Insolventz bei 20.000 Euro Schulden sinnvoll?
Mein Mann hat in seiner jugend leider vile mist gebaut und hat mit in die Ehe Schulden mitgebracht. Inzwischen ist er Filialleiter und zahlt an alle Gläubiger (ca 5 ) so 300 Euro monatlich ab seit ca 2 Jahren. Trotzdem sind es noch immer 18.000 Euro. Sein Schuldnerberater riet ihm schon beim ersten Termin zu Insolvenz was ich seltsam finde. Er hat nichtmal versucht einen Vergleich zu erzielen oder sonstwas. Noch hat er sich wirklich einen Überblick verschafft. Das Ding ist das die Eltern von meinem Mann ihn vermutlich in den nächsten 3-5 Jahren einen Vorschuss von seinem Erbe geben würden. Wann genau steht nicht fest. Auch wenn es uns sehr frustriert die ganze Sache wäre eine Insolvenz doch eher nicht das richtige oder? Momentan verdient meint Mann 1,600 Euro netto. Ich ab nächsten monat so 1000 Euro netto. Laut dem Berater dürften wir das Geld behalten und nur 50 euro würden angerechnet werden. Kommt mir aber seltsam vor. Das hieße ja wir dürften ca 2500 Euro behalten. Kann das sein?
8 Antworten
Die Schuldnerberatung könnte hier etwas besser arbeiten. Allerdings rechne doch mal aus wie lange es dauern würde wenn in 2 Jahren nur 2000 € abgetragen wurden. Da muß man der Schuldnerberatung allerdings Recht geben.
Um Vergeliche abzuschließen muß man auch entsprechende Angebote machen, zudem muß sich kein Gläubiger auf sowas einlassen. Warum sollte sich auch ein Gläubiger darauf einlassen, wo er doch über 2 Jahre lang den Schuldner abkassieren konnte?
Eine Insolvenz wäre auf jeden Fall zu überlegen. Es stimmt außerdem daß der Pfändungsbetrag bei einem Einkommen von 1600 € bei 60,98 € liegt. Dein Einkommen zählt da nicht hinein, es sind ja nicht Deine Schulden. Man kann diese Insolvenzkeule allerdings auch sehr gut für Vergleiche benutzen.
wenn dein mann schulden hat ist dein einkommen dabei egal. auch in der ehe wird nicht für vorher vorhandene schulden des anderen gehaftet
Bei einer Privatinsolvenz geben sich erstmal die Gerichtsvollzieher eine Weile die Klinke in die Hand, was wohl nicht jedermanns Sache ist. Nachbarn sind mitunter fast allwissend. Wie das nun beui eurem gemeinsamen Eigentum ist, weiß ich nicht. Aber alles was er besitzt, was über den persönlichen Bedarf hinausgeht, wird gepfändet.
Kfz ist nur erlaubt, wenn er es unbedingt für die Fahrt zur Arbeit braucht.
Meiner Meinung nach solltet ihr monatlich deutlich mehr Geld zurückzahlen. Andere kommen mit sehr viel weniger aus. Außer, ihr zahlt eine horrende Miete.
Kann er denn verdammt nicht mit seinen Eltern sprechen und um frühere Zahlung bitten? Oder wissen die nichts von der Misere?
Er sollte, wenn der Gläubiger damit einverstanden ist, weiter seine 300 € zahlen, aber außerdem versuchen, angesichts der heutigen guten Arbeitsmarktlage einen besser bezahlten Posten zu finden. 1.600 € netto scheinen mir für einen Filialleiter nicht angemessen; mehr als 2.000 netto sollten erreichbar sein (Stellenanzeigen in den Zeitungen lesen u.a. ! dann könnte er auch eine höhere Rückzahlungsrate leisten.
Wenn möglich, Privatinsolvenz vermeiden, weil sie grundsätzlich zu einem Vertrauensverlust gegenüber Dritten führen würde, z.B. auch gegenüber etwaigen künftigen besseren Arbeitgebern. Vielleicht können ja die Eltern z.B. monatlich 2-300 € auf das Erbe vorauszahlen, so dass der Schuldenabbau schneller vonstatten gehen kann. Das scheint mir das Wichtigste.
nunja er hatte zwar etwas erfahrung aber keinen abschluss gehabt als er in dem laden anfing. hat sich dann quasi vom minijob bis filialleiter hochgearbiette und macht das schon seit 2 jahren ca. ich weiß nicht ob er da schon woanders was besser bezahltes bekommen könnte.
1. Den Schuldnerberater sollte man schon fast anzeigen.
2. Eine Privatinsolvenz hat sehr weitreichende Folgen, nicht zuletzt beruflich. Als Fillialeiter hat Dein Mann zum einen eine sehr Vertrauen vorraussetzende Position die ihm im Falle einer Privatinsolvenz möglicherweise verloren ginge und im Fall einer Arbeitslosigkeit wäre eine annähernd gleichwertige Arbeitsstelle undenkbar.
Falls ihr euch doch dazu durchdringt in die Privatinsolvenz zu gehen, darf das keinesfalls ohne vorherige Absprache mit dem Arbeitgeber geschehen. Aber ich denke das 20.000 Euro bei einem festen Arbeitsplatz in keiner Weise wert sind.