Ist meine Betondecke einsturzgefährdet?
Ich habe vor knapp 5 Jahren eine 50 Jahre alte Doppelhaushälfte in einer Siedlung gekauft.
Das Haus ist massiv gebaut. Da die Räume sehr klein waren habe ich aus dem Schlafzimmer oben eine Wand entfernt inklusive der darunter liegenden Wand im Wohnzimmer. Das ganze geschah mit Hilfe der Nachbarn, welche alle selbst auch keine Träger bei so einem Durchbruch eingezogen haben.
Die Decke selbst ist 3.7 mal 7 m groß. Es sind keine Risse oder Absenkungen zu sehen. Die damalige Wand ( ein kleines Stück auf jeder Seite steht noch) ist mit Putz 14cm dick. Ich hatte auch einen Maurer im Haus, der den Durchbruch verputzt hat, der sagte, dass das schon hält.
Nun ist es so, dass wenn man oben im Schlafzimmer läuft es an der Stelle wo die Wand gestanden hat oft knarrt. Am Fußbodenbelag kann es nicht liegen, da dort Teppich verlegt ist. Mein Freund sagt immer, dass dies am Estrich oder ähnlichem liegt und ich mir keine Sorgen machen muss. Ich bin bei so etwas allerdings echt ein Angsthase.
Einen Statiker zum ansehen kann ich mir im Moment leider nicht leisten.
Hat mein Freund recht und die Geräusche sind normal oder muss ich mir Sorgen machen?
9 Antworten
Also ich bin ja kein Maurer aber ein Durchbruch ist etwas anderes als eine komplette Wand zu entfernen.
Wenn direkt darüber auch eine Wand stand, die ihr ebenfalls weg gemacht habt, dann könnte es eine sogenannte tragende Wand gewesen sein. Und wenn man die entfernt, dann ist nicht nur die Decke sondern möglicherweise das ganze Haus einsturzgefährdet.
Leider kann man als Laie kaum erkennen ob eine Wand tragend ist oder nicht. Das kann nur ein Statiker. Aber die Wandstärke von 14 cm spricht dafür und eine Deckenfläche von 3,7 x 7m ist auch nicht ohne.
Der Estrich kann eigentlich nicht knarren, aber Holzbalken in der Decke können knarren. Und da kommen wir zu sogenannten Leichten Trennwänden.
Und da ist Vorsicht bei Holzbalkendecken geboten. Stehen Leichte Trennwände in den Geschossen übereinander, geht die Last nicht alleine in die Holzbalken der Decke, sondern wird zumindest teilweise durch Kraftschluss in die unteren Geschosse durchgereicht.
Wird dann im unteren Geschoss die Wand entfernt so ist nur logisch, dass sich die Holzbalken mehr durchbiegen und knarren oder knarzen. Ob und in wie weit davon eine Gefahr ausgeht, kann ich nicht beurteilen, denn ich bin kein Statiker.
Ich würde Dir aber raten zumindest vorsichtshalber einen solchen zu suchen und um Rat zu fragen.
Die Breite von 3,7 m ließe den Rückschluß zu, dass die Decke durchgespannt ist und die Bewährung auf den stabilen Außenwänden ruht. Dementsprechend dürften erst später die inneren Trennwände nachträglich zur Schaffung unterschiedlich großer Zimmer eingezogen worden sein. Vor daher wäre auch deren Rückbau unproblematisch. Sparen sie noch ein wenig und dann fragen Sie sicherheitshalber einen Statiker, falls Sie nicht doch noch auf dem Bauamt die Originalbaupläne einsehen möchten.
kann ich die Pläne dort einfach einsehen?
sehr gut. Da werde ich die Tage mal hinfahren. Wenn es wirklich so ist, dass die Betonplatten auf den Außenwänden sitzen müsste ja alles ok sein. Wenn nicht werde ich wohl oder übel nachträglich stützen einbauen müssen...
Stützen stehen störend im Raum herum! Ein Unterzug hingegen erfüllt den gleichen Zweck und stört nicht, soweit überhaupt ein statisches Erfordernis gegeben sein sollte!
Es ist zwar selten, aber manchmal wurden auch 12er Wände zur statischen Unterstützung genommen.
kann diese Wand auch tragend gewesen sein, obwohl die anderen Wände dicker sind? Müsste man dann nicht mittlerweile irgendwelche Anzeichen sehen?
Da die "Stumpel" noch existieren, könnten diese gewisse Kräfte abfangen. NORMALERWEISE sind aber 12er Ziegelwände keine statischen Wände, das geht erst ab 17,5 cm los. Aber vor 50 Jahren wurde eben noch bischen anders gebaut.
Warum wird dieser Unfug in jeder Diskussion zum Thema verbreitet.
Bei nicht übermäßig hohen Räumen hat weder die DIN EN noch die "alte" DIN noch die irgendeine Uralt DIN etwas gegen 11,5er Wände als tragende Wände.
Selbst 7,1 cm dicke Wände (NF hochkant gemauert) kann, je nach gültiger DIN als tragende Wand gebaut werden.
Es ist bestenfalls unüblich oder es gibt Empfehlungen von für das Bauwesen im allgemeinen - weil 11,5er Wände später erheblich Problem machen können (zB Schlitze für Stromleitungen).
Weiterhin wird in Regelmäßigkeit unter "tragend" einfach nur gesehen, ob die Wand im Deckenplan als Auflager verwendet wurde.
Allerdings können Wände die im Deckenplan gar nicht erwähnt werden, in der selben Statik problemlos bei den Aussteifungen rechnerisch berücksichtigt werden.
Dann hat man eine "tragende Wand" im Sinne von "für die Standsicherheit des Gebäudes relevant" OHNE das die Decke drauf liegt.
Das knarren ist zunächst mal nicht "normal".
Aber Du müßtest wissen, ob es eine tragende Wand war die ihr entfernt habt. Gibt es Baupläne ? Wie ist die Decke gespannt ?
Was ist das für eine Decke ? Betonspanndecke, Holzdecke ?
Holzdecke kann immer knarren, das hat nichts mit dem Fußbodenbelag zun tun.
Eine 13,5 er Wand ist normalerweise eine Zwischenwand und nicht tragend,, aber man weiß nie was die vor 50 Jahren da gebaut haben. Da wurde an allem gespart, sogar an den Mauersteinen - oftmals nach dem Motto "hält schon".
Also Baupläne nachsehen, wenn es keine tragende Wand war, kannn nichts passieren, Andernfalls müßte die Decke wohl schon längst runter gekommen sein.
Baupläne habe ich leider nicht. Die Decke ist aus Beton.
Das mit `dann müsste die Decke schon lange unten sein`sagt mein Freund auch immer.
Uns wurde von allen Nachbarn und von einem befreundeten Architekten gesagt, die Wand wäre nicht tragend. Nur vertraue ich da ohne Pläne nicht so ganz drauf.
Kann das knarren daher kommen, dass der Durchbruch nicht gut verputzt wurde? Das knarren ist auch unten im Wohnzimmer, nur wesentlich weniger
Es gibt auch tragende Wände die nur 11,5 cm breit sind. Alleine hier im Forum gibt es dutzende entsprechender Beiträge.
sag ich ja (übrigens ich meinte auch 11,5 und nicht 13,5);
Nach Baunorm ist eine 11,5er Wand nicht tragend, aber damals wurde da nicht so genau genaommen.
aha, Betondecke, dann sollte nichts knarren. Seltsam ....
Wenn der Raum 3,7 x7m ist, dann sollte man annehmen, daß die Decke über die kurze Seite gespannt ist und nicht über die 7 m. Wenn dies zwei 24er Wände sind, dann liegt sie da auf.
Mehr kann man aus der Ferne nicht mutmaßen ....
die 7 m sind ja jetzt, nach dem rausnehmen der wand. Die Außenwand hat mit allem ca. 33cm . Die andere hat ( ich habs jetzt mal gemessen) auch nur um die 16 cm.
aha, klar. Also waren es vorher so um die 3,5 m pro Zimmer.
D.h. die beiden langen Wände (7m) sind auf einer Seite 33 cm und auf der anderen Seite 16 cm stark ? Die 16cm ist dann auch nur eine 11,5er Wand mit Putzstärke auf beiden Seiten. Da sollte auch die Decke nicht aufliegen. Wie geht´s denn auf der anderen Seite dieser Wand weiter ? Wo ist die nächste starke Wand, die eine Betondecke tragen könnte ?
also der Raum, um den es geht hat auf der einen Seite (7m) die Außenwand. Auf der anderen Seite ist eine kurze Wand (16cm stark), dann kommt die Tür und an dem Rest der Wand sitzt meine Treppe (Wanddicke dort auch um die 16cm). Die kurzen Seiten sitzen zum einen wieder auf der Außenwand und zum anderen an der Zwischenwand zur zweiten Haushälfte.
Ich hoffe das konnte man jetzt verstehen...
dickere Wände sind quer zum Wohnzimmer gezogen...
In welcher Baunorm soll sowas stehen?
Wenn Du denkst, daß der Einsatz der Feuerwehr nach einem Einsturz billiger als der Statiker ist, dann irrst Du Dich.
Wie auf Deine andere Frage schon hingewiesen:
In den 50er Jahren wurde viel mit den Händen ohne Kran bzw. Flaschenzug gemacht. Handmontage-Decken-Elemente (FB-Decken, L-Decken u.a.) sind nicht immer sehr lang. Die sind für zwei Leute sonst zu schwer.
Besorg Dir deshalb die Unterlagen zum Haus, bevor Du was falsches machen lässt.
Die Decke besteht aus Beton