Dürfen Eltern einem Kind sein "Eigentum" wegnehmen?

13 Antworten

Das ist ein schwieriges Feld und kommt auf den Erwerb an.

Wenn du es selbst gekauft hast:

liegt es im Rahmen deines Taschengeldes: Nein. Teurer als dein Taschengeld im Monat: Ja, dann dürfen sie es dir wegnehmen.

Wie es bei einer Schenkung liegt, weiß ich leider nicht sicher. Und nur die Angabe "unter 18" reicht auch nicht - du wirst mit 14 nämlich schon beschränkt vertragsfähig, darunter kann es auch sein, dass sie dir noch mehr wegnehmen dürfen.

ReallifeBro  10.08.2019, 23:18

Ab 14 haben die Eltern kein gesetzliches Recht darauf private Daten des Kindes wie Telefonnummern der Freunde, Bankkartenpins oder Ordner zu durchsuchen, ohne eine driftige Begründung (Kriminalität usw.) zu haben

Samuel87  06.06.2017, 06:59

Das stimmt auch nicht ganz, beschränkt geschäftsfähig ist man schon ab 7 Jahren. Das ist dann relevant, wenn das Kind z. B. von seinem Taschengeld einen Kaugummi kauft oder etwas zum Geburtstag geschenkt bekommt. Das geht dann auch ohne Einverständnis und gegen den Willen der Eltern.

Eindeutig haben Eltern kein Recht Kinder zu schlagen, oder ihnen GENERELL etwas zu verbieten, oder weg zu nehmen wenn sie das 14. Lebensjahr erreicht haben.. Auch die Differenzierung ein Klaps auf den PO, oder eine Ohrfeige sind kein Schlagen trifft nicht zu! Es ist gesetzlich festgelegt das jegliche Maßnahmen dieser Art den Eltern verboten sind.

Gesetzliche Regelung

Am 2.11.2000 wurde das »Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung und zur Änderung des Kindesunterhaltsrechts« (BGBl. I, S. 1479) verabschiedet. Sein die Ächtung der Gewalt in der Erziehung betreffender Teil trat am 8. November 2000 in Kraft und hat § 1631 Abs. 2 BGB wie folgt gefasst:

»Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.« In § 16 Abs. 1 Satz 3 SGB VIII wurden die Angebote der Jugendhilfe zur allgemeinen Förderung der Erziehung in der Familie um folgende Aufgabe erweitert:»Sie sollen auch Wege aufzeigen, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können.«

Zielsetzung der gesetzlichen Neuregelung ist es, nicht nur die Gewalt in der Erziehung zu ächten, sondern zugleich Eltern (und anderen Personensorge-Inhabern) Wege zur gewaltfreien Erziehung aufzuzeigen und sie dabei zu begleiten.

Bei wiederholtem Auftreten derartigen elterlichen Fehlverhaltens kommen Eingriffe des Familiengerichts in das Elternrecht gemäß §§ 1666, 1666a BGB bis hin zu Beschränkungen oder Entzug des Sorgerechts in Betracht und strafrechtlich stellen solche Verfehlungen – spätestens jetzt – stets Körperverletzungen bzw. Nötigungen dar.

Antworten wie "Ab 18 Jahren darfst du entscheiden", oder "Eltern haben das Erziehungs- und Aufenthaltsbestimmungsrecht" entbehren jeder Grundlage.

Lass dir also bitte keine pauschalen Antworten geben, sonder lass dir die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen sagen. Aber nicht pauschal, sondern mit Angabe der §§.

Ich habe bereits oft Kinder, Jugendliche und junge Menschen beraten, denen so ein Blödsinn erzählt wurde. Allein im letzten Quartal habe ich in 8 Fällen vergeblich versucht das Eltern im persönlichen Gespräch zu verdeutlichen.

Man hat mich beschimpft und mir erklärt das man sich auskennt mit dem Recht. Und dann, dem Haus-Recht entsprechend, aus der Wohnung gewiesen.

Was mich aber nicht gehindert hat den die betreffenden Kinder, Jugendlichen und jungen Menschen weiter zu beraten und zu betreuen.

Die Eltern verbal zu überzeugen war nicht möglich. Also habe ich sie praktisch überzeugt.

Das heist ich habe in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen (Jugendamt und anderen Behörden, wie u.a. Gerichte), und den jungen Menschen, den Eltern gezeigt das die Rechtslage anders ist und die betreffenden Ratsuchenden konnten das Elternhaus gegen den Willen der Eltern verlassen.

Das Kindergeld wurde nicht mehr den Eltern, sondern den Ratsuchenden auf ihr Konto überwiesen. Und soweit die Eltern Leistungsfähig waren mußten sie sogar ergänzend Unterhalt an ihr Kind zahlen.

Zu beachten ist dabei noch das viele Eltern der Meinung sind, nach Abzug ihrer erforderlichen Ausgaben und Aufwendungen sind sie nicht mehr Leistungsfähig zum Unterhalt.

Aber auch das ist falsch. Erforderlicher Unterhalt geht vor Begleichung von Schulden und sonstigen Dingen wie Pfändungen vor.

Meine Antwort ist etwas im "Rechtsdeutsch" gefasst. Das soll dir nur zeigen Das viele Eltern nicht die richtigen Informationen zu „ihren“ Rechten haben und ergänzend ihre Pflichten nicht kennen.

Wenn du noch weitere Fragen hast kannst du dich gern an mich wenden.

Gruß Michael

R0NNY  20.05.2015, 22:35

Ich stimme Dir voll darin zu, dass elterliche Willkür in der Erziehung nichts zu suchen hat und mit der entsprechenden Gesetzgebung mehr Gutes als Schlechtes erreicht wurde. In Bezug auf Gewalt stellt sich mir aber eine Grundsatzfrage.

Wenn ich falsch parke, darf mich die Politesse nicht ohrfeigen, auch wenn ich etwas sehr anmaßendes getan habe. Ich kriege zur Strafe ein Knöllchen. Aber ich bezahle das Knöllchen nicht. Auch dafür hätte ich womöglich Schläge verdient, aber ich kriege keine. Noch nicht. Ich bekomme statt dessen erst mal einen Pfändungsbescheid.

Ich zahle nicht. Nun kommt der Gerichtsvollzieher ins Haus. Nicht um mich vors Schienbein zu treten, sondern um zu pfänden. Wir habe gelernt, hauen dürfen die nicht, also lasse ich ihn nicht rein.

Nun kommt er wieder, mit Polizei. Ich habe schnell begriffen, mir kann keiner was. Ich bin unantastbar. Und stell mich in den Weg. Bevor ich "Verschwindetvonmeinerhaustürsonstknallts" sagen kann, drehen die mir die Arme auf den Rücken.

Was ich damit sagen will, am Ende muss doch Gewalt stehen, um bei hartnäckigen Fällen (die nur in seltensten Fällen bis zum Ende ausgereizt werden) die Oberhand zu behalten. Oder sollte das Gewaltmonopol in der Familie letztendlich auch hier beim Staat liegen?

Ja, aber nur wenn es wirklich jugendgefährdend ist oder so. Meine mama hat mir mal meine CDs weggenommen. Deutscher HIpHop. Naja, ich war 12 jahre alt, aber ich finde es übertrieben. Wenn da keine Alterbeschränkung drauf ist dann find ich ist das übertrieben. Sowas wie Spielekonsolen oder so wegzunehemen ist immer eine gute strafe, aber darunter leiden die kinder richtig ;D

Ja sie dürfen.

Ja, dürfen sie.