ISM - Warum Zutritt nur als Fachbesucher?
Gerne würde ich einmal die ISM (Internationale Süßwarenmesse) besuchen, jedoch ist diese leider nur Fachbesuchern zugänglich.
Aber warum eigentlich? Die Süßwarenbranche lebt doch vom Endverbraucher und nicht wie andere Branchen hauptsächlich von gewerblichen Kunden.
Der Endverbraucher ist es, der die Produkte kauft und dem sie schmecken müssen. Warum sperrt man ihn dann bei der Messe aus?
Bei der IAA (Automesse) bekommt ja auch das breite Publikum Zutritt, was auch sinnvoll ist.
Warum also nicht auch bei den Süßwaren? Und wie könnte man da trotzdem irgendwie reinkommen?
6 Antworten
Da es um einen fachlichen Austausch zwischen den an Forschung, Entwicklung, Produktion und Handel beteiligten geht, wäre die Messe schlichtweg nicht so effizient, wenn es zuviel fachfremdes Publikum gäbe. Um das zu verhindern, ist der Zutritt nur für Fachbesucher.
Ein kleines Kontigent an Karten für fachfremde Besucher wäre natürlich denkbar.
Was Du aber bezüglich des Vergleichs mit der IAA bedenken musst, ist, dass dort jeder einzelne Besucher, der tatsächlich Interesse an einem Fahrzeug bekommt, einen nennenswerten Gewinn für den Hersteller bedeutet. Bei Süßwaren hingegen, handelt es sich um Massenprodukte, bei denen nicht mit dem Verkauf einer Packung nennenswerte Gewinne erzielt werden und insofern eine direkte Kundenbeziehung weniger profitabel wäre. Du musst bedenken, dass die Standmiete bei solchen Messen sicherlich nicht ohne ist und die Unternehmen Fachpersonal entbehren müssen. Da diese Leute im Unternehmen auch andere Tätigkeiten haben und meist höher qualifiziert sind, ist jeder zusätzliche Messetag für das Unternehmen teuer.
Die Kosten für die Messe sind sicherlich nicht gering. Allerdings ziehen die Hersteller ja auch einen großen Nutzen daraus, der auch nicht zu unterschätzen ist. Wenn der Endkunde sich auf einer Messe mal direkt vor Ort ein Bild vom Hersteller seiner Lieblingsnascherei machen kann, dann bessert das sicher deren Image auf. Auch entdecken manche vielleicht Hersteller und Artikel, die sie bisher noch gar nicht kannten. Auch sowas spricht sich herum.
Kann mir also nicht vorstellen, daß dies ein Schaden für die Hersteller wäre und ihnen diese eventuellen zusätzlichen Kosten weh tun würden.
Naja, wie gesagt dürfte die Kosten-/Nutzen-Bilanz zumindest bei Weitem ungünstiger ausfallen, als bei der IAA. Abgesehen davon bieten viele große Unternehmen auch Werksführungen für Gruppen von Privatpersonen an. Da kann man sich wesentlich besser ein Bild vom Unternehmen machen.
Ok, so eine Werksführung bei einem großen Süßwarenhersteller wie Haribo oder Katjes wäre natürlich auch toll. Aber wie kommt man da als Privatperson dazu?
Und v.a., was bekommt man da wirklich zu sehen?
Hast du so etwas schon mal gemacht?
Ich selbst habe bislang keine normale Werksführung gemacht, sondern hatte im Zuge meines Studiums einige Exkursionen. Dort gab es dann auch einen großen Teil der Produktion zu sehen und meist wurde von einem Mitarbeiter des Qualitätsmanagements Einiges fachlich interessantes erzählt.
Habe aber bezüglich HARIBO und Katjes mal geguckt. HARIBO bieten keine Werksführungen an, aber Katjes hat wohl ein "gläsernes Werk" in Potsdam:
http://www.katjes-shops.de/potsdam/
Guck einfach bei den Homepages der Hersteller nach, meistens gibts dazu unter den FAQ bereits die Frage, ob die Besichtigungen anbieten.
Eine Fachmesse ist nur für Fachbesucher ,ansonsten wären es eine öffentliche Messe für das breite Publikum wie zB motorshow in Essen
Das ist mir auch klar, jedoch sind Süßwaren ja genausowenig "Fachartikel" wie es Autos sind, sondern für die breite Masse bestimmt. Süßwaren sogar noch mehr als Autos.
Bei Messen, die sich nur an eine bestimmte Branche richten (wie z.B. die Analytika für Laborgeräte), kann ich verstehen, daß dort nur Fachbesucher erwünscht sind und dafür interessieren sich eigentlich auch nur Fachbesucher bzw. gewerbliche Kunden.
Aber Süßwaren kauft praktisch so gut wie jeder, weshalb es eigentlich nicht ganz verständlich ist, genau diejenigen Leute auszusperren, von denen das meiste Geld kommt, nämlich die Endverbraucher.
Welche Messe verweigert ihrer Hauptkundschaft den Zutritt? Das ist doch paradox!
du kannst reinkommen wenn du die richtigen beziehungen hast :)
bei der IAA kann es sein dass mercedes dich mit seinem neuen modell überzeugt und du direkt mal eins kaufst, das bedeutet für mercedes umsatz von mehreren zehntausend euro oder zumindest tolle mundpropaganda wenn du deinen freunden von dem tollen auto erzählst.
auf der süsswarenmesse wirst du aber höchstens interesse an ner tafel schokolade bekommen und das bedeutet für den hersteller umsatz in höhe von 99 cent .... das ist ihm also WURSCHT :) die wollen nur mit leuten reden die die grossen entscheidungen treffen und dann schokolade für 15 millionen euro bestellen :)
außerdem sehe ich schon die horden von kindern & jugendlichen die die stände leerfressen und jedes normale verkaufsgespräch zunichte machen vor meinem geistigen auge ;)
Ja, aber wenn der Großabnehmer auf dem Zeug sitzenbleibt, weil der Endverbraucher es nicht kauft, was dann? Der Endkunde hat die Macht, denn er kauft die Ware!
Außerdem sind Kinder unter 12 Jahren auf der Messe sowieso nicht zugelassen und dies kann man ja auch regeln. Genauso wie man ein limitiertes Kontingent an Eintrittskarten auch für die Öffentlichkeit reservieren könnte. Und wenn die weg sind, sind sie halt weg.
Aber man sollte zumindest die Möglichkeit bieten, auch so reinzukommen.
Jetzt mal ehrlich der Freund meines Vaters hat ein Cafe und da haben die mich mitgenommen. Ich hab mich echt gefreut, aber es war steeerbens langweilig. Nirgends ist da viel Süßkram oder so. Es dient einzig zum Austaus von Verkäufer und käufer. Nach ungerfähr 10 min. Gespräch kann es sein, dass man mal ne kleine Praline angeboten bekommt aber das wars dann auch. Also glaub mir, du WILLST da nicht hin, weil es einfach völlig nutzlos für dich wäre.
Das Problem ist das sonst viele Leute die Messe besuchen würden, nur um sich mal so richtig mit Süßkram vollzustopfen. Das ist aber nicht der Zweck der Messe. Somit präsentiert man seine Produkte lieber einem Fachpublikum zur Bewertung.
Ich glaube nicht, daß dies der Fall wäre. Der Besuch kostet ja auch Eintritt (27 bis 42 Euro). Für dieses Geld bekommt man im Supermarkt sehr viele Süßigkeiten. Also das würde sich wohl nicht lohnen.
Außerdem kann man die Besucherzahl ja auch limitieren und meinetwegen 60% Fachbesucher und 40% breites Publikum zulassen. Aber ich finde es nicht richtig, den Endverbraucher (von dem ja letztlich das Geld kommt) komplett auszusperren.
Die Großabnehmer können noch so viel von dem Zeug kaufen, aber wenn es der Endkunde nicht annimmt, wird es ein Flop.
Glaub mir es gibt genug Leute die für die 27 bis 42 Euro einen wahren Beutezug über die Messe veranstalten und sich soviele Warenproben greifen wie sie können. Wenn du dafür einen Beweis willst, geh mal zu einem All-you-can-eat-Buffet, da herrschen oft Zustände wie auf einem Schlachtfeld. Von daher denke ich durchaus das das ein Grund ist.
Und du glaubst, die Fachbesucher tun sowas nicht? Wenn du dich da mal nicht täuschst. Noch dazu, wo die ja oftmals kostenlos reinkommen, weil sie von den Firmen eingeladen werden. Du glaubst doch nicht, daß jeder einzelne ISM-Besucher einen lukrativen Auftrag für einen Süßwarenhersteller mitbringt.
Die Mehrheit dieser "Fachbesucher" kommt doch selber auch nur zum Schauen und Naschen.
Wie gesagt, man könnte das Kartenkontingent für das breite Publikum ja auch limitieren und solche Horden von Plünderern würden da schon nicht einlaufen. Die meisten Leute verhalten sich da schon zivilisiert, alles andere sind Ausnahmen. Aber die gibt es überall.
Und selbst wenn, glaubst du, das würde den großen Herstellern weh tun?
Im Gegenteil, sie würden höchstens noch ihr Image verbessern, wenn sie sich da großzügig zeigen würden.
ZUVIEL fachfremdes Publikum soll es ja auch nicht geben. Aber wenigstens zu einem gewissen (kleineren) Teil könnte man doch auch "normales" Publikum einlassen.
Oder man könnte es machen wie bei der IAA. Diese Messe ist anfangs ja auch nur Fachbesuchern zugänglich und wird erst danach für das breite Publikum geöffnet. So könnte man die ISM vielleicht am letzten Tag auch für alle öffnen oder sie um einen Tag verlängern, an dem dann alle Zutritt haben (natürlich auch nur mit begrenztem Eintrittskarten-Kontingent).
Wäre das so abwegig?