Gewöhnt man sich an die Hellhörigkeit der eigenen Wohnung?

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Die Verarbeitung deiner Wohnung kann eben nicht deinen Wünschen entsprechen, wenn du hörst, dass dein Nachbar niest. 

An Hellhörigkeit gewöhnt man sich nicht.

Was ist, wenn ruhige Nachbarn ausziehen und stattdessen Feiermeiers einziehen? Was ist, wenn Feiermeiers Nachwuchs machen wollen und auch bekommen? Herr Feiermeier ist musikalisch und übt Posaune...

Über dir wohnt eine ältere Dame, aus der im Laufe der Jahre eine alte Dame wird. Entsprechend der Anzahl der Jahre  nimmt auch die Unterhaltungs- und Fernsehlautstärke zu.... 

Grundsätzlich kannst du vom Mietvertrag zurück treten wegen  des schlechten Schallschutzes und dir auch deine Kaution zurück holen sowie eine Beteiligung an den Umzugskosten fordern - ABER

1. Du darfst noch nicht zu lange in der Wohnung wohnen (ca. ein halbes Jahr)!

2. Die Schallschutz - DIN 4109 stammt von 1962 und wurde 1989 und 1994 überarbeitet. 

Dein Haus muss nur den Schallschutz seines Baujahres aufweisen. Ist das Haus aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, dann gilt die ganz alte Schallschutz - DIN, und die ist absolut ungenügend (Damals gab es noch keine Stereoanlagen!).

3. Du musst beweisen, dass der Schallschutz ungenügend ist: entweder durch Zeugen, die bestätigen, dass man deutlich vernehmen kann, was in der Nachbarwohnung gesprochen wird (Luftschall) oder jeden Schritt, Stühlerücken etc. hört (Körperschall).

oder durch schalltechnische Messungen. In der Regel führt diesen Beweis ein Bauphysiker, Fachrichtung Akustik, oder ein Baugutachter für Schallschutz - das sind Fachleute, deren Gutachten ab 1700 Euro aufwärts kostet.

Versuch´ mal, mit der Genossenschaft zu verhandeln. Die sind ja auch technisch versiert, denen müsste bekannt sein, dass der Schallschutz der Wohnungen ungenügend ist.

Vielleicht bieten sie dir eine andere Wohnung an. 

Oder sie renovieren deine Wohnung. Einige Maßnahmen  könnte bereits helfen, die schalltechnischen Eigenschaften  der Wände und Decken zu verändern:

Abgehängte Decken,  entsprechend Gipskarton-Vorsatzschalen vor die Wohnungstrennwände (verständlicher  formuliert: Die Wände zu den Nachbarn erhalten eine dünne Leichtbauwand, die mit ein wenig Abstand vor die eigentliche Massivwand gesetzt wird. Dann strahlt die Massivwand den Schall weiter ab wie eine Lautsprechermembran, aber die Leichtbauwand steht nicht mit der Massivwand in Verbindung, schwingt daher nicht mit und leitet den Schall nicht weiter. Du hörst deutlich weniger Geräusche aus der Nachbarwohnung.)  Isolieren von Leitungen, die in die Nachbarwohnung führen - Abwasser, Frischwasser, evtl. Heizungsvor- und -rücklauf.

Also ich konnte mich an die Hellhörigkeit nie gewöhnen. Im Gegenteil: Es nervt immer mehr! Vor allem will man ja auch selbst die Nachbarn nicht stören, weil man weiss, das man nebenan "jeden lauten Furz" hört. Fernseher und Radio wird leiser gedreht, Besuch darf nicht so laut reden, beim Renovieren z.B. macht man zwischen 13 und 15.00h keine Tapeten ab, weil man selbst die Spachtel nebenan hört und nach 22.00h ist nichts mehr, mit mal eben noch schnell ´ne Fußleiste festnageln, Geburtstagsparty fällt auch aus u.s.w.. Wie gesagt: Es nervt auf die Dauer extrem!

Die "Nummer" mit lautem Gestöhne bei offenen Fenstern im Hochsommer kenne ich auch zur Genüge. Ich bin dann mitten in der Nacht auf den Balkon und habe ganz laut "Ja! Gib´s ihr!" gebrüllt. Da ist dann wohl die "Makkaroni" zur schlaffen Nudel geworden, jedenfalls war daraufhin Ruhe. :-)

Warum kündigst Du nicht einfach fristgerecht? Oder Du trittst vom Mietvertrag wegen Lärmbelästigung zurück! Dann verlierst Du die Kaution nicht ( ist doch nur dafür, wenn Du in der "Bude" was beschädigst ) und die Renovierung holst Du Dir vom Nachmieter wieder.

Und Tschüß,- ab in was Leises...

Hallo, ich habe das alles hinter mir. Wenn es schon bei ruhigen Nachbarn so ist, wird es bei lauten richtig heftig. Und es kann jederzeit jemand ausziehen und ein neuer lauter Nachbar folgen. Mit den gemachten Erfahrungen würde ich sofort ausziehen. Allerdings bin ich auch extrem vorbelastet. Unsere Nachbarn waren nicht ruhig. An die Geräusche konnten wir uns unabhängig davon nie gewöhnen, wir waren nur noch genervt. Nie Ruhe, nie ausschlafen...immer kam aus irgendeiner Wohnung Lärm, wobei das von oben am Schlimmsten war. Wir konnten nicht mal richtig schlafen, haben ständig Ohropax getragen -zum Ende hin sogar tagsüber - und sind nach einigen Jahren völlig entnervt und richtig krank ausgezogen. Die Wohnung war auch von einer Genossenschaft, sehr hübsch, super Lage und günstig für eine Großstadt. Aber unsere Gesundheit war uns wichtiger. Nun wohnen wir auf dem Land im Neubau DG und Ruhe ist. Es vergeht kein Morgen an dem ich nicht denke, wie schön es ist nicht gestört oder geweckt zu werden. Einfach nur mal Stille.

Ich würde umziehen. Die hellhörige Wohnung wird dich in der nächsten Zeit extrem nerven, ich kenne das von unserem Haus.

Ich wohne seit vielen Jahren hier, bis vor ca. 15 Jahren war es auch extrem ruhig, dann bekamen wir neue Nachbarn.... Es war die Hölle.

Ich habe mich daran gewöhnt aber es hat gedauert und es hat richtig Nerven gekostet.

Ich bin nur nicht umgezogen weil es eine DG Wohnung ist und ein Jahr vor den neuen Nachbarn komplett neu gemacht wurde, jedes Möbelstück wurde teuer genau für diese Wohnung gekauft.

Wenn du aber die Möglichkeit hast, in eine ruhige Wohnung zu ziehen, solltest du das auch machen.

Ich würde mich nicht daran gewöhnen.  Außerdem wenn du alles hörst, dann hören die auch alles von dir. Und allein schon der Gedanke dass ich über mir ständig getrampel hören würde, macht mich verrückt.

Ich würde dir raten erneut umzuziehen, denn das ist eine enorme Einschränkung der Lebensqualität