Inkompetenter Arbeitgeber Ausbilderschein entziehen?
Wie kann man rechtlich über einen schlechten Arbeitgeber vorgehen ? z.B hat den Ausbilderschein und sollte die Azubis ausbilden lässt sie jedoch im Laden den ganzen Tag alleine stehen, die sollen sich selbst drum kümmern. Lässt die Angestellten bei einer 9 Stunden Schicht. keine Pause machen. Macht die Mitarbeiter vor jeglichen Kunden fertig. Kann man da rechtlich was machen ? Das ihm z.b wenigstens der Ausbilderschein entnommen wird ?
4 Antworten
Ob ein Arbeitgeber ausbilden darf & eine Ausbildungsberechtigung bekommt, prüft die zuständige Kammer. Dabei werden u.a. die Ausbildungsstätten & die Ausbilder auf ihre Eignung überprüft.
Ein Entzug der Ausbildungsberechtigung muss daher auch über die Kammer (in dem Fall wahrscheinlich IHK) laufen. Daher sollte man Mißstände auch dort melden. Soweit die Theorie.
In der Praxis ist das leider so eine Sache. Die Entziehung der Ausbildungsberechtigung ist oft erst der allerletzte Schritt & wird durch die Kammer nur im Notfall durchgezogen.
Außerdem reicht ein Verdacht oder anonyme Hinweise nicht aus. Es müssen klare Beweise vorliegen. (z.B. Chef hat Azubi am 03.12. um 8 Uhr vor Kundin bloß gestellt, Zeuge: Frau Maier oder Azubi war am 03.12. von 8 Uhr bis 15 Uhr alleine im Laden)
Das kann dann soweit führen, das man dies ggf. auch im Rahmen eines Verfahrens aussagen muss, z.B. wenn der Arbeitgeber gegen den Entzug der Ausbildungsberchtigung rechtlich vorgeht.
Und da bekommen die Kammern oft kalte Füsse...
Du kannsg einen beschwerdebrief sn die zuständige handels oder handwerkskammer schicken. Die prüfen das mit einem undercover testkauf und späterem betriebsbesichtigu g und reagieren entsprechend wenn nötig.
Rechtlich kann man da schon was machen, aber die Frage ist wie es gehandhabt wird: Manche IHKs reagieren da sehr empfindlich & gehen solchen Sachen sofort nach, andere sind im Zuge einer "Vetterleswirtschaft" bzw. für Statistiken drin bestrebt so was zu decken & entsprechend negativ aufgefallene Ausbilder zwar vllt. mal deswegen anzusprechen, aber nichts zu machen. Das kann man nicht verallgemeinern.
So was sollte man aber, wenn es vorkommt, immer mitschneiden/dokumentieren (ähnlich einem "Mobbing-Tagebuch", von dem als die Rede ist). Die Entnahme des Ausbilderscheins wird vermutlich die letzte Konsequenz sein. Ich habe so was noch nie mitbekommen. Es ist wie bei einem Anwalt, der seine Zulassung verliert oder einem Pfarrer, der des Amtes enthoben wird! Das ist immer der letzte Schritt!
Hab so was 2x mitgekriegt und immer den Eindruck, den Eindruck, da passiert nix :-(