Gibt es Banken, die jede Unterschrift auf einem Überweisungsschein genaustens prüfen?
Hi ich habe mich jetzt extra hier angemeldet, weil ich sonst nirgendwo im Web was dazu finden konnte.
Dazu vorab folgende kurzgefasste Geschichte:
Letzte Woche habe ich auf meinen Kontoauszügen bemerkt, dass von meinem Konto eine Überweisung i.H.v. 1300€ getätigt wurde, die ich niemals in Auftrag gegeben habe! Natürlich habe ich mich direkt im Anschluss dieser schockierenden Erkenntnis am Schalter erkundigt was da schief gelaufen ist. Nach kurzer Diskussion hat mir die Dame am Schalter gesagt, dass der Fall geprüft werde und tatsächlich schien die Unterschrift auf der Überweisung gefälscht worden zu sein, was ich per Telefonat am nächsten Tag bestätigt bekommen habe, sodass ich mein Geld wiederbekäme. Damit war der Fall für mich jedoch noch nicht geschlossen, weshalb ich noch am selben Tag meine Bank (Commerzbank) aufgesucht habe, um zu erfahren, wie das passieren konnte und vor allem ob sich sowas wiederholen könnte. Dazu meinte diesmal ein Herr zusammengefasst, man könne nicht alle Überweisungen auf ihre Richtigkeit überprüfen, weil es einfach zu viele wären und man sich deshalb erst ab einer bestimmten Höhe der zu überweisenden Geldsumme die Mühe machen würde die Unterschrift zu prüfen, was für mich DER Grund ist die Bank zu wechseln.
Jedoch weiß ich nicht, ob nicht jede Bank so vorgeht und falls das der Fall sein sollte, was ich nun befürchte, welche Banken schon ab geringen Überweisungssummen die Unterschriften prüfen und von welchen man diesbezüglich abraten sollte, weil diese, falls überhaupt, erst bei viel zu hohen Geldbeträgen prüfen. Vielleicht gibt es hier auch Insider, die die genauen Überweisungsrenzen kennen, ab denen bei bestimmten Banken geprüft wird. Über Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
4 Antworten
Es kann schlicht helfen, das Konto in eine kleinere Filiale zu verlegen. Grundsätzlich haftet die Bank bei Fahrlässigkeit und ist verpflichtet, Belege zu prüfen. Sie kann sogar im Rahmen des KWG (Kreditwesengesetz) ernste Probleme bekommen, wenn die Unterlassung der angemessenen Prüfung grob fahrlässig erfolgt. Praxis ist, dass Kunden mit Papierbeleg-Aufträgen oft bei den Sachbearbeitern insoweit bekannt sind, als dass man das "In-Etwa-Bild" einer Unterschrift oft ohne Kundenkartenabgleich erkennt. Bei sehr vielen Belegen kann es bei jeder Bank zu "Durchrutschern" kommen, wobei diese nicht allzuhäufig negativ auffallen, da gefälschte Aufträge in Papierform selten geworden sind. Man sollte als Kunde aber auch darauf achten, dass in solchen Fällen keine sonstigen Nachteile an Dir hängen bleiben, etwa, weil durch die Abbuchung eine andere Lastschrift mangels Deckung zurück geht und Du dann vom Lastschriftbegünstigten mit den Kosten der Rücklastschrift belastet wirst. Wie gesagt, es ist kein Einzelbanken-spezifisches Problem, sondern eine Korelationsfolge zwischen Masse und Einzelabgleich. Die Banken werden bei solchen Fehlern im Übrigen auch besonders gerügt, da Beleghafte Überweisungen i.d.R. teurer in der Kontoführung sind, als Online-Banking-Überweisungen. Die Praxis, dass erst ab bestimmten Beträgen näher geprüft wird, halte ich für fraglich, vermutlich eine schlechte Ablenkung vom Sachverhalt, denn weder gibt es "Freiräume für Kleinbeträge" bei der Sorgfaltspflicht, noch eine einheitliche Bankenpraxis diesbezüglich, jede Filiale ist für die Umsetzung der Sorgfaltspflicht eigenständig verantwortlich.
Unter 100 € sind die Banken nicht einmal verpflichtet, zu prüfen ob ein Abbuchungsauftrag z.B. überhaupt existiert. Und natürlich können nicht alle Überweisungen geprüft werden.
Genau deshalb bekommst du ja auch von jeder Transaktion über deinen Kontoauszug eine Mitteilung. Du bist selbst verpflichtet, zu prüfen ob die Buchungen korrekt sind. Wenn Fehler nicht umgehend gemeldet werden, ist die Bank nicht mehr in der Pflicht, zu erstatten
Das kannst du in deinen Unterlagen zur Kontoeröffnung nachlesen.
Naja, ich denke, dass es natürlich so sein sollte, wie du es beschreibst, aber oft Unterschriften nciht geprüft werden. Wenn man mit EC-Karte zahlt, ein Überweisungsschein ausfüllt oder ähnliches, muss ja nur grobe Ähnlichkeit bestehen.
Ich würde auf jeden Fall gucken, ob du nicht einfach deine Bank wechselst. Zu einer kleinen Bank wie der GLS Bank oder eine die nur ein sehr kleines Filialnetz hat.
So oder so solltest du aber regelmäßig deine Kontoauszüge prüfen. Auch per Lastschriftverfahren kann dein Konto belastet werden ohne, dass du es autorisiert hast.
In Deutschland gibt es keine Bank die jede Unterschrift prüft, da die Banken dazu nicht mehr gesetzlich verpflichtet sind.