ich habe angst vor der zukunft
hallo, ich bin jetzt bald 15 jahre alt und gehe in die obersufe. ich werde mein abitur machen und habe vor zu studieren. sobald ich mein abi in der tasche habe, will ich auch ausziehen und auf eigenen füßen stehen, ich nicht von meinen eltern abhängig sein, insbesondere in finanzieller hinsicht. um ehrlich zu sein, sind wir nicht die reichsten und leben schon immer in ziemlich ärmlichen verhältnissen. meine eltern werden mir an meinem 18. geburtstag mein konto übergeben. es ist eine art startkapital, allerdings ein recht kleines. ich kann mir einfach nicht vorstellen wie ich es schaffen soll, alles unter einen hut zu bekommen. ich werde studieren, nebenbei werde ich arbeiten müssen, um die miete zu bezahlen, und studiengebühren und und und. ich habe mich bereits erkundigt und herausgefunden, dass studenten "bafög" beantragen können. da wird den studenten monatlich eine gewisse summe gezahlt, damit sie "fuß fassen können". allerdings muss man diese geld dann auch wieder zurückzahlen, bafög ist halt extra vor studenten, deren eltern nicht in der lage sind, ihre kinder besonders groß finanziell zu unterstützen. ich habe halt einfach angst unter diesem ganzen druck zusammen zu brechen und habe angst, dass ich das alles nicht auf die reihe kriege. was ist wenn ich keine arbeit finde? und dann mein kleines startkapital innerhalb von wenigen monaten verbraucht habe? wenn ich das studium nicht packe? ich meine das ganze wird in ungefähr 4 jahren alles abluafen und die zeit vergeht jetzt im flug. zudem muss ich von dem geld meiner eltern, was sie mir an anfang geben auch noch einen führerschein machen. wie soll ich mir ein auto kaufen ? dazu fehlt uns einfach das geld. ich finde es ungerecht, dass ich es so schwer haben werde, nur weil meine eltern nicht so viel verdienen. wenn ich mir meine klassenkamerdan ansehe und höre was sie erzählen, merke ich halt, dass sie als in ar*** geschoben bekommen. führerschein schon mit 16, dann zum 18. geburstag ein auto, eltern bezahlen das studium komplett, kommen wohlmöglich auch noch für die erste eigene wohnung auf. wieso muss ausgerechnet ich mir alles selber erarbeiten? ich habe große angst, dass ich das nicht schaffen werde.
tut mir leid, dass es so lang geworden ist. aber danke für antworten.
4 Antworten
Mach dir nicht so viele Gedanken. In Deutschland beziehen 916.000 Schüler und Studenten Bafög (Stand 2010) - du bist also nicht die erste und einzige Studentin aus ärmeren Verhältnissen der es so geht - und die anderen haben es auch geschafft, also mach dir nicht son Kopf. Klar ist es ungerecht dass andere alles von ihren Eltern bezahlt bekommen, aber du kannst es ja nicht ändern und es bringt nichts sich darüber aufzuregen. Bafög muss man übrigens nur zur Hälfte zurückzahlen, nie mehr als 10.000 und erst 5 Jahre NACH dem Studium. I.d.R. hat man da schon einen gut bezahlten Job (wenn nicht, muss man btw auch erst zurückzahlen wenn an einen gewissen Betrag im Monat verdient)
Hier mal ein paar Daten: Der Bafög-Höchstsatz beträgt derzeit 670€, dazu kannst du noch das Kindergeld bekommen, das liegt je nachdem ob du ältere Geschwister hast bei um die 180€. Wenn man sich einschränkt, kommt man damit gut über die Runden auch ohnen nen Nebenjob anzufangen. Wie hier schon gesagt wurde gibt es Studentenwohnheime, da zahlt man ca. 150-200€ Miete für sein Zimmer (man muss sich aber frühzeitig anmelden.). Ansonsten solltest du nicht mehr als 300€ warm für die Wohnung aufbringen. Den Führerschein solltest du auf jeden Fall machen (was man hat, das hat man), aber ein Auto brauchst du nicht. Such dir ne Wohnung in der Nähe der Uni und/oder fahr mitm Fahrrad. Ich studiere jetzt seit mehreren Jahren und hab noch nie ein Auto gebraucht.
Wenn du von vorneherein weißt, dass du wenig Geld hast, dann such dir ne Stadt wo die Lebenserhaltungskosten gering sind, d.h. wo die Mieten billig sind. Außerdem solltest du dir ein Bundesland suchen was keine Studiengebühren mehr hat. NRW würde z.B beides erfüllen (billige Mieten, keine Studiengebühren).
Was den Nebenjob angeht: Das ist durchaus kein Problem, jedenfalls wenn es beim 400€ Job bleibt. Viele Studenten arbeiten nebenher. Es gibt aber auch die Möglichkeit eine noch geringfügigere Beschäftigung auszuüben, z.B,. Babysitten, Nachhilfe oder Zeitungen austragen. Da bekommst du dann nur 100-200€ im Monat, hast aber auch mehr Zeit für die Uni.
arbeiten müssen-.- da du 0 Ahnung hast wie ein Studium abläuft, rate ich dir, ziehe keine voreiligen Schlüsse. Ich weiß nicht was du studieren willst, was mir eig. auch egal ist aber wenn du nach 20.00 noch bis um 4 arbeiten gehen willst oder musst und dann um 7 wider aufstehen musst.....das ist kein Spaß, das zerrt. Man kann mit dem baföG, wenn man vernünftig lebt sehr gut auskommen. Nimm keine eigene Wohnung, sondern zieh ins Studentenheim (ist günstiger).
Mach dir mal wegen dem BaföG nicht so viel Druck, bis zu anfangen "musst" mit zurückzahlen, vergehen viele jahre. Und mit einem abgeschlossenem Studium sieht das wider ganz anders aus.
Vlt. willst du ja bis dahin auch ein Duales Studium aufnehmen...es ist noch viel Zeit!
Arbeitslosigkeit kann auch einen Mediziner treffen, man weiß nie wie das Schicksal spielt....
Auto brauchst du nicht. kostet viel zu viel. Du hast ein Semesterticket (wahrscheinlich), da kannst du mit Bus und bahn fahren (dauert zwar länger aber kostet um Welten weniger).
Die Frage warum das so ist, sollten dich nicht beschäftigen, Fakt ist das du die selbe Chance hast wie die anderen, ein Abitur zu machen, ein Studium zu absolvieren. und einen zigt sich immer wider. Reichtum bedeutet nicht immer ein sehr gutes Abitur-<Bachelor,Master,Diplom.
Zum Wohnen/Zur Mobilität: Es gibt extra Studentenwohnheime, die es dir ermöglichen auch mti einem Studentengehalt und Nebenjobs anständig zu Hausen. Alternativ gibt es auch noch Studentenwg's. Ein Auto wirst du nicht unbedingt brauchen, je nachdem wo du wohnst und die öffentlichen Verkehrsbetreiber bieten eigentlich immer Studentenvergünstigungen an.
Zu deinen Gefühlen: Du kommst in eine Phase in der du langsam zur erwachsenen Frau wirst, indem plötzlich klar wird, dass du irgendwann aus dem behüteten Elternnest herauskommst und deinen eigenen Weg machen wirst. Da bleiben solche Versagensängste einfach nicht aus. Das hat jeder schonmal durch gemacht. So wie du dich hier aber anhörst, so realistisch du auf andere siehst, so verständnisvoll du für deine Eltern bist und so zielstrebig - hut ab für deine Pläne - du bist, mache ich mir wenig Sorgen, dass du dich nciht selbst verwirklichen wirst. Hab ein wenig Vertrauen zu dir selbst, genieße die letzten Jahre deiner Jugend und bring einfach deine Leistung in der Schule. Dann schaffst du das auch.
Du brauchst mehr Selbstvertrauen