Finanzierungsvorteil berechnen
Hallo, hätte hierzu einer nen Lösungsweg?
Wareneinkauf 5450,00 Steuer 1035,50 Gesamt 6485,50
10 Tage 3% Skonto
Zur Frage: Die Rechnung soll unter Abzug von Skonto beglichen werden. Dafür muss ein Kontokorrentkredit zu 16,5% über den kompletten Betrag aufgenommen werden.
Errechne den Finanzierungsvorteil bei der Kreditaufnahme im Vergleich zur Ausnutzung des Zahlungsziels.
Hat jemand ne Lösung :(
Danke schonmal im Voraus.
6 Antworten
Wenn ich das Ziel ausnutze muss ich nach 30 Tagen 6.485.50 Euro bezahlen. Wenn ich nach 10 Tage zahle kann ich 194.57 Euro an Skonto abziehen. Um den Skontovorteil zu haben muss ich die Finanzierung von 6.290.93 Euro für 20 Tage berechenen. Zinszahl (Kap/100) 62,9093 * 20 Tage = 1.258.19, Zinsteiler = 360/16,5 = 21,82, also Zins ZZ/ZT = 57.66 Euro. Der Finanzierungsvorteil =194.57 - 57.66 = 136,81 Euro. Das wäre mein Lösungsansatz dazu.
Die Frage lässt sich auch sehr gut beantworten mit der Seite www.Industriekaufmann.de - Es wird dort eine Abschlussprüfung Sommer 2006: Finanzierungsvorteil rechnerisch Schritt für Schritt dargestellt. Und was, bitte schön, soll 2006 trotz des damaligen Steuersatzes von (noch) 16 % UmsSt anders sein. Wichtig ist und bleibt, dass alles (!) nur netto betrachtet wird, weil Umsatzsteuer ein durchlaufender Posten ist. Man braucht den Kredit in dieser Vergleichsrechnung nicht als Brutto-Betrag, denn die Vorsteuer wird von der Finanzverwaltung erstattet, also kommt die Liquidität von dort, wenigstens dadurch, dass weniger Umsatzsteuer als Zahllast zu entrichten ist.
Eigentlich ist die Aufgabe unvollständig, es müsste gesagt werden, wann die Rechnung netto Kasse fällig ist. Man ist aber wohl von 30 Tagen ausgegangen.
Du rechnest zunächst den Skonto aus, der beträgt vom Gesamtbetrag 194,56.
Dann rechnest du mit der Zinsformel die Zinsen aus, die du an die Bank zu bezahlen hast.
Z=Kxpxt/100x365=6290,94x16,5x20/100x360=57,66
Dann subtrahierst du von 194,56 Skonto die Zinsen 57,66 und bekommst 136,90.
Das ist der Weg, das andere Ergebnis ermittelst du , indem du die Steuer unberücksichtigt lässt. Pass dabei auf, du rechnest den Skonto von 5450, die Zinsen aber wie oben, denn musst ja den ganzen Rechnungsbetrag als Kredit aufnehmen.
Sorry, doch ich muss meinen Beitrag von gestern ein wenig korrigieren: Die Frage lässt sich (auch) sehr gut beantworten mit der Seite www.Industriekaufmann.de - Es wird dort eine "Abschlussprüfung Sommer 2006: Finanzierungsvorteil" rechnerisch Schritt für Schritt dargestellt. Und was, bitte schön, soll 2006 trotz des damaligen Steuersatzes von
(noch) 16 % UmsSt anders sein. Wichtig ist und bleibt, dass alles (falsch!) - hier, liebe Leser, liegt der Fehler in meinen Ausführungen vom Vortag - nur der Skonto netto betrachtet wird, weil Umsatzsteuer ein durchlaufender Posten ist. Man braucht den Kredit in dieser Vergleichsrechnung aber/doch als Brutto-Betrag(!); denn zwar wird die Vorsteuer von der Finanzverwaltung erstattet, dennoch muss der gekürzte Rechnungsbetrag (inkl. Umsatzsteuer) nach Abzug des Brutto-Skontos (bei überzogenem Kontostand/mangels Kontoguthaben) vollständig durch ein Kreditinstitut finanziert werden.
Die in meinem (Vor-)Beitrag erwähnte Liquidität kommt zwar (schließlich) von der Finanzverwaltung, wenigstens dadurch, dass weniger UmsSt als Zahllast zu entrichten ist; doch der zeitliche Zusammenhang ist nur im Ideal-Fall zu sehen. Und nur unter diesem Gesichtspunkt wäre die reine Netto-Betrachtung sinnvoll. -
Es bleibt dabei: Vorsteuer und Umsatzsteuer sind durchlaufende Posten. Netto-Skonto ist erforderlich bei der Betrachtung des Finanzierungsvergleichs.
Es ist und bleibt ein kompliziertes Thema während des Unterrichtens.
Und es gibt leider viele wirklich falsche und überholte Darstellungen in den verschiedenen Foren.
Und so wurde es leider auch in der Vergangenheit unterrichtet, besonders dann, wenn den Kollegen schlicht das Wissen um die Zusammenhänge des Rechnungswesens und der Steuerlehre fehlen. - Und das ist keine Kollegen-Schelte!
Dieses hier dargestellte Wissen ist abgestimmt mit zwei Dipl.-Hdl., die jede Lösung kritisch hinterfragen und reichlich (verantwortliche) Prüfungserfahrung mit sich herumtragen. - Danke, liebe festangestellte Kollegen, für diese fruchtbare Diskussion! Und danke, liebe Karin, die mich als private Nachhilfe-Schülerin neu auf die Spur gesetzt hat! - Und es ist abstimmt mit der ganz frischen Kammer-Lösung, die grundsätzlich in der zuständigen Berufsschule immer wieder "durchgeackert" wird. Danke auch an diese Kolleginnen und Kollegen!
ganz einfach, rechne die Zinsen aus, die auf den um 10% reduierten Betrag bezahlst. Und dann rechne aus, wie viel dein Skonto ist. Da mit Sicherheit das Skonto höher ist als die zu zahlenden Zinsen, ist die Finanzierung ein Vorteil.
Ach ja, vielleicht wollen sie, dass du am Ende noch die MWST abziehst, da das Skonto auf MWSt kein Vorteil ist.