Ich fühle mich schuldig für den Tod meiner Katze
Hallo zusammen,
Gestern bekam ich Meldung von meinen Eltern, dass meine Katze beim Tierarzt ist und sie mich nach der Schule abholen. Da dachte ich noch es sei nichts schlimmes aber im Auto erklärten sie mir, dass meine Katze in einen Heumäher gekommen ist und ein Bein sicher amputiert werden muss. Schon allein diese Operation hätte 1000.- CHF gekostet, und dafür hatten meine Eltern eigentlich schon zugestimmt, da der Arzt meinte, auch mit drei Beinen käme eine Katze gut zurecht. Am Nachmittag tauchte dann jedoch das Problem auf, dass auch das andere Hinterbein gebrochen ist und dies nur mit einer sehr schweren Behandlung (die sicher 6 Wochen dauert) zu behandeln sei und die Katze sich in dieser Zeit auch nicht bewegen kann (diese Operation hätte über 2000 CHF gekostet) oder zweite Möglichkeit einschläfern.
Das war ein richtiger Schock für mich, denn ich hatte eine sehr enge Bindung zu meiner Katze (war die einzige die sie berühren konnte, sie lief mir gerne hinterher und begrüsste mich immer). Nach einer langen Diskussion mit Arzt/Eltern habe ich mich entschieden meine achtjährige Katze einzuschläfern. Wichtige Gründe waren gestern für mich dass ich meine Eltern nicht übermässig finanziell belasten wollte (2000 CHF kann ich nicht aufbringen und laut Arzt hätte das Ganze auch bis 5000 kommen können), meine Katze war sehr freiheitsliebend, sprich sie hielt sich fast nie im Haus auf und ausserdem war sie eine passionierte Jägerin und ob sie mit drei Beinen zurechtkommen würde ist fraglich. Ausserdem war der Erfolg bei der Operation auch gar nicht gegeben, da dass Bein infeziert war.
All diese Gründe schienen mir gestern noch einleuchtend, doch alles was ich heute noch denke ist: Wieso habe ich es nicht getan? Ich hätte mir das Geld von meinen Eltern nur leihen können?
Diese Gedanken machen mich unendlich traurig, ich bin die ganze Zeit nur am weinen und am überlegen, was ich hätte tun müssen. Ich fühle mich schuldig für den Tod meiner Katze!
Bitte helft mir...
10 Antworten
Hallo Amina
ein geliebtes Tier zu verlieren, ist immer sehr schwer, vor allem, wenn man eine gute Bindung zu seinem Tier hatte. Du musst dich aber nicht schuldig fühlen für den Tod deiner Katze. Natürlich hättest du dir das Geld von deinen Eltern leihen können, um deiner Katze die Operation zu ermöglichen.
Doch die Operation und vor allem die zeit danach wären sicher eine Qual für deine Katze gewesen. Du schreibst ja selbst, die behandlung würde 6 Wochen dauern, und deine Katze könnte sich in dieser Zeit nicht bewegen. Wäre es das denn wert gewesen, dass deine Katze so etwas durchmachen muss, und es nicht gewährleistet ist, dass sie danach ein "beschwerdefreies" Leben hat? Manchmal ist es einfach der bessere Weg, das Leiden eines Tieres zu beenden, oder es gar nicht erst entstehen zu lassen.
Vielleicht findest du ja eine Möglichkeit, dich in Form eines kleinen "Rituals" von deiner Katze zu verabschieden.
Versuch aber auch, nicht nur an den Tod deiner Katze zu denken, auch wenn das sehr schwer ist. Vielleicht hast du ein paar Freunde, die dich ein bisschen ablenken können?
ich denke auf jeden Fall, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast, und deiner Katze damit unnötiges Leid erspart hast.
Ich wünsche dir Alles Gute
Vielen Dank für euren lieben Worte! Ich hoffe dass ich es in nächster Zeit akzeptieren kann und mit Freude an die gemeinsamen Erlebnisse zurückdenke. Momentan überwiegt aber einfach noch die Trauer. Ich hatte schon immer panische Angst jemanden zu verlieren, z.B. früher als meine Grossmutter nachdem sie bei uns war die quälenden Gedanken, ob man sie zum letzten Mal gesehen hat ect.
In meinem Herzen habe ich immer noch das Gefühl, sie würde gleich nach Hause kommen, obwohl mein Verstand mir natürlich sagt, dass das nicht geht!
Ich fühle mich kraftlos und allein...
Trotzdem Vielen Dank für eure Worte!
Das tut mir wirklich leid für dich und deine arme Mieze! :( Ich weiß, wie schwer es ist, wenn man sein Haustier verliert. Man macht sich irgendwie immer Vorwürfe, selbst wenn man gar nichts dafür kann.
Trotzdem bin ich mir sehr sicher, dass du dich richtig entschieden hast. Die Katze meiner besten Freundin hatte mal ein ähnliches Problem, und sie haben sich dazu entschieden, die Operation durchzuführen. Die Katze musste wochenlang in einem kleinen Käfig liegen und konnte sich darin kaum bewegen. Das Ergebnis war, dass die Katze vor lauter Langeweile und Bewegungsmangel so apathisch wurde, dass sie kaum noch gefressen hat, stundenlang nur am Gitter herumgenagt hat und jeden angefaucht hat, der sie berühren wollte. Vorher war sie die gutmütigste Katze schlechthin gewesen, aber dass die Menschen ihr so etwas angetan haben, konnte sie nicht verstehen und nicht verzeihen.
Ich glaube, es ist gut, dass du deiner Katze so etwas nicht angetan hast. Sie wäre nicht glücklich gewesen. Besser, wenn sie jetzt, schnell und schmerzlos, sterben durfte, als nach langem Leiden und unnötiger Qual.
Ich finde es sehr stark von dir, dass du dich so entschieden hast. Du hast definitiv zum Wohl deiner Katze gehandelt.
Ganz liebe Grüße! :)
Vielen Dank für deine Antwort und sorry für meine späte Antwort, hab sie erst jetzt gesehen. Die Geschichte mit der Katze deiner Freundin hat mir sehr geholfen, Vielen Dank! Nun ist es ja schon eine Weile her und es tut immer noch weh, doch zum Glück überwiegen nun die schönen Erinnerungen!
Nochmals Vielen Dank... Mina
Du bist ganz und garnicht Schuld!
Das Tier hat gelitten und du hast es erlöst, das war sehr gut. Auch wenn du jetzt sehr traurig bist, glaub mir, es war besser so, denn wie du auch schon erzählt hast, was wäre wenn die Operation nicht geglückt wäre? - Ihr hättet das Geld trotzdem bezahlen müssen. Du hast schon viele Dinge aufgezählt, welche Gründe sind, die Katze einschläfern zu lassen. Wer weiß ob sie überhaupt zurecht gekommen wäre?
Viele Grüße und Kopf hoch :)
Du hast genau das Richtige getan. Geld hin oder her,aber ein behindertes Tier kann man nicht mehr so rausgehen lassen. Die Gefahr vom Hund gebissen oder Auto übrefahren zu werden war zu hoch für die Mieze. Und sie im Haus halten,wäre sicher nicht schön gewesen für sie. Du hast ihr viel Schmerz und Leid erspart. Sie hätte ja noch wer weiss wie oft operiert werden müssen. Diese vielen Narkosen hätten zusätzlich noch belastet. Es tut mir sehr leid für Dich. Der Schmerz bleibt,aber mit jedem Tag wird es etwas leichter.
Du warst sehr tapfer! Die gründe sind einleuchtend! Du hast das richtige getan, mach dir keine vorwürfe! Versuche es nicht zu verdrängen, sondern lebe damit! Die 5000 Franken sind wirklich viel! Du bist nicht schuld. Geh mal in die Tierhandlung und kauf dir eine neue kleine Katze. Ich weiss einen Ersatz zu finden ist schwer bis unmöglich, aber vielleicht heitert eine neue dich ein wenig auf. Die Katze hätte nur leiden müssen. Sie ist jetzt im Himmel. Gruss Zerrb ;)