Dubiose "Letzte Mahnungen" vom OTTO Versand
Hallo zusammen,
vorgestern erhielt ich zwei Briefe von OTTO. Ich dachte mir nichts dabei: Werbung, ab in den Papierkorb. Ich staunte allerdings nicht schlecht, als ich sah, dass es keine Werbung, sondern zwei "Letzte Mahnungen" zu zwei angeblichen Bestellungen waren. Beide mahnen einen Betrag um die 200 €, also insgesamt 400 € an.
Ich war doch mehr als überrascht, denn meine letzte Bestellung bei OTTO ist bereits 7 Jahre her und wurde damals bezahlt. Außerdem wurde weder etwas geliefert (auch kein Abholschein im Briefkasten), noch wurden mir Rechnungen oder Mahnungen zugeschickt. Erstaunlich war auch die völlig falsche Schreibweise meines Vor- und Nachnamens.
Ich roch also Betrug und verglich Adresse, Bankverbindung und Nummer der Kundenhotline mit den Daten aus dem Impressum von Otto.de. Alles stimmte überein.
Ich loggte mich in den Kundenbereich von Otto.de ein und fand heraus, dass weder Bestellungen getätigt wurden, noch Rechnungen offen waren. Das Kundenkonto war bei 0. Der Bereich Bestellungen leer. So wie erwartet.
Ich schaute mir die Mahnungen nochmal genauer an. Die Kundennummer stimmte nicht mit meiner überein. In der zweiten Mahnung war noch eine andere Kundennummer vermerkt, die auch nicht mit meiner übereinstimmte.
Also versuchte ich mich mit den beiden Kundennummern aus den Mahnungen einzuloggen. (Dafür sind Kundennummer und Geburtsdatum nötig.) Funktionierte beides Mal nicht. Also war nicht nur mein Name falsch, sondern wohl auch mein Geburtsdatum.
Da mir das alles ein wenig zu mysteriös war und ich ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache hatte, habe ich heute erstmal einen Widerspruch (Einschreiben mit Rückschein) an OTTO geschickt. Ich habe darin nochmal meine Lage geschildert und darum gebeten, mich darüber aufzuklären, um welche Bestellung, welche Ware und welche Rechnung es sich handelt; wer bestellt hat und an welche Adresse geliefert wurde. Außerdem habe ich klar und deutlich darauf hingewiesen, dass ich strafrechtliche Schritte einleiten werde, sollte es nicht zu einer Klärung kommen.
Tja, nun muss ich erstmal auf Antwort warten. In spätestens zwei Wochen weiß ich hoffentlich mehr :-/
Was meint ihr dazu? Hat sich da jemand einen Spaß erlaubt und einfach auf meinen Namen bestellt? Wenn ja, finde ich das nicht besonders spaßig... Oder ist das vielleicht nur Fake? Oder Spam? Brief-Spam?! oO Hat jemand schonmal etwas Vergleichbares erlebt?
Btw: Falls die Frage aufkommt, warum ich nicht einfach die Kundenhotline angerufen habe: Meine Erfahrung mit Servicenummern und Kundenhotlines sind eher; sagen wir mal; semi-optimal. Ich kläre solche Dinge, gerade wenn es um Geld geht, prinzipiell nur noch schriftlich.
3 Antworten
Du hast vollkommen richtig gehandetl.
Die Beweislast liegt bei Otto. Um einen Zahlungsanspruch geltend zu machen müsste man dir nachweisen, dass du und niemand anders die Bestellung getätigt hat.
Der Widerspruch war insoweit sinnvoll als das damit einem Schufaeintrag ein Riegel vorgeschoben wurde.
Abgetreten werden die meisten Forderungen ohnehin nicht. Das Inkassobüro wird meist nur beauftragt die Forderung zu betreiben.
Selten dämlich als Gläubiger, da Inkassogebühren gerichtlich zumeist nicht durchsetzbar sind und man so im Falle der Fälle auf den Kosten sitzen bleibt.
Bei einer abgetretenen Forderung wäre das Inkassobüros der neue Gläubiger und dürfte gar keine Gebühren aufschlagen, da es sich nicht selbst beauftragen kann und nun in eigener Sache handelt.
Es gibt etwas Neues zu berichten:
Ich habe endlich Antwort von Otto erhalten. Aber schlauer bin ich trotzdem nicht.
Das Schreiben, dass ich bekomme habe, sagt absolut gar nichts aus! Es ist nämlich nur eine erneute Mahnung. Immerhin: Aus knapp 400 € sind nun "nur noch" 207 € geworden.
Wieder ist eine Liste mit Waren dabei. Ja, oder ohne Waren. Wieder ist die Liste leer.
Antworten auf meine Fragen gab es keine. Mein Widerspruch wurde gar nicht erwähnt. Das Schreiben ist identisch mit den ersten beiden...
Dafür habe ich zu der Sache eine Eintragung in meiner Schufa gefunden. Am 21.11.2012 wurde irgendetwas in meinem Namen auf Rechnung bestellt oO
Ich frage mich natürlich, was ich (oder wer auch immer) da auf Rechnung bestellt haben soll. Luft? Wie gesagt, die Liste ist leer.
Was sollte ich nun am Besten tun? Strafanzeige? Find ich persönlich am Sinnvollsten. Die Sache geht sonst an EOS Deutscher Inkasso-Dienst; sprich, dann geht das Inkasso-Stalking los...
Ich denke, du bist tatsächlich Opfer eines Betruges geworden. Dein Schreiben an OTTO war inhaltlich richtig, wobei ich die Androhung rechtlicher Schritte ausgelassen hätte, aber das ist Geschmacksache. Ich verstehe deine Empörung, aber Otto arbeitet auch nur mit Daten, die sie erhalten haben. Jetzt ist die Firma am Zuge, dir weitere Informationen über die Lieferungen zukommen zu lassen. Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Vielleicht fragst du schon einmal vorsorglich an, ob sie deinen Anwalt übernehmen, falls du dich mit Otto nicht einigen kannst.
Da gibt es nichts zu einigen.
Otto muss nachweisen dass der Fragesteller und niemand anders kostenpflichtige Betsellungen getätigt hat. Da dies wohl nicht möglich zu sein scheint anhand der Schilderung des Fragestellers ist der Nachweis nicht zu erbringen. EIne Klage hätte keine Aussicht auf Erfolg.
Ich mache mir erstmal keine Gedanken über Anwalt, Gericht usw. Ich hoffe eigentlich, dass entweder Otto ein Fehler unterlaufen ist (Was unwahrscheinlich ist. Die Verwaltung von Bestellungen, Rechnungen und Mahnungen dürfte automatisiert ablaufen.) oder jemand sich auf meine Kosten bereichern will. Beides würde für mich gut ausgehen, wenn Otto mit allen Unterlagen rausrückt.
Wenn nicht, warte ich erstmal ab. Widerspruch ist eingelegt. Damit ist Otto am Zug
Seh ich genauso.
Außerdem habe ich das Glück, dass die Forderungen nicht schon an ein Inkassounternehmen abgetreten wurde. Denn dann würde es richtig lustig werden...
Ich bin wirklich gespannt, wie sich Otto zu der Sache äußert. Ich werde euch auf dem Laufenden halten ;)