Ist meine mechanische Uhr dadurch beschädigt worden?
Guten Abend. Ich habe heute von meinem Chef eine mechanische Uhr bekommen. Da ich niemand hatte der mir das je gezeigt hat habe ich einfach die Krone herausgezogen und aus Reflex daran gedreht. Sehr sehr sehr lange. Der Stundenzeiger hat mind. 120 mal das Ziffernblatt umkreist. Erst vor ein paar Minuten hab ich die Lösung gefunden.
Ist de Uhr jetzt beschädigt worden?
Ich freue mich auf eure Antworten und danke schon jetzt!
Gesegnetes Weihnachtsfest
3 Antworten
Die Uhr ist dafür ja ausgerichtet, dass man häufig die Uhr stellen muss, sprich Krone herausziehen und durch Drehen die Zeit anpassen. Dies betrifft mechanische Uhren mehr als Quartzuhren.
Wenn ein Datum mit dabei ist, ist dieses auch eben alle 24 Stunden weitergedreht worden. Ich denke mal, dass du versucht hast das Datum einzustellen und hast nicht gewusst, dass viele Uhren eine Datumsschnellschaltung haben, meist in der ersten Stellung der Krone. Vieleicht gibst du doch kurz Rückmeldung, was du genau damit bezwecken wolltest, dann kann ich dir gerne weitere Auskunft geben. Auch vieleicht die Info um welches Uhr/Modell es sich genau handelt...
Tatsächlich wirkt man mit einer enormen Kraft in den Mechanismus der Uhr ein. Man greift durch Weiterdrehen der Zeiger direkt in den Kraftfluss der Hemmung (Unruh, Anker etc.) ein. Da aber die meisten modernen Automatikuhren einen Sekundenstopp haben, wird die Unruh gestoppt beim Zeigerstellen, sprich man kann die Hemmung nicht dadurch unnötig strapazieren. Trotzdem steht der Anker weiterhin im Eingriff. Ältere Uhren, oft bei Seiko der Fall, haben keinen Sekundenstopp. Wenn man die Zeiger rückwärts dreht, bekommen die Ankerpaletten von hinten das Öl ab wo es nicht hingehört, was dann vorne fehlt. Wenn man vorwärts dreht, bekommt die Unruh dann mehr Kraft ab, sie schwingt weiter aus.
Man kann Automatikuhren auch ganz einfach über die Krone aufziehen. Das sollte man aber vermeiden, da die Klinkenräder das nicht lange mitmachen! Lieber durch kreisendes (leichtes) Schütteln die Unruh anlaufen lassen. Die Zugfeder kann man bei Automatikuhren nicht "überdrehen", da sie so konzipiert ist...
Du wirst schnell festsellen, wenn etwas mit der Uhr nicht in Ordnung ist. Das kann vom einfachen Stillstand bis hin zu starker Gangabweichung reichen. Aber ich denke es ist alles ok, mach dir keine Sorgen.
Du musst dich erst in eine mechanische Uhr "eingewöhnen" was Ganggenauigkeit, Gangreserve aber auch die Pflege der Uhr angeht.
- vielen dank für die Antwort! 2. Ich wollte die Feder der Uhr spannen. Ein Datum ist nicht drauf. Ich habe aber schon herausgefunden wie man eine mechanische Uhr aufziehen muss.
Alles klar. Ja wie gesagt, so wenig wie möglich die Uhr über die Krone aufziehen. Wenn es eine Automatikuhr ist, wird die Zugfeder über eine feine Verzahnung durch Bewegung aufgezogen. Wenn man jetzt die Uhr über die Krone aufzieht, greift man direkt in die Automatik ein. Das ist auf Dauer nicht gut für die Klinkenräder. Also nur 1 bis 2 Umgänge, oder eben gleich durch kreisende Bewegungen die Uhr aufziehen. Die Restspannung kommt dann durch das Tragen. Automatikuhren wollen bewegt werden, sonst reicht die Gangreserve von idealerweise >38 Stunden nicht aus!
Krone herausziehen bedeutet Uhrzeit einstellen; Krone nicht herausziehen und drehen bedeutet die Feder für das Werk wird aufgezogen.Wenn die Feder nicht überzogen wird, kann nichts passieren. Eine gute Uhr kann viel vertragen.
Du nimmst mir wirklich einen Stein vom Herzen. Danke!
Das wären gerade mal 60 Tage was soll da passieren?
Danke aber ich hatte schon ein bisschen Panik :)