Bu Versicherung Sinnvoll oder Geldverschwendung ?
Ich stehe vor einem Riesen Problem im September beginnt meine Ausbildung. Willst ich bin gerade dabei raus zu suchen welche Versicherungen ich wirklich brauche und welche nur Geldverschwendung sind. Ich mache eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. Empfehlt ihr mir eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder bringt es mir nichts.
8 Antworten
Als kleiner Krankenpflegehelfer wirst du Angestellter bleiben. Also ist für dich die Krankenkasse und die gesetzliche Rentenversicherung zuständig.
Bei chronischer Erkrankung, z. B. Folgen der Covid19-Infektion, musst du dann vielleicht eh gegen diese prozessieren, um mehr Geld zu erhalten. Also ist eine RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG heutzutage das Wichtigste, z.B. gegen Arbeitgeber, gegen Vermieter, gegen Versicherungen und Banken usw. usw..
ABER um dir ganz sicher zu werden, studiere die Leistungen der verschiedenen Versicherungen, denke dir typische Fälle für dich aus und frage dann direkt nach - auch wenn da immer zuerst alles schön geredet wird.
PS: Meine Frau hat als kleine Selbstständige im Pflegeberuf eine Berufsunfähigk.vers. auf mein Raten hin abgeschlossen. Ich als alter ehe. ltd. Angestellter und Unternehmer habe keine. Ich bin doppelt krankenversichert, also "freiwillig" und dazu privat, und werde meine Geldanlagen und eine Immobilie für den finanziellen Notfall einsetzen.
Also überlege, ob du z. B. nicht besser jahrzehntelang jeden Monat für mindestens 50 € Gold oder Silber über deine Bank - für Notfälle oder die Familiengründung oder... deine Rente kaufst.
Lass dich von vielen Seiten beraten und entscheide im Hinblick auf deine ganz persönlichen Umstände!
Du wirst dich vielleicht wundern, als ich noch angestellter Berufsazubi (Therapieberuf) war, half mir wegen massenhaft unbezahlter Überstunden und berufsfremder Tätigkeiten, z. B. wochenendlicher Klinikrezeptionsdienst, mein Berufsverband (Pseudogewerkschaft wie bei Pflegeberufen) NUR mit den schriftlichen Worten "Das darf der Arbeitgeber nicht!" und einem verbilligten Anwalt, der saublöd war, was ich erst danach erkannte. Sofort hatte ich eine Rechtsschutzversicherung, was ich dem nächsten Arbeitgeber schon beim Vorstellungsgespräch freundlich erzählte. Und siehe da, ich brauchte sie schon bald wegen der Personalwohnung: Schimmelbefall, den er natürlich nicht entdecken konnte - die Richterin lächelte dazu.
Die RSV rate ich allen Azubis und Berufsanfängern, weil ich mittlerweile zu viele ausgebeutete gutmütig ängstliche Anfänger*innen u.a. auch im Pflegeberuf kenne.
Bei anderen Berufsbranchen gibt es hoffentlich starke (echte) Gewerkschaften.
Da Versicherungen an jedem Vertrag selber Geld verdienen, solltest Du als Faustregel folgendes bedenken:
Versicherungen sind nur dann sinnvoll, wenn damit Fälle abgesichert werden, welche Dich wirtschaftlich total überfordern würden, sofern ein solcher eintritt. Alles, was zwar weh täte aber zu wuppen wäre, sollte man nicht versichern, sondern eigene Rücklagen für Unvorhergesehenes bilden. Also zwei Aspekte: Eintrittsfall ist nicht tragbar, und die Eintrittswahrscheinlichkeit ist nicht vernachlässigbar klein.
Das so gesparte Geld lege besser z.B. in einem breit gestreuten ETF (o.Ä.) an, wo Du monatlich einzahlst und es ordentlich Ertrag bringt.
Mann oh Mann, schau nach den Beruf und zeige mir die Pfleger, die das bis zum 67. Lebensjahr schaffen... Wenn er deine ETF`s auch bezahlen soll, wenn er zu 50% berufsunfähig ist und aus der gesetzlichen Rentenversicherung hier keine Rente bekommen wird (Erwerbsunfähigkeit) dann sollte e r ein BU Versicherung haben. Ich habe Leistungsfälle von Beamten, Handwerker und Unternehmensberater reguliert...niemand von dennen hatte angenommen, das es passieren könnte!
Beste Grüße
Dickie59
Zitat: " wenn er zu 50% berufsunfähig ist und aus der gesetzlichen Rentenversicherung hier keine Rente bekommen wird (Erwerbsunfähigkeit) dann sollte e r ein BU Versicherung haben."
Welchen Teil haben Sie von dem Satz "Versicherungen sind nur dann sinnvoll, wenn damit Fälle abgesichert werden, welche Dich wirtschaftlich total überfordern würden, sofern ein solcher eintritt. " nicht verstanden?
Mein Sohn zahlt auch für eine BU seitdem er seine Ausbildung begonnen hat... da sind die Beiträge noch sehr niedirg... und auch jetzt zahlt er nur minimal mehr.
Ich finde diese Versicherung schon wichtig, da auch dann gezahlt wird, wenn du in deinem Beruf nicht mehr arbeiten kannst, in anderen aber schon....
Leider ist eine BU in "höherem" Alter nicht mehr so günstig, sonst hätte ich auch noch eine abgeschlossen...
Kommt drauf an wie du es siehst. Rein statistisch ist eine Versicherung immer Geldverschwendung (bei Risikoneutralität), allerdings wirst du im Schadensfall froh sein eine abgeschlossen zu haben.
Es kommt also auf deine Risikoeinstellung ein ob sich eine Versicherung lohnt oder nicht.
Hallo,
Verbraucherverbände nennen die BU Versicherung an zweiter Stelle nach Absicherung von Haftpflichtrisiken.
Beste Grüße
Dickie59
Meiner Ansicht nach ist die Rechtsschutzversicherung die letzte, die ein Berufsanfänger braucht. Berufsunfähigkeit, private Haftpflicht (nachsehen, ob Du in der Ausbildung bei deinen Eltern mit drin bist, wenn die eine haben) sind wichtig. Für mögliche Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber empfiehlt sich eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft.