verein die Vereinsbeiträge zum Satzungszweck zu verwenden. Wenn der Verein zuviel Vermögen aufbaut, kann das für ihn problematisch werden. Es ist nicht verboten, aber der Verein kann seine Gemeinnützigkeit verlieren.
Was viele Leute nicht wissen, ist dass ein Verein erstmal ganz genauso steuerpflichtig ist wie ein Unternehmen. Wenn Volkswagen nich als Aktiengesellschaft sondern als Verein geführt würde, dann hätten sie auf ihre Gewinne die gleichen Steuern zu zahlen. Die allermeisten vereine zahlen keine Steuern, weil sie als "gemeinnützig" anerkannt werden, d.h. sie fördern den Sport, die Kultur oder Soziale Zwecke. Diese Gemeinnützigkeit wird alle paar Jahre überprüft, wenn der Verein seine Steuererklärung abgibt. Dort wird dann durch das Fiannzamt geprüft, ob der Verein alle eingenommenen Gelder auch für diese gemeinnützigen Zwecke verwendet hat.
Wenn der Beispielverein hier tatsächlich 60.000 Euro auf dem Konto hätte, würde das Finanzamt irgendwann verlangen, dass dieses Geld entsprechend der Satzung verwendet wird. Aktien kaufen würde nicht akzeptiert werden, weil das ein Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb ist. Ein Haus könnte man kaufen, wenn das hinterher als Vereins- und Sportheim genützt würde und damit kein Geld verdient wird.
...wobei auch gemeinnützige Vereine Umsatzsteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer zahlen dürfen und dann trotzdem weiterhin gemeinnützig bleiben (können).
Was wäre das für ein Verein? Einfach nur ein Verein, der sich ein statut gibt udn tätig wird?
Oder ein richtiger eigetragener Verein, der im Vereinsregister ist?
Oder ein e.V. der auch noch die Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragt hat?
Im letzten Fall, also mit Gemeinnützigkeit, müßte der Kauf mit dem Zweck des Vereins unmittelbar im Zusammenhang sein.
Bei den beiden ersten Fällen, wäre es ziemlich egal, was der Verein mit den angesparten Beiträgen macht.
Beim gemeinnützigen Verein wären die bezgenen Zinsen steuerfrei.
Beim e. V. würde der Verein die normale Abgeltungssteuer zahlen.
Beim nicht eingetragenen Verein, würden die Zinsen nteilig den Mitgliedern zugerechnet, aber auch nur die Abgeltungssteuer
Euer Verein wäre eher eine Art "Geldinstitut". Und dafür gibt es extra Vorschriften, Regeln und Gesetze. Es gibt z.B. Sparklubs die machen so was ähnliches in kleinem Rahmen was du vor hast.
Natürlich darf ein Verein Vermögen aufbauen. Außerdem hat jeder Verein eine Satzung, in der definiert ist, was mit dem Vereinsvermögen geschieht, wenn der Verein aufgelöst wird.
Besondere Bedingungen herrschen bei einem gemeinnützigen Verein. Da wird meistens das vorhandene Vermögen auf einen anderen gemeinnützigen Verein übertragen.