Jobcenter zwingt mich zum Praktikum

7 Antworten

Ein Praktikum soll als Eignungsfeststellung dienen und nicht dafür herhalten, die Leute für ein paar Wochen vom Schirm zu haben. Von daher wäre es also wichtig zu wissen, ob es ein zielführendes Praktikum sein soll oder nur Beschäftigungsmaßnahme.

Steht jetzt schon fest, dass du den Arbeitsbeginn nicht einhalten kannst, müsste das entweder im Vorfeld schon festgehalten und gemeldet werden.

Oder man möge sich um bessere Möglichkeiten bemühen, was bei unentgeltlicher Arbeit nicht so schwer fallen sollte, auch vor Ort was zu finden.

Nach Möglichkeit sollten solche Maßnahmen aber auch ein Angebot beinhalten, sonst ist es nichts anderes als billige Arbeitskräfte zu vermitteln.

croatoan518 
Beitragsersteller
 27.05.2014, 13:08

Mir ist bekannt das der Arbeitgeber bereits 5 Praktikanten, zu je 3 Wochen hatte, welche keine Anstellung erhielten.

Vom gleichen Teamleiter des Jobcenters wurden diese "Vermittelt".

Was mir gerade auffällt: Habe grad den Vermittler gewechselt (bin 25 geworden), dann die erste Handlung: Maßnahme, währenddessen dieses sog. Praktikum. Dann konnte ich die Maßnahme gerade noch so abwenden. Wäre eine Maßnahme im Rahmen der Arbeitsbeschaffung: Bewerbungen schreiben. Da ich, ganz fleißig und vorbildlich, immer meine Bewerbungen schreibe, Nachweise vorzeige und pünktlich zu Terminen auftauche, hat meine Vermittlerin sich dann doch noch umentschieden (puuuhh, dass war knapp)

touchyourheart  27.05.2014, 13:49
@croatoan518

Da du sicher eine Ausbildung hast, besteht als persönliches Vorsprechen keine Möglichkeit, selbst um ein Praktikum bei hiesigen Firmen anzufragen?

Bist du auch für Zeitarbeit offen?

Meine letzten Stellen liefen immer über Zeitbude, aber besser als nichts.

Also die Dauer des Arbeitsweges ist vollkommen vertretbar, aber wenn du nicht in der Lage bist, beim Arbeitsbeginn dort zu sein, dann macht das auch nicht viel Sinn. Frag sie doch mal direkt, ob das denn nicht so schlimm wäre, wenn du jeden Morgen zu spät kommst, dann kannst du ja mal schauen, wie sie reagiert. Wenn sie das aus reiner Schikane macht, würde ich das bei ihrem Vorgesetzten melden, solche Leute gibt es immer wieder.. Schlussendlich würde dir ein Praktikum aber auf jeden Fall was bringen und natürlich kannst du das dann nicht einfach absagen..

croatoan518 
Beitragsersteller
 27.05.2014, 12:45

Das wäre mein nächster Schritt. Zum Vorgesetzten gehen. Ich finde den Arbeitsweg keinesfalls Vertretbar. Wäre am Tag nur gute 8,5 Stunden daheim. Wäre zuhause um zu Schlafen, Duschen und Brote für den nächsten Arbeitstag zu schmieren.

Auch wenn die Fahrten und dadurch die Tage lang werden, würde ich dir doch raten, es zu machen.

In dem Betrieb wissen die Verantwortlichen genau, was du leistest.

Allerdings habe ich das Gefühl, du hast einfach keine Lust dazu. Naja, ich kann dich verstehen. Es wäre mit sehr viel Aufwand verbunden und ein Erfolg ist nicht garantiert.

Allerdings gilt auch hier: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Soll heissen, wenn du nichts versuchst, wird auch nichts besser.

croatoan518 
Beitragsersteller
 27.05.2014, 12:48

Natürlich habe ich keine Lust dazu 5 Stunden am Tag unterwegs zu sein, nur damit ich für Lau arbeite (mir ist bekannt das der Arbeitgeber bereits 5 Praktikanten, zu je 3 Wochen hatte, welche keine Anstellung erhielten).

Interesierter  27.05.2014, 12:56
@croatoan518

Dann sag doch gleich was Sache ist.

Du hast keine Lust und gut!

Ein 3-wöchiges Praktikum ist keine Vermittlung! Die wenigsten Praktikas führen zur Festanstellung. Viele Firmen nützen es aus, weil es nichts kostet - d.h. man arbeitet umsonst. Und Firmen sparen sich jede Menge Geld.

Ich rate dir, dich krank schreiben zu lassen. Und diese Krankenmeldung kriegt die Vermittlerin.

Ich habe Verständnis für deine Lage.

Übrigens kenne ich jemanden, der sich von Praktikum bis zum Praktium hangelt ohne je eine Festanstellung zu bekommen. Das ist absolut würdelos.

Eine Firma nahm / nimmt immer Praktikanten, die zudem auch recht viele Stunden arbeiten müssen (man nannte es auch gerne "Probearbeiten"), nach Ablauf hörte man nie wieder etwas von der Firma. Aber der nächste Praktikant steht schon auf der Matte.

croatoan518 
Beitragsersteller
 27.05.2014, 12:49

Mir ist bekannt das der Arbeitgeber bereits 5 Praktikanten, zu je 3 Wochen hatte, welche keine Anstellung erhielten.

Hatte in den vergangenen Monaten mehrere Praktika, aus denen nichts wurde (Welch Wunder).

rhapsodyinblue  27.05.2014, 12:54
@croatoan518

Meine Rede.

Ich kenne einige Betroffene, denen es so geht. Die Firmen nutzen das gezielt aus und die Jobcenter haben dann einige Arbeitslose weniger in der Statistik.

Ich finde es traurig, dass diese Ämter tatenlos zusehen, wie der Ausbeutung Türe und Tor geöffnet wird.

Melde dich krank. Und suche weiter. Alles Gute.

croatoan518 
Beitragsersteller
 27.05.2014, 13:12
@rhapsodyinblue

Ich finde sowas total... naja, nennen wir es Mist. Da reißt man sich Wochen, wenn nicht sogar Monate den Allerwertesten auf. Dann kommt die Absage. Deutschland wird immer mehr zum Niedriglohnland. Traurig.

Ich bin mir nicht sicher, aber meine, mal was gelesen zu haben, dass bis zu 2 Stunden Anfahrt zu tolerieren wären. Kann ich allzu gut verstehen. Arbeite selbst zwischen 10 und 12 Stunden täglich - aber von zuhause. Damit hab ich überhaupt kein Problem. Aber so lange fahren und dann noch frühes Aufstehen, spät nach Hause kommen, müsste ich auch nicht haben. Klar, 3 Wochen kann man evt. überbrücken. Vielleicht ginge eine Fahrgemeinschaft. Kann man inserieren. Wenn es helfen würde, einen Job zu finden. Nur DANN hätteste das ja täglich.