Ist dieses Pensum noch normal? (Studium, Arbeit, Stress)

5 Antworten

Was arbeitest du denn? Ich habe während dem Studium in einer WG für köperbehinderte Menschen gearbeitet. Da konnte ich ganz oft auch lernen, wenn mich niemand gebraucht hat. Es gibt auch die Möglichkeit als Nachtdienst zu arbeiten oder als persönliche Assistenz (möglichst 24h Assistenz), wo auch während der Arbeit Zeit zum lernen ist bzw. die Arbeit oft nicht so sehr stresst und anstrengt. Allerdings muss einem das auch liegen.

Lolique 
Beitragsersteller
 03.11.2012, 19:17

ich arbeite in einem Waldkindergarten. Dort habe ich leider keine Möglichkeit, nebenher etwas für mein Studium zu tun, da ich permanent eingespannt bin. Ab und an mache ich noch Caterings (Service), dabei habe ich meist gerade so Zeit, zwischendurch mal eine Zigarette zu rauchen. Außerdem arbeite ich beim Jugendamt , wo ich auch kaum Möglichkeiten habe, mich mal in Ruhe hin zu setzen. Aber an sich ist die Idee schon gut, ich werde mich mal bemühen, mir vielleicht eine halbe Stunde oder so frei zu schaufeln. Danke!

Du solltest Dir überlegen, was Dir wirklich wichtig ist. Wenn Du mit der jetzigen Situation gestresst bist, musst Du einfach Prioritäten setzen. Du kannst weniger arbeiten oder mit dem Training zurückstecken. Möglich wäre auch, dass Du Dir mit dem Studium ein wenig mehr Zeit lässt. Irgendwann solltest ja auch mal Zeit für Dich selbst haben oder auch mit Freunden Spaß zu haben. Ständiger Stress macht nur krank.

Lolique 
Beitragsersteller
 03.11.2012, 19:20

An sich würde ich auch dazu tendieren, mir mit dem Studium mehr Zeit zu lassen. Das Problem ist nur, dass das Studienfach auch nicht unbedingt meine erste Wahl war und ich mich dort oftmals total langweile und - so eingebildet sich das jetzt anhören mag - inhaltlich ziemlich unterfordert bin. Auch nur aus dem Grund ziehe ich es so schnell durch....

Die Frage ist nicht, was "normal" ist, sondern wieviel Belastung für dich ganz persönlich aushaltbar und ok ist und wo du die Grenze deiner Belastungsfähigkeit überschreitest. Bei vielen Lebensaspekten ist ein ungesunder Lebensstil völlig "normal". Willst du dich wirklich daran orientieren???

Apropos Orientierung. Ich denke, da ist als erster Punkt eine Überprüfung deiner Werte dran, also dem, was dir persönlich wichtig ist. Gehört ein gesunder Lebensstil dazu? Gehört ein Lebensstil dazu, der dafür sorgt, dass Energie, die du verbrauchst, auch zeitnah wieder zuführst? Das sind z.B. Punkte, die auch in der Wirtschaft zunehmend gefragt sind. Denn solch ein Lebensstil muss keinesfalls zu Zeitverschwendung und Schlunzigkeit führen, im Gegenteil! Ich machte da u.a. auch die Erfahrung, dass es mir immer wichtiger wurde und wird, meine Kräfte zu konzentrieren und nicht zu verschwenden. Ganz sicher führt eine solche Orientierung zu einer Sicherung deiner langfristigen(!!!) Leistungsfähigkeit. Auf Leute, die ihre Kerze gleich an beiden Enden anzünden und dann schon nach weinigen Berufsjahren platt sind, ist nämlich kein Arbeitgeber scharf!

Ich arbeite auch nebenher aber mein Hobby Hallenhockey musste ich ruhen lassen. Überlege dir was wichtig für dich ist und denke nach auf Training oder Job auch zu verzichten, solange du nicht auf das Geld angewiesen bist.

Wichtig ist auch mal zur Ruhe kommen zu können, ohne das geht es nicht.

Lolique 
Beitragsersteller
 03.11.2012, 19:19

Leider bin ich auf das Geld angewiesen. Und das Training tut mir halt unglaublich gut, sowohl physisch als auch psychisch - in dem Sinne es ist es also echt Freizeit. Nur dass dadurch eben auch wieder 10 Stunden die Woche weg sind. Dummes Dilemma....

Warum musst du denn mit dem Studium schnell fertig werden? Wenn deine Eltern dich noch unterstützen, nehme ich mal an, dass du unter 30 bist? Dann musst du nun wirklich nicht dem Ende deines Studiums entgegen hetzen. Wenn du ein oder zwei Semester dran hängen würdest, könntest du dein Arbeitspensum etwas runterschrauben und dadurch weiterhin gute Noten schreiben (denn wie willst du 7 Hausarbeiten der Reihe nach runterschreiben und dabei ein hohes Niveau halten?). Wenn später ein Chef fragt, wieso du länger gebraucht hast, kannst du ja ganz ehrlich antworten, dass du nebenbei arbeiten musstest und du dir Arbeit und Studium so eingeteilt hast, dass du gute Leistungen erbringen konntest- du kannst dann ja auch darauf basierend argumentieren, dass du gut darin bist, verschiedene Arbeiten zu koordinieren und Prioritäten zu setzen und dass du sowohl praktische Arbeitserfahrung als auch theoretisches Wissen hast. Man kann alles machen, was man gerne möchte, ohne seine Zukunft damit aufs Spiel zu setzen- man muss sich nur gut verkaufen können.

Lolique 
Beitragsersteller
 03.11.2012, 19:25

Danke für deine ausführliche Antwort! Ja, ich bin unter dreißig und von außen betrachtet hätte ich auch gar keinen Grund, mein Studium so schnell durchzuziehen (weder von meinen Eltern aus noch bezogen auf einen Beruf später). Es ist mehr ein persönliches Problem. Das Fach, was ich jetzt studiere, ist inhaltlich nicht sonderlich fordernd bzw. vielleicht liegt es auch an der Uni/deren Studenten. Die Diskussionen sind selten tiefgründig oder bringen einen weiter. Deshalb langweile ich mich oft und will da einfach nur noch schnell raus. Ich habe demzufolge auch keine Probleme meine Leistungen zu halten, sondern ich habe einzig und allein ein zeitliches Problem. Ich weiß nicht, das ist schwer zu erklären....

Albatroesser  03.11.2012, 20:25
@Lolique

Ích finde, dass du das gut erklärt hast, also ich habe es verstanden. Für mich bleibt jetzt aber die Frage: Was hält dich in dem Studium? Es langweilt dich und ist gleichzeitig vom Unfang her eigentlich zu viel für dich. Mein Studium ist oft auch sehr langweilig und die Diskussionen enden fast immer in Selbsttherapie oder in einem "die Wissenschaft sagt das zwar so und so, aber ich habe in meinem sehr aussagekräftigen und repräsentativen Leben ganz andere Erfahrungen gemacht"... aber da mein Studium nicht so umfangreich ist, kann ich mich in meinen Hausarbeiten in Ruhe mit Themen beschäftigen, die mich interessieren, und nebenbei habe ich noch Zeit, mich ehrenamtlich zu engagieren und Praktika zu machen (ich habe zwar auch den Luxus, dass ich nicht arbeiten muss, aber meine Kommilitonen, die arbeiten, haben auch keine Probleme mit dem Pensum). Also: Wieso ist das hier dein Studium? Warum möchtest du das unbedingt durchziehen? Was treibt dich da so an?