In eine weit entferne Wohngruppe ziehen?
Hallo,
Ich bin 15 Jahre alt und seit ca. 1 Woche in einer Notauffangstation, weil ich Zuhause nicht mehr leben kann und möchte. Meine Oma hat momentan die Vormundschaft. Ich würde gerne in eine Wohngruppe ins ca. 600km entfernte Hamburg ziehen, weil ich die Umgebung hier nicht leiden kann (schlechte Erinnerungen etc.) und hier einfach kaputt gehe. Dort hätte ich Freunde und würde natürlich weiterhin aufs Gymnasium gehen.
Ist es möglich, das irgendwie zu schaffen? Es ist mein allergrößter Wunsch und da das bei einer Bekannten von mir auch geklappt hat, hoffe ich, dass es einen Weg gibt. Meine Jugendamtsfrau hat gleich gesagt, dass ich das vergessen soll - aber es muss doch irgendwie gehen, sie hat mich nur nicht richtig beraten. Würde ggf. auch mal ein kostenloses Rechtsberatungsgespräch in Betracht ziehen, um etwas über meine Rechte in der Situation zu erfahren.
Danke für die Antworten!
2 Antworten
für eine Unterbringung 600km weit entfernt gibt es sicherlich keine Begründung. Deshalb wird das eher nicht gehen. Eine Unterbringung in einer Wohngruppe soll dich vor dem schützen was zu Hause los war. Hier kann es sinnvoll sein nicht gerade in die Nachbarschaft der eigenen Eltern zu ziehen, aber 600km weit weg ist doch übertrieben. Außerdem ist das Ziel einer Unterbringung in einer WG eigentlich immer das mit der Familie gearbeitet wird, damit das Kind / Jugendlicher wieder zurück gehen kann. Wie soll das mit einem Abstand von 600km funktionieren.
Vielleicht gab es bei der Bekannten Gründe die dafür gesprochen haben.
Meinst du jetzt mit 16 aus einer Wohngruppe ausziehen, oder von zu Hause ausziehen?
Mit 16 aus der Wohngruppe ausziehen.
Das passiert extrem selten. Die Pädagogen einer Wohngruppe empfehlen ein einzelbetreutes Wohnen dann wenn der Jugendliche sehr selbstständig ist. Ein einzelbetreutes Wohnen macht auch nur Sinn wenn definitiv keine Rückführung mehr angedacht ist. Dann wird nämlich dahin gearbeitet dir bei deinem Weg in die Selbstständigkeit zu helfen. Zur Selbstständigkeit gehört der Umgang mit Geld, den Alltag bewältigen können ohne erinnert werden zu müssen, Verantwortung für sich selbst und das eigene Vorankommen übernehmen.
Bundesland übergreifend ist eine Unterbringung nicht so einfach möglich.
Hast du dort Verwandte? Warum möchtest du nach Hamburg?
Du hast ein Wunsch- und Wahlrecht gemäß SGB 8, aber Hamburg dürfte sehr teuer sein und das wird nicht bezahlt, wenn es daüfr keine sehr gute Begründung gibt.
Habe dort ein sicheres soziales Umfeld, mein bester Freund und einige andere Freunde leben dort. Außerdem macht mich die Gegend hier krank, ich bin todes unglücklich mit allem.
Wie kommt es, dass dein sicheres soziales Umfeld 600km von Dir entfernt besteht?
Stimmt schon, aber wir gesagt ging das bei einer Bekannten von mir und meine Oma würde sogar ihre Einverständnis geben. Und mit 16 ausziehen? Unter welchen Umständen würde das hinhauen? Wäre für jeden Rat dankbar!!