Freund lässt sich durchfüttern, was soll ich tun?
ich (19) bin seit 5 Monaten mit meinem Freund (18) zusammen und von Anfang an gab es immer ein Problem: Geld
Er selbst seit einem Jahr zu Hause rum, weil er nicht wusste, in welche Richtung es beruflich für ihn gehen soll. Von zu Hause bekommt er dabei aber auch so gut wie keine Unterstützung. Mittlerweile hat er sich bei Schulen angemeldet, steht aber nur auf der Warteliste.
Wir wohnen beide noch zu Hause und seine Mutter bezieht Hartz IV, wovon er aber scheinbar keinen Cent abbekommt. Er hat auch noch nie in seinem Leben Taschengeld bekommen, wenn man mal von Geburtstag und co absieht.
Bei mir und meiner Mutter sieht es finanziell auch nicht sonderlich gut aus und wir haben mal durchgerechnet: Nach dem Hartz IV Satz haben seine Mutter und Famile fast doppelt so viel Geld zur Verfügung als wir und dass, obwohl meine Mutter arbeiten geht und ich eine Ausbildung mache.
Wegen der schlechten Zustände zu Hause, kommt er auch immer nur mich besuchen, also ist er etwa 4 Tage die Woche bei uns. Das kostet meine Mutter auf Dauer natürlich auch eine Menge Geld (Strom, Wasser, Essen/Trinken) und ich habe auch keine Lust, ihn die ganze Zeit über durchzufüttern, wenn wir uns mal was zu Essen bestellen oder was zu knabbern holen.
Darauf habe ich ihn auch mal angesprochen und er sagt immer, er würde mal nach einem Nebenjob gucken oder ausziehen und selbst Sozialleistungen beziehen (zumindest bis er selbst Geld verdient) bzw sich seinen Anteil, den seine Mutter für ihn bekommt, selbst auszahlen lassen, aber er setzt einfach nichts in die Tat um und hat sogar schon mehrere Termine hintereinander beim Jobcenter verpasst. Da kommt es mir einfach so vor, als wäre ihm das alles egal, weil er hat ja bei mir eh alles, was er braucht.
Deswegen habe ich daran gedacht, ihm ein Ultimatum zu stellen. Entweder er kümmert sich in naher Zukunft darum, dass er irgendwie Geld bekommt oder er kommt eben nicht mehr zu mir nach Hause und im schlimmsten Fall trenne ich mich von ihm, auch wenn ich das eigentlich nicht möchte.
Ich danke euch fürs Durchlesen und bin für jeden Rat dankbar!
22 Antworten
An deiner geschilderten Situation kann man gut erkennen, wie wichtig es zum einen ist, Taschengeld zu bekommen, um den Umgang mit Geld zu lernen, und zum anderen, wie wichtig Vorbilder sind. Seine Mutter Hartz IV, er beruflich orientierungslos -- deine Mutter arbeitet, du hast eine Ausbildung.
Vielleicht sollte man da ansetzen, wie er selber an etwas Geld kommt, sprich ihn bei Bewerbungen unterstützen, zum Beispiel erst einmal einen Minijob finden. Ihm dabei klar zu machen, dass man üblicherweise durch Arbeit/ Ausbildung selber Geld verdient, wenn die Mutter ihm wirklich nichts abgibt. Sie wird dann zwar vermutlich weniger Kohle wg. der Bedarfsgemeinschaft bekommen, aber das soll dann auch nicht sein Problem sein.
Und genau dafür solltest du ihm ein Ultimatum stellen, denn zumindest Minijobs im Lager, an der Kasse, Zeitung austragen etc. gibt es genug.
Vielleicht wird er dann auch mal stolz auf sich sein können, das eigene verdiente Geld auszugeben, z.B um dich und deine Mutter auch mal einzuladen. Dabei gewöhnt man sich dann ja auch an die Preise....wenn man das Geld in Arbeitszeit umrechnet ;-)
Wenn das aber nicht fruchtet und er weiter rumhängt und auf eure Kosten lebt, dann ist wohl eine Trennung unumgänglich, denn dann wird das langfristig auch nicht besser werden.
Rausschmeißen!
Du hast selber nicht aus Zufall den Begriff "durchfüttern" verwendet. Und als solches sehe ich diese Gastfreundschaft auch an, die er bei dir und deiner Mutter wie selbstverständlich in Anspruch nimmt.
Selber kriegt er nicht gebacken, dass er sein Leben finanziert und irgendwie gebacken kriegt, nach einem Job will er sich "vielleicht" mal umschauen. Warum sollte er das denn tun? Du hältst ihn doch frei.
Ohne gehörigen Druck geht in einem solchen Fall gar nichts. Und in deinem speziellen Fall halte ich deinen Freund sogar für einen ausgesprochenen Schnorrer. Sein Problem mit seiner Mutter und dem Jobcenter muss er selber lösen.
Deine Mutter arbeitet und du versuchst dir, durch deine Ausbildung eine Zukunft und einen Lebensunterhalt aufzubauen. Dass es in deinen Augen ungerecht ist, ihn und damit auch seine Mutter durchzufüttern, kann ich daher gut nachvollziehen.
Er muss schon eine echte Granate im Bett sein, dass du ihn noch nicht vor die Tür gesetzt hast.
Er müsste doch auch berechtigt sein Alg2 zu Beantragen. Und ihr habt selber kaum was und bestellt dann auch noch essen ? da könnte man auch bisschen was einsparen aber jeder wie er denkt.
Eigentlich nicht wenn sie auch alg 2 empfängt dann würde er halt ein verminderten regelsatz bekommen irgendwas mit 300 euro.
gelöscht.
Sie zählen als Bedarfsgemeinschaft. Da kann er beantragen was er will, es ändert unterm Strich nichts, solange sie eine BG sind
Nebeneinkommen :
https://www.hartz4.org/zuverdienst/
Auszug:
Nimmt ein Hartz-4-Empfänger eine Beschäftigung auf, so gibt es immer einen Grundfreibetrag beim Einkommen, der nicht mit dem Hartz-4-Satz verrechnet wird.
Ein Betrag von bis zu 100 Euro brutto dürfen sich Leistungsbezieher monatlich anrechnungsfrei zu Hartz 4 dazuverdienen
Nach dem Hartz IV Satz haben seine Mutter und Famile fast doppelt so viel Geld zur Verfügung als wir und dass, obwohl meine Mutter arbeiten geht und ich eine Ausbildung mache.
Das halte ich für unwahrscheinlich, wobei ich natürlich eure 'Berechnungen' nicht kenne
Ansonsten steht es euch ebenfalls frei aufstockende Sozialleistungen ( H4) zu beantragen
Da kommt es mir einfach so vor, als wäre ihm das alles egal, weil er hat ja bei mir eh alles, was er braucht.
Das kommt dir vielleicht richtig vor.
hat sogar schon mehrere Termine hintereinander beim Jobcenter verpasst
Dann können natürlich Leistungskürzungen folgen
Allerdings sollte er parallel zur Bundesagentur für Arbeit gehen, und sich dort über Maßnahmen kundig machen
btw.:
Darauf habe ich ihn auch mal angesprochen und er sagt immer, er würde mal nach einem Nebenjob gucken oder ausziehen und selbst Sozialleistungen beziehe
ttps://www.hartz4.de/ausziehen/
Auszug aus dem link:
- Ein Ausziehen bei einem Hartz-4-Bezug ist bei Personen über 25 Jahren in der Regel möglich. Sind Antragsteller jünger, wird dies üblicherweise jedoch abgelehnt.
Ich würde ihn nur einmal wöchentlich reinlassen.
hat sogar schon mehrere Termine hintereinander beim Jobcenter verpasst.
Dann kann es sein, dass er keine Leistungen bekommt.
Würde man dann nicht seiner Mutter das Geld kürzen, wenn er selbst was bekommt? Sie wohnen ja noch zusammen.