Hundebiss - Besitzer anzeigen oder nicht?
Ich wurde gestern von einem Hund gebissen. Der Hundebesitzer hatte den Hund an der Leine. Er sagte mir danach, dass der Hund 8 Monate alt sei und vorher noch nie jemanden attackiert hätte. Er meinte, ich soll ihm irgendwann eine Rechnung für den Schaden vorbeibringen und er bezahlt es. Nun ist mein Vater für eine Anzeige, ich denke jedoch, dass der Hundebesitzer nicht wirklich Schuld trägt.
Ablauf der Ereignisse:
Ich fuhr mit dem Rad zum Bahnhof und hielt an einer Abzweigung, um ein paar Autos vorbeizulassen, und dann die Straße zu überqueren.
In dem Moment, wo ich am Straßenrand anhielt, hatte gerade der Hundebesitzer mit dem Hund sein Haus verlassen. Das konnte ich jedoch bis zum letzten Moment nicht sehen, weil ein in der Einfahrt parkendes Auto die Sicht versperrte.
In dem Moment, wo ich anhielt, kam der Hund auf mich zugeschossen und biss sich in mein Bein. Das ging so schnell, dass ich völlig geschockt war. Der Hundebesitzer hat den Hund gleich zurückgezogen. Es blieb eine kleine, aber tiefe Wunde und eine kaputte Hose.
Weil ich es eilig hatte, habe ich mich nicht lange aufgehalten und bin gleich weiter. Pflaster hatte ich zufällig dabei. Unterwegs habe ich noch eine Wund-Desinfektion gekauft, um auf Nummer Sicher zu gehen.
Was meint ihr? Wie viel Schuld hat der Hundebesitzer / sollte ich ihn anzeigen? Er hat mich durch das parkende Auto nicht kommen gesehen und hatte den Hund an der Leine.
Außerdem frage ich mich, was ich auf die Rechnung schreiben soll. Hose und Wund-Desinfektion ist klar, aber kann ich auch Schmerzensgeld draufschreiben, und wenn ja wie viel?
Vielen Dank für eure Hilfe!
15 Antworten
Hallo,
also vorab mal eine Frage meinerseits.Wie kann der Hund auf Dich "zuschießen", wenn der Mann ihn an der Leine hatte.
Ebenso kann der Biss nicht so schlimm gewesen sein, sonst wäre Dir egal gewesen welchen Termin oder sonst was Du gehabt hast. Du beschreibst es im Grunde als Lappalie und das kann bei einem kleinen, aber tiefen Loch nicht sein.
Du meinst, der Hundebesitzer könne nix dafür, wegen dem parkenden Auto.
Das ist vollkommen falsch gedacht. Es ist immer der Besitzer schuld, wenn, wie in Deinem Fall, der Hund die Möglichkeit hat, jemanden zu attackieren , sogar zu beißen und das bereits in diesen jungen Hundejahren.
Er hat die Erziehung des Hundes überhaupt nicht im Griff.
Was Du auf jeden Fall machen musst, dass Du zum Arzt gehst, denn wenn Du tatsächlich ein tiefes Loch hast, dann muss das auch ärztlich versorgt werden, sonst hast Du ganz schnell eine Entzündung, was bis zu einer Blutvergiftung gehen kann.
Ebenso, wenn es eine tiefe Wunde wäre, dann hätte sicherlich ein Pflaster nicht gereicht - ist nicht böse gemeint, aber irgendwas passt da nicht.
Eine Anzeige ist auf jeden Fall nötig, da der Hund gebissen hat. Es gibt keine Ausrede dafür, der Hund muss das noch lernen, weil er jung ist. Was muss er noch lernen, dass er nicht beissen darf oder wie?
Er sagt schon, Du sollst ihm eine Rechung schicken. Ich glaube kaum, dass er eine Rechnung von Dir privat akzeptiert. Vor allem, was willst Du ihm denn in Rechung stellen . Ein Pflaster und ein Spray und die Hose, ist ja wohl lächerlich. Schmerzensgeld kann sich nicht jeder einfach so aussuchen und wird er sicherlich nicht bezahlen.
Wenn, dann brauchst Du eine Rechnung von Deinem Arzt!
Das ist auch nicht der springende Punkt, denn ich glaube nicht, dass Du jetzt so großen Schaden davon getragen hast, sonst wärst Du sicherlich nicht gleich weiter gefahren.
Es geht also in erster Linie darum, dass der Besitzer das Verhalten des Hundes auch einfach so hin nimmt und das geht überhaupt nicht.
Zeig ihn an, damit ihm auch mal klipp und klar wird, dass der Hund am Besten in einer Hundeschule - mit ihm, denn er ist das Problem - erzogen wird.
Er und auch Du, sehen es als gerade zu "normal", wie sich der Hund verhalten hat und das ist grundsätzlich falsch.
Ein selbst ernanntes Schmerzensgeld von genannten 500,-- wird er Dir sicherlich nicht zahlen.
Wer so "salopp" mit einem Hundebiss umgeht, den wird auch Deine Forderung nur zum Schmunzeln bringen.
Wenn Du nicht zum Arzt gehst, brauchst Du auch keine Anzeige machen, denn "jeder" wird sich denken, dass es wohl nicht so schlimm gewesen sein kann, wenn Du nur ein Pflaster gebraucht hast.
Ich weiß jetzt echt nicht, ob Du übertreibst oder die Angelegenheit runter spielst.
Viele Grüsse!
Lieben Dank für Dein Sternchen!
Hoffe, Du konntest Dich mit dem Hundebesitzer einigen!
Viele Grüsse!
Unabhängig zu dem bereits von anderen gesagtem. Auf alle Fälle die Krankenversicherung davon informieren. Was sie macht ist doch gar nicht Deine oder eure Entscheidung. Du mußt eh gar nichts machen wenn Du U18 bist. Dein Vater muß, wenn er will, Du könntest wenn Du wolltest.
Bist Du Ü18 ist es Deine Entscheidung, was Du machst. Nicht die Deines Vaters. Denn wenn wie geschildert nichts großartiges passiert ist, sollte keiner den Staat mit einer Anziege zu Arbeit zwingen.;)
Der Besitzer hat beim verlassen des hauses drauf zu achten das der hund an der leine ist oder hört. Der hund trägt keine schuld der besitzer hat die Verantwortung dafür. Normal hätte sofort die polizei angerufen werden.
Wo kämen wir den hin wenn jeder seinen hund laufen lässt und wenn er beißt soll man mal die rechnung schicken 🤔.
Die wunde kann sich böse entzünden.
Bitte sofort anzeige erstatten
Schmerzensgeld kannst du draufschreiben, warum nicht. Von bekannten weiß ich, dass man durch einen hundebiss 500€ schmerzensgeld zugesprochen bekommen kann (war allerdings ein schlimmer biss, wo er ins krankenhaus zur behandlung musste) und zusätzlich hätte der hundebesitzer noch die verfahrenskosten zu bezahlen. Wenn er sich die sparen kann, weil ihr euch aussergerichtlich einigt, ist das eine win-win situation für euch.
Ich würde eine Anzeige schreiben.
Es ist nicht normal, dass ein Hund "auf dich zuschießt" und dich aus dem nichts heraus ins Bein beißt. Wärst du ihm über die Pfoten oder den Schwanz gefahren, dann könnte ich das noch verstehen. Aber einfach nur so? Und obwohl er an der Leine war? Das ist nicht normal!
Auf jeden Fall solltest du die Wunde einem Arzt zeigen und behandeln lassen. Wer weiß ob der Hund geimpft ist.
Danke für die ausführliche Antwort!
Ich möchte noch ein paar Unklarheiten ausräumen:
Der Hund war wohl nur ein paar Meter entfernt. So genau weiß ich das aber nicht mehr, da ich dem Hund kaum Beachtung schenkte, bevor ich gebissen wurde. Der Besitzer meinte, er war in dem Moment etwas unaufmerksam.
Der Biss war nicht sehr schlimm. Es hat aber genug weh getan, dass ich es nicht nochmal erleben will.
Ich war ein paar Tage später beim Arzt. Dieser hat eine leichte Infektion festgestellt und mir eine antiseptische Creme verordnet.
Mir kam es nicht so vor, als ob der Besitzer den Vorfall nicht ernst nehmen würde. Er hat mir versichert, dass er längst jeden Samstag mit dem Hund eine Hundeschule besucht.
Was die Rechnung betrifft: Anstatt sie selbst schreiben, werde ich eine neue Hose kaufen und dem Besitzer den Kassenzettel geben. Der Hundebesitzer hat sich damit bereits einverstanden erklärt.