Elternzeit bei Privatinsolvenz

4 Antworten

Die Elternzeit wurde vom Gesetzgeber nicht als Wohltat für die Eltern eingeführt, sondern da es dem Wohl des Kindes entspricht, dass die leiblichen Eltern sich selbst um das Kleinkind kümmern. Die Dreijahresfrist findet sich nicht nur im BEEG sondern beispelsweise auch im Unterhaltsrecht, wo der Mutter regelmäßig wenigstens drei Jahre nach der Geburt des Kindes nicht zugemutet wird, einer eigenen Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Der Insolvenzverwalter oder Treuhänder darf also sich nicht über die Entscheidung des Gesetzgebers hinwegsetzen und verlangen, dass die Elternzeit nicht in Anspruch genommen wird.

tigeroli  01.06.2008, 20:04

na toll, und was ist mit den Rechten der Gläubiger??? Wäre diese junge Frau verantwortungsbewusst, stünde sie nicht vor der Insolvenz. Und ist also verantwortungslos, ist wohl ihr Kind bei ausgebildeten Erzieherinnen besser aufgehoben - also kann die junge Mutter auch arbeiten gehen, damit diejenigen, auf deren Kosten die Dame bisher offensichtlich gelebt hat, wenigstens einen Teil ihres Geldes bekommen.

vollyhn  02.06.2008, 00:26
@tigeroli

Und bald sind wir wieder bei der Diskussion, wer überhaupt Kinder bekommen darf?! Dazu gehören dann offensichtlich nach Deiner Meinung Personen, die in Insolvenz geraten sind, nicht. Dürfen solche Personen wenigstens nach der Wohlverhaltensphase Kinder bekommen oder sind sie auf Lebenszeit auszuschließen? Und wie willst Du das durchsetzen? Dieses Land hatte einmal eine Zeit, als man derartige Fragen mit Zwangssterilisationen regeln wollte. Das darf es nie wieder geben.

Larania  12.06.2008, 16:37
@tigeroli

Ich denke nicht, dass es unbedingt etwas mit Verantwortungsgefühl zu tun hat wenn man in die Privatinsolvenz muss. ich selber habe 3(bald4) Kinder und darf jetzt dank meines Exmannes privatinsolvenz anmelden. Dennoch bleibe ich mit dem Popo zu Hause um mich bis zum Schulalter um meine Kinder zu kümmern, die haben mal echt mehr Rechte als die Gläubiger.

Vagant  05.09.2010, 20:03
@tigeroli

Die Mutter soll also arbeiten gehen, damit sie das Geld dann ausgebildeten Erzieherinnen geben kann? Man ich wüßte echt gern wie alt du bist. Kann ja noch nicht wirklich alt sein. Arbeitest du überhaupt?

Leider äußern sich ja hier wirklich wenige Leute mit echtem Wissen zur Sache. Schade, dass so viele unaufgefordert ihre persönliche Meinung - oder sollter man lieber sagen "Verurteilung" - zu diesem Thema äußern. Auch mir droht die Privatinsolvenz, aufgrund meines Exmannes. Ich wehre mich mit Händen und Füßen dagegen. Doch alle drei Schuldenberater mit denen ich gesprochen habe, verkaufen mir diese Lösung als das Non-plus-ulta, die einzige Lösung bei der ich nicht als einziger Verlierer aus der Sache gehe. Ich bin auch so erzogen worden, dass man für seine Schulden gerade steht. Allein die Vorstellung einer Möglichen Insolvenz bereitet mir schlaflose Nächte. Bin ich verantwortungslos, weil ich seine Schulden nicht abbezahlen kann? Darf ich deshalb mit meinem neuen Partner kein Kind haben bzw. mich in den ersten Lebensmonaten nicht darum kümmern? Muß mein neuer Partner auf den Kinderwunsch verzichten oder darf sein Kind die Elternzeit nicht mit seiner Mutter verbringen, weil diese dumm genug war den falschen Mann zu lieben und durch ihn in eine Schuldenfalle zu geraten? Durch die Elternzeit entgingen den Gläubigern von dem ansonsten erwirtschafteten Gehalt immerhin 7,90 €...... Vielen Dank "vollyhn" für die einzige hilfreiche Antwort zu diesem Thema!

die Privarinsolvenz ist doch kein Ruhekissen, bei dem man/frau sich jetzt aller Sorgen entledigt hat und sich beruhigt zurücklehnen kann. Wenn du eine Arbeit hast solltest du sie, meine ich jedenfalls, so schnell wie möglich annehmen und nicht danach fragen, ob du früher oder später "zur Arbeit geschickt wirst".

Wenn ich soviel Schulden hätte, dass ich private Insolvenz anmelden muss, bekäme ich gar kein Kind. Ist es nun mal da, würde ich alles daran setzen, dass ich wieder Geld verdienen kann. ICH könnte nämlich nicht mehr schlafen, wenn ich soviel Schulden hätte und würde mir den A... aufreißen, wieder auf die Beine zu kommen!

Wenn die Betroffene nur den Insolvenzverwalter hat, der ihr "Beine macht", ist das zwar schade. Ich hoffe nur, er macht es gut.

Leider denken viele junge Frauen heute, wenn sie ein Kind haben, haben sie ihre Lebensaufgabe erfüllt - dabei fängt DIE jetzt erst an!

Vagant  05.09.2010, 20:00

Nur weil man in Privatinsolvenz ist soll sie auf Familie verzichten? Sind Kinder nun ein Luxus, das sich nur wohlhabende leisten dürfen? Schonmal nachgedacht was du da für ein Schwachsinn geschrieben hast?

Wenn du in der Insolvenz bist dann kannst du dir den A aufreissen wie du willst, auf die Beine kommst du nach der Restschuldbefreiung und nicht während der Wohlverhaltensperiode. Nichts desto trotz würde ich auch versuchen Geld zu verdienen, denn das ist allemal mehr als Hartz 4