Informatik Studium abbrechen - Arbeitsmarktchancen?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
 im Bereich Informatik zu bewerben, trotz abgebrochenen Studium, wobei ich vermute, dass das schwierig wird

Hey Heidelberry,

es geht. Wir haben noch immer großflächig Arbeitnehmermarkt. Wenn sie also nicht grad "auf dem Land" sucht, oder aber zu viel Einstiegsgehalt verlangt, dann findet sie was.

Meine Idee dazu:
Sie soll 2-3 Projekte auf GitHub öffentlich machen. Die soll sie mit Entwicklern besprechen und auf die Kommentare hin verbessern. Ziel ist nicht das riese Projekt, sondern ordentliche Arbeit zu zeigen.
Mit ordentlichen Tests und einer guten API.
Die Projekte müssen vom Umfang her gar nicht groß sein, aber eben Wert auf Qualität legen.

Mit diesen Beispielprojekten geht man dann los und bewirbt sich. Wohlgemerkt, nachdem man diese Projekte mal anderen Entwicklern gezeigt hat. Vorzugsweise nimmt man dafür Leute mit Berufserfahrung.

Damit hat sie schon mehr vorzuzeigen als 99% der Anfänger-Bewerber (die haben gar nichts).

Als Gehaltsgrenze würde ich ca. 40k/Jahr sehen. Natürlich abhängig vom Arbeitsort (München 10-15% mehr, aufm Land eher nen Stück weniger)

Es ist auch ein irrglaube, dass man bei Unternehmen mit Software-Entwicklung (also inzwischen sehr viele) nur Leute mit Informatik Abschluss sehen würde. Da läuft von Hobby Quereinsteiger bis Dr. alles rum. Und auch muss klar sein, dass ein Master in Informatik nicht gleich der Top-Entwickler ist, dem ist leider nicht so.
Wer frisch von der Uni kommt braucht mehrere Monate Einarbeitung und leider gibt es Leute, die kommen mit dem Job gar nicht klar, auch wenns im Studium noch ganz gut lief.

Also ich an ihrer Stelle würde nicht gleich aufgeben, die Chancen stehen ganz gut, weil die Abhängigkeit vom Abschluss nicht so groß ist. Wichtig ist aber, dass man was kann, sonst hilft das schönste Zeugnis nichts.

Gruß und viel Erfolg

Heidelberry 
Beitragsersteller
 21.07.2021, 20:17

Ich habe meiner Freundin die Antworten gezeigt und sie findet deine Idee sehr gut und sagt danke :)

AldoradoXYZ  21.07.2021, 20:50
@Heidelberry

Sehr nice :)

Viel Erfolg euch

Gruß

Der KfW ist eigentlich schon das letzte Mittel, da er voll zurück gezahlt werden muss. Den nimmt man nur, wenn es nichts anderes mehr gibt. Wenn sie das Studium dann nicht durch jobben selbst verdienen kann bzw niemand aus der Familie sie finanziell unterstützt, dann war es das. Mit Mitte 30 sollte man aber auch beim Nichterreichen der Punkte genau überlegen, ob das weitermachen noch was bringt. Jedes Jahr mehr als Langzeitstudent fehlt später bei der Rente. Und selbst wenn man es schafft: wenn man sich mit Mitte/Ende 30 ohne Berufserfahrung auf eine Stelle bewirbt, wird es in der Regel jüngere und erfahrene Bewerber geben.

AldoradoXYZ  20.07.2021, 18:14
wird es in der Regel jüngere und erfahrene Bewerber geben

Leider muss ich dem widersprechen. Ich war nun zumindest schon in ein paar Unternehmen unterwegs - und klar subjektiv - aber man findet sehr schlecht Leute.

Dabei werden recht hohe Gehälter geboten. Und wenn man Bewerber hat, dann können die schlicht gar nichts, zumindest nichts, was man für den Job brauchen würde.

Also ja, es gibt schon jüngere Leute mit viel mehr Erfahrung, aber die bewerben sich nicht dauerhaft. Es ist wirklich so, dass ein Unternehmen Monate warten kann, bis mal jemand auf der Matte steht, der überhaupt tauglich erscheint. Und ich rede hier von Gehältern jenseits der 70k.
Es fehlen einfach Leute.

Das geht sogar so weit, dass sich Leute ohne jegliche Kenntnisse beweben, in der Hoffnung, dass das Unternehmen sagt "komm, wir probieren es einfach mal mit dem".

Gruß

wenn man 4 Jahre gearbeitet hat bekommt man Eltern unabhängiges Bafög. Die Kreditkosten bekommt sie bis zur Rente nicht mehr rein.

So hart es jetzt auch klingt: wenn sie Probleme mit Mathe hat, sollte sie nicht Informatik studieren. Mathematik muss man verstehen, reines Auswendiglernen reicht hier nicht.

Es gibt doch genug andere Studiengänge/Ausbildungsberufe, für die weniger logisches Denken erforderlich ist, warum muss es dann gerade Informatik sein, wenn sie sich damit so schwer tut?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es einen Arbeitgeber gibt (im Bereich Informatik), der jemanden einstellt, der wegen fehlender Mathekenntnisse durchs Studium gerasselt ist.

Ein Wechsel auf ein Fachschul-Studium wäre vielleicht eine Option. Dort ist mehr Praxisbezug und weniger Mathematik